In den vergangenen zwei Jahren sicherte sich der Yacht Club Bregenz jeweils den Regattasieg am Neusiedlersee. Zum Auftakt der diesjährigen Österreichischen Segel-Bundesliga am Wörthersee kam man aber nicht über Platz elf hinaus. War es schon in den vergangenen Saisonen sehr eng, so sind die 18 Teams noch mehr zusammengerückt. Echte Favoriten sind kaum auszumachen. Der amtierende Meister aus Vorarlberg steht nach dem Auftakt definitiv unter Druck, will man auch heuer wieder zumindest unter die Top vier um sich einen Quali-Platz für die Champions League zu sichern. Drei Regatten sind noch ausständig, um sich dafür wieder nach vorne zu kämpfen. Der Grundstein für die Aufholjagd soll kommendes Wochenende am Neusiedlersee gelegt werden.
Um halbwegs ausgeruht und bestens gerüstet zu sein für die kommenden drei Regattatage, reist das Team des Yacht Club Bregenz bereits am Donnerstag in der Nacht vom westlichsten ins östlichste Bundesland. Diesmal hat man auch wieder Steuermann Max Trippolt mit im Gepäck. In den vergangenen zwei Jahren sicherte man sich unter seiner Führung nicht nur den Sieg an Österreichs größtem See, sondern auch die Meisterschaft. Mit Platz elf zum Auftakt Anfang Juni in Velden am Wörthersee heißt es jetzt, sich zurück an die Spitze kämpfen. „Platz elf am Wörthersee tut natürlich weh, aber man sieht die Konstanz der anderen Teams und die Dichte in der Liga“, sagt Trippolt selbst.
Die Wettervorhersage für das Wochenende verspricht viel Sonnenschein, Wind ist am Neusiedlersee nahezu garantiert. Drei intensive Tage mit vielen Wettfahrten, da werden auch Ausdauer, Konzentration und Kraft entscheidende Faktoren. Nach dem Bundesleistungszentrum Neusiedl in den vergangenen zwei Jahren ist heuer erstmals der Yacht Club Breitenbrunn Gastgeber. „Der Neusiedlersee ist uns bisher sehr gelegen, Breitenbrunn ist allerdings ein neues, anderes Revier“, so Trippolt. Mit den Gastgebern aus Breitenbrunn, dem Burgenländischen Yacht Club und dem Union Yacht Club Neusiedlersee haben drei Teams „Heimvorteil“. „Wir haben bei den anderen Regatten oft erlebt, dass gerade der Heimatclub gehandicapt ist“, wirft Maximilian Kraus, Yacht Club Breitenbrunn, allerdings ein.
Thomas Zajac übernimmt Steuer beim BYC
War am Wörthersee Lara Vadlau für den Kärntner Yacht Club Klagenfurt mit an Bord, übernimmt am Neusiedlersee Olympia-Bronzemedaillengewinner Thomas Zajac das Steuer beim Burgenländischen Yacht Club. Thomas Zajac, Burgenländischer Yacht Club: „Ich kenne die Sunbeam 22.1 ehrlich gesagt noch nicht, daher muss mir meine Crew erstmal eine Einführung geben. Aber ich freue mich sehr an meinem Heimatsee zu segeln. Da ich sehr viel unterwegs bin, komme ich nie dazu, bei meinem eigenen Yachtclub zu sein. Schön, dass sich so endlich die Gelegenheit ergibt.“
Der großen Konkurrenz zum Trotz, will Max Trippolt mit seinem Team das Triple am Neusiedlersee: „Für uns heißt es jetzt aufholen. Aufs gesamte Jahr gesehen ist unser Ziel ein Platz unter den Top vier damit wir uns wieder einen Quali-Platz für die Champions League sichern. Letztes Jahr ist für uns am Neusiedlersee alles gelaufen, das ist natürlich auch heuer wieder das Ziel. Davon können wir aber nicht ausgehen. Wir bekommen mit, dass unsere Konkurrenz sehr viel und intensiv trainiert. Die Teams sind noch enger zusammengerückt.“
Regattasieg gibt Rückenwind und Motivation
Als aktuell führender der Österreichischen Segel-Bundesliga reist der SCTWV Achensee ins östlichste Bundesland. Im Vergleich zum Wörthersee geht man allerdings in komplett neuer Konstellation an den Start.
Michael Meister, SCTWV Achensee: „Der Neusiedlersee kann alles bieten, von Leichtwind bis Starkwind. Aber wir sind darauf gut vorbereitet. Der Erfolg am Wörthersee gibt uns zudem zusätzlichen Rückenwind und Motivation. Wir waren letztes Jahr in einer ähnlichen Position, wissen wie schwierig es ist, konstant gut vorne mitzufahren. Genau das ist unser Ziel. Wir wollen uns auf alle Windbedingungen einstellen. Vom Team her können wir flexibel darauf reagieren. Nach Breitenbrunn reisen wir, im Vergleich zum Wörthersee, mit einem anderen Team. Das ist mittlerweile unsere Stärke, dass wir acht Leute haben, die wir auf allen Positionen einsetzen können, mehrere Steuermänner, die sich gegenseitig fordern können.“
Mit dem SAP Sailing Analytics Tool live dabei
Längst sind es nicht mehr allein Erfahrung, perfektes Material und hartes Training, die im Profi- Segelsport zum Erfolg führen. Segler müssen Analysten sein. Genau wie Führungskräfte bedienen sich auch Hochleistungssportler heutzutage neuester Computertechnologien, um ihre Leistungen zu optimieren und dadurch ihre Erfolgschancen im Wettbewerb zu erhöhen. Dies zeigen nicht zuletzt die Erfolge der Deutschen Segel-Nationalmannschaft, die seit nun mehr drei Jahren auf die innovativen Technologien von SAP Analytics setzt. Seit dem Auftakt 2015 ist das SAP Sailing Analytics Tool auch in der Österreichischen Segel-Bundesliga im Einsatz.
Die SAP Sailing Analytics ermöglichen die Auswertung von unterschiedlichen Performance- Daten der Segelteams am Wasser in Echtzeit. Mittels GPS-Positionen, Windmessern und ergänzenden Videobildern, können Bootsgeschwindigkeiten, die Qualität von Manövern und das strategisch – taktische Verhalten anschaulich dargestellt werden. Die Daten werden von den Regattabooten gesendet, die Winddaten auf dem Motorboot erfasst. Durch die Visualisierung der Segel-Performance-Daten gewinnen Segler wie Trainer faktenbasierte Einsichten, die bisher bestenfalls intuitiv erfasst werden konnten.
An Land können die Regatten von den Fans und den Teams live oder im Replay über das Internet verfolgt werden.
Pressekontakt: Mag. Anna Sollereder, Fotos © SBL/Wolfgang Schreder
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