Jörg Bludau, Auftragnehmer des Warnemünde Vereins für einen Großteil der traditionellen und kulturellen Programmpunkte an Land, zieht ebenfalls eine sehr positive Abschlussbilanz: „Nach den ersten Regentagen haben sich die Besucherzahlen auf der Bummelmeile ständig erhöht, so dass das zweite Wochenende dazu beitrug, dass die Besucherzahl von 650.000 aus dem Jahr 2016 wieder erreicht wurde.“
Das Shantychor-Singen am Samstag war außerordentlich gut besucht. Das Publikum honoriert zunehmend das Programm auf der Bühne und auch die Verweildauer würde sich nach Ansicht Bludaus verlängern. Jürgen Bohn, Vorsitzender des Warnemünder Segel-Clubs und Jürgen Missing, Chairman der Veranstaltung, waren ebenfalls mit der Jubiläumswoche zufrieden. Beide lobten den Einsatz der Ehrenamtlichen ebenso wie die zunehmende breitere Basis der Organisation und die Mitwirkung weiterer Rostocker Vereine. „Die Zusammenarbeit mit der Marine wird von Jahr zu Jahr besser“, so J. Bohn. Ein Höhepunkt war beispielsweise die Regattabegleitfahrt mit der "Bottsand".
Insgesamt neun Mal waren bei den Jollenklassen Segler aus MV auf dem Siegertreppchen. Dreimal kamen sie aus der Hansestadt Rostock. In diesem Jahr waren Laser, Topcats, A-Cats, H-Boote, Dyas, ZK-10, Seebahn-Yachten, 505er, 420er, OKs, Finns, Europes, Piraten, Korsare und die 2. Deutsche Segel-Bundesliga (J/70) zu Gast. Von geplanten 176 Wettfahrten fanden 114 statt. 32 Nationen, darunter neben Ungarn auch Australien und Brunei, bescherten dem Ostseebad 1715 Segler.
An neun Tagen kämpften die Sportler gegeneinander und allein am letzten Tag waren noch einmal 606 Segler auf dem Wasser. Auch überregional wurde viel über die WARNEMÜNDER WOCHE berichtet und wunderschöne Bilder entstanden an Land und auf dem Wasser. „Ich bin froh, dass von dieser Veranstaltung durchweg positive Bilder entstanden sind, die wir fleißig nach außen getragen haben“, so auch Projektmanagerin Silke Kunz, die seit April das Steuer im Auftrag des Büro Hanse Sail fest in der Hand hält. Der Ausblick auf das kommende Jahr, in dem das Ehrenamt durch die Gründung einer gGmbH noch weiter gestärkt werden soll, stimmt positiv. Auch sportlich soll der Aufwind weiter wirken, da das ASVW-Bundesliga-Team beispielsweise den Aufstieg in die 1. Deutsche Segel-Bundesliga plant. Außerdem wird die Weltmeisterschaft der OKs in Warnemünde stattfinden und die 81. WARNEMÜNDER WOCHE, vom 7. bis 15. Juli 2018 wird die IDM der A-Cats und der 2.4 mR ausrichten. Spitzensport steht also auf der Tagesordnung.
Um dies auch offen und ansprechend zu kommunizieren, wurde bereits vor zwei Tagen das offizielle Plakat für die nächste Veranstaltung präsentiert. Im Gespräch erklärte der Designer und Fotograf des jährlichen kleinen Kunstwerkes, Pepe Hartmann, was ihm bei der Erstellung wichtig war: „Vor allem das anstehende Stadtjubiläum, denn Rostock wird im nächsten Jahr 800 Jahre alt, wollte ich mit dem Implementieren des Jubiläums-Logos heraus stellen“, erklärt P. Hartmann. Eine klare Symbolik und die Zweiteilung des gesamten Plakats lassen keine Deuteleien zu: es geht um Segelboote. „Ich bin zufrieden und finde, dass wir durch die Verarbeitung der ‚Rostock-Farben‘ lebendige Farbkontraste kreiert haben“, sagte Hartmann.
Ergebnisse zum Stolz-sein & Sektduschen
Aufgrund der leichten Winde am letzten Segeltag der 80. WARNEMÜNDER WOCHE fanden bei der Europameisterschaft der 505er keine weiteren Rennen statt. „Das ist wirklich schade, wir hätten heute gern noch mal angegriffen, uns fehlte ja nur ein Punkt Abstand zu Silber“, erklärte Frank Feller, der zusammen mit seinem Steuermann Lutz Stengel den bisher größten internationalen Erfolg seiner 505er Karriere feierte. Die beiden Rostocker gewannen im letzten Jahr noch Gold bei der Internationalen Deutschen Meisterschaft vor Warnemünde, dann Silber bei der IDM dieses Jahres am Wannsee. Mit Bronze haben sie nun innerhalb eines Jahres alle Metalle im Trophäenschrank. Strahlende Sieger der EM wurden die dänischen Brüder Jorgen und Jacob Bojsen-Møller, die abgesehen von der Goldmedaille auch ihren nächsten Urlaub gewannen, der Reiseveranstalter DERTOUR spendierte ihnen eine Woche in Portugal. Silber ging knapp an die Briten Nathan Batchelor und Sam Pascoe.
Nach insgesamt sechs Wettfahrten stehen die Internationalen Deutschen Meister der Seeregatten in drei verschiedenen Wertungsgruppen fest. Zusätzlich gab es drei Sonderwertungen, den X-99 Gold Cup, die German Open Hiddensee und den Euro Cup Sprinta Sport. In diesen wurden die Yachten gleicher Bauart nochmals gesondert gewertet. Die Crew der „halbtrocken“ um den Skipper Knut Freudenberg feierte ihren Sieg auf dem Treppchen in der Gruppe ORC 3 passend zum Bootsnamen mit einer Sektdusche.
Der Sonntagnachmittag stand ganz im Zeichen der Siegerehrungen. Sowohl im Yachthafen Mittelmole, als auch vor der Bootshalle der Yachthafenresidenz Hohe Düne wurden die Gewinner von je vier Bootsklassen geehrt. „Durch die Bauarbeiten in Warnemünde werden wir im nächsten Jahr noch mehr Boote und damit anhängende Veranstaltungen in die Yachthafenresidenz verlegen, für diese Möglichkeiten sind wir sehr dankbar“, sagte der Vorsitzende des Warnemünder Segel-Clubs, Jürgen Bohn. Er verabschiedete auch die Segler und lud sie ein, bei der 81. WARNEMÜNDER WOCHE wieder zahlreich dabei zu sein. Gesine Schuer, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Ergebnisse >
Ein letztes Einlaufen in den Warnemünder Hafen zur 80. WW, Foto: Pepe Hartmann |
Inga-Marie Hofmann und Henrike Leonie Leitl aus Düsseldorf gewannen die Gesamtwertung der 420er, Foto: Pepe Hartmann |
Nicht zum ersten Mal Sieger in der Piraten-Klasse: Ines Pingel-Heldt und ihr Mann, Foto: Pepe Hartmann |
Der Wanderpokal der WW, gestiftet von der Segler-Zeitung, ging in der OK-Klasse an den Dänen Christian Rasmussen, Foto: Pepe Hartmann |
Die Crew der „halbtrocken“ feierte ihren Deutschen Meistertitel der Gruppe ORC 3 mit passender Sektdusche, Foto: Klaus-Dieter Block |