Samstag, 1. Juli 2017

Bekanntes Revier, neuer Gastgeber

Seit Bestehen der Österreichischen Segel-Bundesliga stand der Neusiedlersee immer im Regattakalender. In den vergangenen zwei Jahren gastierten die Teams im Bundesleistungszentrum des Österreichischen Segel-Verband. Heuer lädt erstmals der Yachtclub Breitenbrunn an Österreichs größten See. Nach dem Auftakterfolg des SCTWV Achensee am Wörthersee, gehen die Tiroler als aktuell führende in die zweite Regatta der Saison, von 7. – 9. Juli am Neusiedlersee. Dahinter lauern der Yacht Club Hard und der Burgenländische Yacht Club, der wie auch der Yachtclub Breitenbrunn und der Union Yacht Club Neusiedlersee, Heimvorteil genießen. Ein besonderes Ass hat der Burgenländische Yacht Club aus dem Ärmel gezogen, Olympia-Bronzemedaillengewinner Thomas Zajac wird das Steuer bei der Regatta übernehmen.
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Bislang konnte sich der zweifache Meister der Österreichischen Segel-Bundesliga, Yacht Club Bregenz, am Neusiedlersee behaupten. Sowohl im Premierenjahr 2015, als auch im Vorjahr, entschieden die Vorarlberger, angeführt von Max Trippolt, die Regatta auf Österreichs größtem See für sich. Beim diesjährigen Auftakt am Wörthersee lief es noch nicht nach Wunsch, am Ende landete man auf Platz elf. Will man den Titel erneut verteidigen, muss daher bei der bevorstehenden Regatta unbedingt ein Sieg her.

Einem Sieg im Heimrevier am nächsten kam bisher der Burgenländische Yacht Club mit Platz drei 2015. Für die Heimregatta zogen die Burgenländer ihr Ass aus dem Ärmel und setzen Olympia-Bronzemedaillengewinner Thomas Zajac ans Steuer.

Clemens Kruse, Burgenländischer Yacht Club: „Wir freuen uns schon auf den Event. Breitenbrunn ist bekannt für tolle Veranstaltungen, es wird sicher großartig. Am Wörthersee haben wir gesehen, dass wir wieder mitfahren können und das obwohl wir einen Steuermannwechsel vorgenommen haben. Dadurch war es etwas turbulenter, aber wir waren trotzdem stark. Für Breitenbrunn haben wir wieder einen neuen Steuermann - Thomas Zajac wird an diesem Wochenende das Steuer übernehmen. Für uns ist es natürlich großartig, dass er dabei ist. Er ist zwar das erste Mal drauf, kann das aber mit seiner Erfahrung sicher kompensieren. Unser Ziel ist wieder ein Platz unter den Top drei.“

Thomas Zajac, Burgenländischer Yacht Club: „Ich kenne die Sunbeam 22.1 ehrlich gesagt noch nicht, daher muss mir meine Crew erstmal eine Einführung geben. Aber ich freue mich sehr an meinem Heimatsee zu segeln. Da ich sehr viel unterwegs bin, komme ich nie dazu bei meinem eigenen Yachtclub zu sein. Schön, dass sich so endlich die Gelegenheit ergibt.“

Gute Stimmung garantiert
In der Organisation von Regatten hat der Yacht Club Breitenbrunn viel Erfahrung. Ihnen eilt unter den Clubs ein hervorragender Ruf voraus. Dem will man natürlich gerecht werden und hofft, dass auch das Wetter mitspielt.

Maximilian Kraus, Yacht Club Breitenbrunn: „Die Bundesliga ist für uns in der Organisation etwas Anderes als andere Regatten. Es ist ein Novum für uns. Wir hoffen, dass das Wetter mitspielt und wir guten Wind haben. Als Team haben wir bei den anderen Regatten oft erlebt, dass gerade der Heimatclub gehandicapt ist, da man mehr Druck verspürt. Erfahrungsgemäß sind die Clubs in ihrem Heimatrevier nicht immer die Besten. Unsere Ergebnisse am Wörthersee geben uns aber Zuversicht. Zudem haben wir mit Niki Eder eine echte Geheimwaffe, sie ist eine sehr gute Steuerfrau.“

Regattasieg gibt Rückenwind und Motivation
Als aktuell führender der Österreichischen Segel-Bundesliga reist der SCTWV Achensee ins östlichste Bundesland. Um für alle Eventualitäten bestens gerüstet zu sein, trainiert das Team rund um Michael Meister fleißig, kommt im Vergleich zum Wörthersee allerdings in komplett neuer Konstellation.

Michael Meister, SCTWV Achensee: „Der Neusiedlersee kann alles bieten, von Leichtwind bis Starkwind. Aber wir sind darauf gut vorbereitet. Der Erfolg am Wörthersee gibt uns zudem zusätzlichen Rückenwind und Motivation. Wir waren letztes Jahr in einer ähnlichen Position, wissen wie schwierig es ist konstant gut vorne mitzufahren. Genau das ist unser Ziel. Wir wollen uns auf alle Windbedingungen einstellen. Vom Team her können wir flexibel darauf reagieren. Nach Breitenbrunn reisen wir mit einem anderen Team als noch am Wörthersee an den Start ging. Das ist mittlerweile unsere Stärke, dass wir acht Leute haben die wir auf allen Positionen einsetzen können, mehrere Steuermänner die sich gegenseitig fordern können.“

Mit dem SAP Sailing Analytics Tool live dabei
Längst sind es nicht mehr allein Erfahrung, perfektes Material und hartes Training, die im Profi- Segelsport zum Erfolg führen. Segler müssen Analysten sein. Genau wie Führungskräfte bedienen sich auch Hochleistungssportler heutzutage neuester Computertechnologien, um ihre Leistungen zu optimieren und dadurch ihre Erfolgschancen im Wettbewerb zu erhöhen. Dies zeigen nicht zuletzt die Erfolge der Deutschen Segel-Nationalmannschaft, die seit nun mehr drei Jahren auf die innovativen Technologien von SAP Analytics setzt. Seit dem Auftakt 2015 ist das SAP Sailing Analytics Tool auch in der Österreichischen Segel-Bundesliga im Einsatz.

Die SAP Sailing Analytics ermöglichen die Auswertung von unterschiedlichen Performance- Daten der Segelteams am Wasser in Echtzeit. Mittels GPS-Positionen, Windmessern und ergänzenden Videobildern, können Bootsgeschwindigkeiten, die Qualität von Manövern und das strategisch – taktische Verhalten anschaulich dargestellt werden. Die Daten werden von den Regattabooten gesendet, die Winddaten auf dem Motorboot erfasst. Durch die Visualisierung der Segel-Performance-Daten gewinnen Segler wie Trainer faktenbasierte Einsichten, die bisher bestenfalls intuitiv erfasst werden konnten.

An Land können die Regatten von den Fans und den Teams live oder im Replay über das Internet verfolgt werden. Mag. Anna Sollereder.