Montag, 25. Mai 2015

Sieg für TeamGaebler bei den German Open im Tornado

Team Gaebler / Leichtwind Poker und spannende Rennen am Rheindelta auf dem Bodensee.

Die sechs Rennen der German Open vor dem Rheindelta hatten es in sich. Vom ersten Start an war es ein rein taktisches Rennen. Weites vorausschauen und schnelle Reaktionen waren die ein einzige Chance um nach vorne zu segeln bei den vorwiegend leichten Winden.

Jede Kreuz hatte seine spezielle strategische Lösung. Es gab viele Optionen für jedes der 18. Teams aus 6 Nationen die am Start waren. Mal lag man vorne. Minuten später war man hinten. Da den goldenen Weg zu finden, war eine echte Herausforderung auf dem Bodensee.

Doch das machte es eben auch sehr aufregend. Das Schachspiel mit dem Wind ist doch was das Regattasegeln so spannend macht. Der offene Schlagabtausch. Das Spiel mit der Natur und der Konkurrenz. Das macht enorm Spass. Vor allem mit dem ultraschnellen Tornado Katamaran und in einem tollen Team.

Mit den Plätzen 1-2-1-1-5-1 konnten wir am Ende die German Open überlegen gewinnen. Das klare Ergebnis täuscht etwas über das hinweg was wir während den Rennen erlebt haben. Denn da lagen wir oft nicht vorne. Doch wir konnten uns von Runde zu Runde steigern. Am Ende zählt eben, wer als erstes im Ziel ist. Das haben wir geschafft und sind sehr glücklich über den tollen Renn-Verlauf.

Jetzt geht es bald weiter mit den Europa- und Tschechischen Meisterschaften auf dem wunderbaren Lipno See.

Tomislav Basic gewinnt MRG 2015

Basic gewinnt Großen Preis von Deutschland und lobt das „fantastische Publikum von Langenargen“.

MRG. Tomislav Basics TB Race Team hat das 18. Match Race Germany vor Langenargen auf dem Bodensee gewonnen. Im Finale der Routiniers setzten sich die Kroaten souverän mit 3:0 gegen Eric Monnins Team SailBox durch. Das TB Race Team hatte am Finaltag die besseren Antworten auf die Herausforderungen auf dem publikumsfreundlichen Kurs direkt vor Langenargens Bilderbuchufer. Viele Tausend Fans waren live am und auf dem Wasser dabei, als das kroatische Quintett die Eidgenossen in allen drei Rennen konsequent in Schach hielten. Nach dem Finale gab es Standing Ovations und La-Ola-Wellen für die Sieger.

Tomislav Basic (40) sagte: „Wir haben am ersten Tag dieser Regatta gelernt, dass Siege bei dieser Windrichtung nur über links führen. So war es auch heute. Wir wussten, dass die Vorstartphase und der Gewinn der linken Seite im Finale wichtiger sein werden als Bootsspeed und Manöver. Darauf haben wir uns intensiv konzentriert. Deswegen haben sich die drei Finalrennen auch so sehr geähnelt. Das war wie ‚Copy & Paste.“ Beeindruckt war der sympathische Kroate vom Publikum am Bodensee: „Die Langenargener Fans waren fantastisch!“

Der geschlagene Eric Monnin, der mit Platz zwei sein bestes Ergebnis in der Geschichte des Match Race Germany erreichte, gratulierte den Kroaten und sagte: „Am Vorschlusstag war uns noch alles gelungen. Im Finale heute leider nicht. Wir konnten Tomislav nicht genügend Druck machen, wir waren zu wenig präzise und es haben sich auch ein paar Unsicherheiten eingeschlichen.“ Der eher defensiv agierende Schweizer Steuermann und seine Crew unterlagen mit dem TB Race Team einer Mannschaft, auf deren eher aggressiven Segelstil sie auf dem Höhepunkt der Regatta keine Antwort hatten.

Das kleine Finale gewann das dänische Aschenbrenner Racing Team mit 2:0 gegen das australische Team Redline Racing. Das Duell zwischen den Crews der beiden Jungen Wilden – dem 21-jährigen Joachim Aschenbrenner aus Nivå bei Kopenhagen und dem 22-jährigen australischen Matchrace-Meister Matthew Jerwood war heiß umkämpft, doch Aschenbrenner hatte nach seinen beiden Kollisionen und dem verlorenen Halbfinale vom Vortag seine Konzentration wiedergefunden und dominierte die Gegner aus Down Under souverän.

Aschenbrenner sagte: „Heute ging es wie schon an den Vortagen in den leichten Winden um einen perfekten sanften Start und die Wahl der richtigen Seite des Kurses. Das ist uns gut gelungen. Wir sind immer noch enttäuscht darüber, dass wir den Einzug ins Finale am Vortag verpasst haben. Aber insgesamt sind wir mit dem dritten Platz sehr zufrieden, denn wir hätten im Viertelfinale bei unserem 3:2 gegen die Neuseeländer auch leicht ausscheiden können.“

Der Schlusstag hatte Deutschlands Duellsegel-Klassiker zunächst eine hartnäckige Sommerflaute beschert, bevor Wettfahrtleiter Rudi Magg vom ausrichtenden Yacht-Club Langenargen die mit Spannung erwarteten Duelle am Pfingstmontagmittag starten konnte. In den heiß umkämpften Bodensee-Begegnungen kamen die Boote dem Langenargener Landungssteg und dem Strand teilweise bis auf wenige Meter nahe und bescherten den Besuchern an Land einmalige Aussichten und Gänsehaut-Stimmung: die Zuschauer erlebten den Segelsport tatsächlich zum Greifen nah. Auch die 500 VIP-Gäste, darunter der Schaupieler Simon Licht als Matchrace- und adidas-Botschafter, kamen dem Segelsport als Gäste im „Breeze-Inn“ direkt am Ufer nah wie zuvor. Simon Licht, ehemaliger Leistungssportler und leidenschaftlicher Segler, sagte: „Fünf Tage Match Race Germany sind heute mit einem spannenden Finale sehr würdig zu Ende gegangen. Es war ein Riesenvergnügen und ein Riesending. Ich freue mich auf nächste Jahr.“

Insgesamt waren über fünf Tage rund 25.000 Besucher in das internationale Regattadorf im Langenargener Gondelhafen geströmt. Mehr als 30 Partner und Förderer, darunter so renommierte Unternehmen wie Porsche, MHP – A Porsche Company, Ultramarin, dtm, Nauti Sattler, Meichle & Mohr, ZF AG, die Württembergische und adidas, hatten das Match Race Germany mit viel Infotainment, Mitmach-Aktionen und Live-Acts in der hochfrequentierten Erdinger Urweisse Hütt’n zum Pfingstmagneten im Dreiländereck am Bodensee gemacht. Das Segelfestival hatte sich nach verregnetem Auftakt an den Pfingstfesttagen zum Publikumsschlager entwickelt. Alleine zu den beiden größten Parties mit den Eschbach Buam und Jürgend Weidele’s „Take a Dance feat. Eliza Kay“ kamen jeweils mehr als 1000 Besucher und feierten das Segelereignis mit den Aktiven bis spät in die Nacht.

Erfolgreichste deutsche Mannschaft war das Team um den Konstanzer Tino Ellegast, das erst im Viertelfinale ausschied und am Ende Platz fünf unter zwölf Teams aus zehn Ländern erkämpfte. In den Großen Preis von Deutschland waren der 35-Jährige Ellegast und sein Crew-Kamerad Arne Gülzow unter der Flagge des Konstanzer Yacht-Club gestartet und hatten sich mit Felix Diesch, Max Rieger und Thosi Stemmer Verstärkung vom Württembergischen Yacht-Club ins Boot geholt. Ellegast war mit den Leistungen seiner Mannschaft mehr als zufrieden: „Wir zählten auf dem Papier zu den schwächsten Teams, konnten uns aber als Gesamt-Fünfte im Profifeld sehr gut behaupten. Sie nun gleich alle zu schlagen, wäre eher merkwürdig gewesen. Der FC Konstanz gewinnt ja auch nicht einfach mal eben so gegen Bayern München.“ Als zweite deutsche Mannschaft war ein Team des Schüler Segel-Clubs Konstanz mit dem erst 18 Jahre alten Steuermann Felix Schrimper und dem Hamburger Profisegler Tim Kröger als Skipper und „Spielertrainer“ am Start. Bei ihrem ersten Einsatz bei einem WM-Lauf der World Match Racing Tour kam die Mannschaft nicht über einen Duellsieg hinaus. Schrimper sagte: „Wir haben zwar viel Lehrgeld gezahlt, aber auch sehr viel gelernt. Für uns war es eine große Ehre, dass wir hier dabei sein durften und hoffen, dass wir in Zukunft vielleicht wieder einmal dabei sein können.“ Dass Schrimpers Team während des Match Race Germany eine Einladung aus Polen zur Jugend-Weltmeisterschaft der Matchracer erhielten, ließ die jungen Segler jubilieren.

Das 19. Match Race Germany findet 2016 wieder über Pfingsten statt. „Die Arbeit dafür beginnt morgen“, sagte Veranstaltungsmanager Harald Thierer, „wir sehen der nächsten Auflage mit viel Freude entgegen und sind stolz auf unser Team und unsere Partner: das war eine Wonnewoche!“ Auch Sportdirektor Eberhard Magg zog glücklich Bilanz: „Wir freuen uns, dass wir alle anstehenden Rennen regulär austragen konnten. Wir haben eine Reihe sportlicher Leckerbissen gesehen und sind mit unserem begeisterten Publikum der Meinung, dass die Segler das Match Race Germany erneut zu einer herausragenden Regatta gemacht haben. Den Sieger Tomislav Basic kenne ich seit Jahrzehnten. Ich wusste, dass er zu Großem fähig ist und freue mich, dass ihm hier mit dem Triumph eine kleine Segelsensation gelungen ist.“

ENDSTAND MATCH RACE GERMANY 2015
1. Tomislav Basic (TB Race Team, CRO)
2. Eric Monnin (Team SailBox, SUI)
3. Joachim Aschenbrenner (Aschenbrenner Racing Team, DEN)
4. Matthew Jerwood (Redline Racing, AUS)
5. Tino Ellegast (Ellegast Racing, Konstanz)
6. Mark Lees (GBR Match Racing, GBR)
7. Reuben Corbett (Corbett Racing, NZL)
8. Max Trippolt (Trippolt Sailing Team, AUT)
9. Przemek Tarnacki (Energa Yacht Racing Team, POL)
10. Dejan Presen (Lumba Match Race Team, SLO)
11. Christian Binder (Flat Lake Sailing Team, AUT)
12. Tim Kröger (New Wave by adidas, Hamburg) & Felix Schrimper (New Wave by adidas, Konstanz)

ERGEBNISSE FINALE
Tomislav Basic (TB Race Team, CRO) vs. Eric Monnin (Team SailBox, SUI); 3:0

ERGEBNISSE KLEINES FINALE
Joachim Aschenbrenner (Aschenbrenner Racing Team, DEN) vs. Matthew Jerwood (Redline Racing, AUS); 2:0

ERGEBNISSE VIERTELFINALE
Eric Monnin (Team SailBox, SUI) vs. Mark Lees (GBR Match Racing, GBR) 3:0
Matthew Jerwood (Redline Racing, AUS) vs Tino Ellegast (Konstanz) 3:1
Joachim Aschenbrenner (DEN) vs. Reuben Corbett (NZL) 3:1

Copyright Nico Martinez/MRG - weitere Bilder >

Melderekord bei der Bodenseewoche

IBW / Vom 28.-31. Mai 2015 findet am Bodensee wieder eine der bedeutendsten und traditionsreichsten Wassersport und Gesellschaftsveranstaltungen statt, die Internationale Bodenseewoche. Zum 107. Jahrestag der Internationalen Bodenseewoche zeichnet sich wieder ein hochkarätiges Teilnehmerfeld klassischer Segel-Yachten und moderner Regatta-Yachten ab.

Wie vor 107 Jahren ist die Bodenseewoche der Treffpunkt der Yachtszene im Dreiländereck. Wo man hinsieht elegante, klassische Segel-Yachten und moderne Regatta-Yachten. Sie verwandeln den Konstanzer Altstadthafen mit Stil und Eleganz für vier Tage in einen Schauplatz maritimer Schönheiten.

Die nostalgischen Schönheiten der Bodenseewoche sind die klassischen Yachten. Als lebendige Zeugen einer vergangenen Zeit spiegeln sie die große Tradition des Segelsports am Bodensee wieder. Ihre jungen Nachfahren, die modernen Rennyachten, setzen mit Hightech und neuem Design die Tradition fort und zeigen so die ganze Bandbreite des Yachtsports bis heute.

Dank der langjährigen Unterstützung namhafter Sponsoren wie dem internationalem, Softwareunternehmen SAP werden dieses Jahr die Rennen auf dem Wasser live auf Bildschirme an Land und auch im Internet zu sehen sein. Mit neuster Technik überträgt SAP via Tracking und speziellen Kameras virtuelle und reale Bilder dieses internationalen Regattahöhepunkts. Besucher und Angehörige der Regattateilnehmer können den aktuellen Rennverlauf auf der Hafenpromenade auf Bildschirmen mitverfolgen. Ein Live-Kommentator und eine spezielle Software veranschaulichen grafisch die Positionswechsel der Boote im Rennen und analysiert Manöver, Geschwindigkeit und taktische Strategien der Segler.

Egal ob es sich um eine kostbare nautischen Schönheiten oder einen modernen auf Wettkampf ausgelegte Regattayacht handelt, bei der Bodenseewoche wird hart um die Titel gekämpft. Fünf Regattabahnen direkt in und vor dem Konstanzer Trichter sind der Schauplatz für die Rennen um den begehrten Bodenseewoche-Pokal der klassischen und der modernen Yachten. Läst es der Wind zu, endet das letzte Rennen jeder Bahn im Harbour-Race mit spektakulärem Zieleinlauf direkt vor der Hafenmauer.

Am Start sind erneut die großen Traditionsklassen wie die 30er Schärenkreuzer, 75er und 45er Nationalen Kreuzer, die majestätischen 8mR Rennyachten sowie unterschiedlichste anderen klassischen Yachten in einer offenen Klasse. Dabei sind neben deutschen, österreichischen und schweizerischen Seglern auch Teilnehmer aus Übersee und anderen europäischen Ländern am Start. Die beiden größten klassischen Yachten bei der Bodenseewoche kommen aus Schweden. Der 75er Schärenkreuzer GUN und der 95er Schärenkreuzer Girl werden direkt vor der Hafenmauer in der offenen klassischen Klasse gegeneinander antreten.

Nach ihrem Debüt bei der Bodenseewoche im letzten Jahr ist die Bootsklasse der eleganten Drachen, einer von 1946 bis 1972 ehemals olympischen Bootsklasse, mit einem großen Teilnehmerfeld vertreten. Die Drachenklasse ist eine der aktivsten und größten Einheitsklassen in der Yachtszene. Nach wie werden die Boote von ehemalige Weltmeister und Olympioniken gesteuert. Nachdem bei der Bodenseewoche seit 2014 neben Drachen aus Holz auch moderne Drachen aus Kunststoff zugelassen sind, erfreut sich die Klasse auch hier an steigender Beliebtheit, was spannende Wettfahrten in einem hochkarätig besetzten Regattafeld verspricht.

Die großen 75er Nationale Kreuzer stellen die heimliche Königsklasse am Bodensee dar. Titelverteidiger Richard Volz stellt sich dieses Jahr mit seiner 100 Jahre alten „Passat“, erneut einer starken Konkurrenz. Bei den 45er Nationalen Kreuzern darf man gespannt sein, wie sich Titelverteidiger Markus Glas vom Starnberger See in einem immer größer werdenden Teilnehmerfeld behaupten kann.

Die 8mR-Yachten gehören wie die 75er Nationalen Kreuzer zu den größten klassischen Yachten der Bodenseewoche. In dieser ebenfalls ehemaligen olympischen Bootsklasse, gibt sich zu wiederholten Male der Präsident des Deutschen Seglerverbandes die Ehre. Dr Andreas Lochbrunner steuert seine Yacht „Elfe“, die einzige noch segelnde 8mR-Yacht mit zwei Masten und einem filigranen Spreizgaffel-Rigg.

Mit ebenfalls steigenden Teilnehmerzahlen sind auch die etwas kleiner 6mR-Yachten und die Yachten der Lacustre erstmal mit einer eigenen Startgruppe vertreten.

Das größte Teilnehmerfeld stellen jedoch die 30er Schärenkreuzer, eine in Schweden entwickelte Bootsklasse. Die extrem schmalen und langen Yachten mit riesigen Vorwindsegeln, sogenannten Spinnakern, stellen am Bodensee eine der größten Flotten weltweit. Titelverteidiger ist Rolf Winterhalter von der Reichenau. Er wird sich gegen 19 starke Konkurrenten durchsetzen müssen.

Spannende Rennen der Extraklasse sind auch bei den modernen Yachten zu erwarten. Sie segeln nach ORC-Handicap um den Bodenseewoche-Pokal der modernen Yachten. Dabei werden auch die beiden größten modernen Rennyachten am Bodensee, die 16 und 18 Meter lange „Vermeer“ und die „Wild Lady“, aufeinander treffen.

In der Gruppe der großen ORC Yachten, ORC1, wird sich die neue Yacht „Imperator“ von Rolf Zwicki behaupten müssen. Titelverteidiger in der Gruppe der etwas kleineren ORC2-Yachten ist Klaus Meckelburg mit seiner IMX38-Yacht.

Spannend wird es auch in der Gruppe der kleinen ORC-Boote, ORC 3-4. Nachdem hier eine Ausgliederung der Yachten vom Typ X99 in eine eigne Startgruppe erfolgt, darf man gespannt sein, wie sich die bislang schnellste Yacht nach den X99 Yachten, die Konstanzer Yacht „High Noon“, mit Steuermann Andreas Jetzer schlagen wird.

Spannen wird es auf jeden Fall. Vielversprechende Anwärter auf die Pokale gibt es genug.

Am Sonntagnachmittag, den 31. Mai, wird man es wissen, wer am Ende den Platz auf dem Podest einnehmen wird.

Weitere Informationen unter www.bodenseewoche.com

Zu Wasser und an Land

IBW / Vom 28. bis zum 31. Mai 2015 heißt es wieder Internationale Bodenseewoche in Konstanz. Spannende Segel- und Ruder-Regatten in der Konstanzer Bucht und eine abwechslungsreiche Ausstellungsmeile im wunderschönen Altstadthafen mit kulturellem Rahmenprogramm.

Wie vor 107 Jahren ist die Bodenseewoche der Treffpunkt der Yachtszene im Dreiländereck. Wo man hinsieht elegante, klassische Segel-Yachten und moderne Regatta-Yachten. Sie verwandeln den Konstanzer Altstadthafen mit Stil und Eleganz für vier Tage in einen Schauplatz maritimer Schönheiten.

Die nostalgischen Schönheiten der Bodenseewoche sind die klassischen Yachten. Als lebendige Zeugen einer vergangenen Zeit spiegeln sie die große Tradition des Segelsports am Bodensee wieder. Ihre jungen Nachfahren, die modernen Rennyachten, setzen mit Hightech und neuem Design die Tradition fort und zeigen so die ganze Bandbreite des Yachtsports bis heute.

Das sportliche Programm
Egal ob es sich um eine kostbare nautischen Schönheiten oder einen modernen auf Wettkampf ausgelegte Regattayacht handelt, bei der Bodenseewoche wird hart um die Titel gekämpft.

Fünf Regattabahnen direkt in und vor dem Konstanzer Trichter sind der Schauplatz für die Rennen um den begehrten Bodenseewoche-Pokal der klassischen und der modernen Yachten. Läst es der Wind zu, endet das letzte Rennen jeder Bahn im Harbour-Race mit spektakulärem Zieleinlauf direkt vor der Hafenmauer.

Das Treffen der klassischen Motorboote wartet mit „Concours d' Elegance“ und mehreren Geschwaderfahrten auf. Highlight beiden Ruderregatten ist die Achter-Ruderregatta „3 Miles of Constance“ sowie der nächtlichen „Imperia-Sprint“ der Ruderclubs rund um den See. Hightech-Modellsegler segeln vor Klein Venedig um Ranglistenpunkte des DSV (Deutscher Segler-Verband).

Live-Übertagung der Regatten an Land
Dank der langjährigen Unterstützung namhafter Sponsoren wie dem internationalem, Softwareunternehmen SAP werden dieses Jahr die Rennen auf dem Wasser live auf Bildschirme an Land und auch im Internet zu sehen sein.

Mit neuster Technik überträgt SAP via Tracking und speziellen Kameras virtuelle und reale Bilder dieses internationalen Regattahöhepunkts. Besucher und Angehörige der Regattateilnehmer können den aktuellen Rennverlauf auf der Hafenpromenade auf Bildschirmen mitverfolgen. Eine spezielle Software veranschaulicht grafisch die Positionswechsel der Boote im Rennen und analysiert Manöver, Geschwindigkeit und taktische Strategien der Segler

Ausstellungsmeile entlang der Promenade, Oldtimer-Automobile und Wasserski-Show
Entlang der Hafenpromenade gibt es viel zu sehen. So präsentieren sich zahlreiche Aussteller aus den Bereichen Wassersport, Wellness und Lifestyle mit hochwertiger Wassersport- und Lifestyle-Bekleidung, Segelreisen, Booten, Yachtzubehör. Für die Zeit abseits des Wassers gibt es auch Interessantes zu entdecken. Diverse Accessoiers, Wellness und Kulinarisches sind ebenso zu finden wie das Modellboot für den Nachwuchs.

Im großen Wasserbecken auf der Hafenpromenade können junge wie erfahrene Kapitäne ihr können im Steuern von Modellbooten beweisen oder einer der Vorführungen des Modellskipper-Clubs beiwohnen.

Wer ein Oldtimer-Automobil sein Eigen nennt hat nach erfolgter Anmeldung einen exklusiven Parkplatz auf der Oldtimer-Meile direkt auf der Hafenpromenade, um sein Schmuckstück den Besuchern und seien Oldtimerfreunden zu präsentieren.

Die Wasserski-Gruppe des Deutsch-Schweizerischen Motorbootclubs präsentiert neben der Imperia spektakuläre Wasserski-Shows, sowohl bei Tag als auch in der Nacht.

Wasserschutzpolizei, Feuerwehr und Seepolizei laden zum Besuch auf ihre Boote ein.

Das Zuschauerschiff der BSB lädt zu einer Ausfahrt aufs Wasser zu den Regatten ein.

Ein besonderes Erlebnis ist erstmals der Ausblick aus der Vogelperspektive von einem der größten Riesenräder Deutschlands. Aus einer Höhe von 38 Metern eröffnet sich dem Besucher ein ganz neue Perspektive auf die Bodenseewoche, auf Konstanz und den Konstanzer Trichter (Konstanzer Bucht).

Der Eintritt auf das Veranstaltungsgelände ist frei. Weitere Informationen unter: www.bodenseewoche.com 

MRG: Kollisionen, Kampf und Können

Die Routiniers Eric Monnin und Tomislav Basic segeln ins Finale.

MRG / Das Finale im 18. Match Race Germany findet am Pfingstmontag vor Langenargen auf dem Bodensee ohne deutsche Beteiligung statt. Als letzter deutscher Skipper war der Konstanzer Lokalmatador Tino Ellegast im Viertelfinale gegen das australische Team Redline Racing von Matthew Jerwood mit 1:3 ausgeschieden. Neben Jerwood hatten sich auch der Schweizer Weltranglisten-Vierte Eric Monnin und sein Team SailBox sowie das dänische Team von Joachim Aschenbrenner in ihren Viertelfinalbegegnungen durchgesetzt.

Tino Ellegast haderte mit seinem Viertelfinal-Aus nicht lange. „Wir haben hier gut gesegelt und uns als Gesamt-Fünfte in einem WM-Lauf der World Match Racing Tour deutlichen besser als erwartet platzieren können“, so der 35-jährige Steuermann, „wir sind mit unseren Leistungen zufrieden. Es wäre ja auch merkwürdig, wenn wir hier die Profis reihenweise schlagen würden. Der FC Konstanz gewinnt ja auch nicht einfach so gegen Bayern München. Aber es bleibt die Erkenntnis, dass wir gut mitsegeln konnten und am Ende vielleicht nur ein Quentchen Routine fehlte.“

In den Halbfinalbegegnungen ging es am Pfingstsonntagnachmittag intensiv zur Sache. Im Duell zwischen dem dänischen Aschenbrenner Racing Team aus Nivå bei Kopenhagen und dem favorisierten Schweizer Team um Eric Monnin aus Stäffa kam es zu mehreren Kollisionen. Die Dänen berührten bei einem Start das Boot der Wettfahrtleitung und stießen später auch noch mit den Schweizer Konkurrenten zusammen. Danach ging bei den Dänen nichts mehr. Die routinierteren Eidgenossen um den 39-jährigen Steuermann Monnin setzten sich klar mit 3:0 gegen die Crew um den erst 21 Jahre alten dänischen Duellsegler Aschenbrenner durch und zogen souverän ins Finale ein. Eric Monnin sagte: „Unsere beste ‚Waffe’ war heute unser Trimm. Wir waren in den wichtigen Momenten schnell unterwegs.“

Im zweiten Halbfinalduell trafen der erst 22 Jahre alte Australier und Ellegast-Bezwinger Matthew Jerwood mit seinem Team Redline Racing auf den erfahrenen 40-jährigen Kroaten Tomislav Basic und sein TB Race Team. Basic hatte sich seinen Gegner als Gruppen-Erster der Vorrunde nach dem Matchrace-Reglement selbst wählen dürfen und sich für die vermeintlich schwächste Mannschaft unter den letzten vier Teams entschieden. Jerwood kommentierte seine Wahl mit trockenem Humor: „Wir sind hier mit dem Ziel am Start möglichst viel Erfahrung zu sammeln. Aber wir sind auch hier, weil wir gewinnen wollen. Also, Tomislav, dann mal viel Spaß!“ Auf dem Wasser ließ Jerwoods Team aus Down Under den guten Wünschen an Basic Taten zunächst Taten folgen, ging mit 2:0 in Führung und erwies sich als zäher Gegner für die Kroaten. Doch die schlugen zurück und setzten sich schließlich in guten Windbedingungen um zehn Knoten durch. Damit treffen im Finale mit dem 39-jährigen Monnin und dem 40-jährigen Basic zwei der routiniertesten Skipper und ihre Teams aufeinander und unterstreichen einmal mehr, dass der Segelsport ein Erfahrungssport ist.

Mehr als 10.000 Menschen strömten am Pfingstsonntag in das Regattadorf im Langenargener Gondelhafen, genossen den von ZDF-Reporter Nils Kaben live kommentierten hochklassigen Segelsport und das große Infotainment-Angebot am Bodensee-Ufer. Nach mehreren Regentagen kam am am Pfingstsonntagnachmittag die Sonne durch und strahlte wie ein großer freundlicher Scheinwerfer auf die Bodensee-Bühne, auf der sich die Profiteams ihre spannenden Duelle lieferten. Sportdirektor Eberhard Magg sagte: „Ein Tag wie heute entschädigt total für das schlechte Wetter, das wir zu Beginn der Veranstaltung hatten. So voll haben wir Langenargens Gondelhafen lange nicht erlebt. Der Segelsport und das Matchracing haben heute sicher viele neue Fans gewonnen. Jetzt freuen wir uns auf das große Finale am Pfingstmontag.“
© Nico Martinez / MRG - weitere Bilder >
ERGEBNISSE VIERTELFINALE Eric Monnin (Team SailBox, SUI) vs. Mark Lees (GBR Match Racing, GBR) 3:0
Matthew Jerwood (Redline Racing, AUS) vs Tino Ellegast (Konstanz) 3:1
Joachim Aschenbrenner (DEN) vs. Reuben Corbett (NZL) 3:1

ERGEBNISSE HALBFINALE
Tomislav Basic (TB Race Team, CRO) vs. M. Jerwood (Redline Racing, AUS) 3:2
Eric Monnin (Team SailBox, SUI) vs. Joachim Aschenbrenner (DEN) 3:0

Sonntag, 24. Mai 2015

Lokalmatador Ellegast segelt ins Viertelfinale

Sieben Teams erreichen die Zwischenrunde, fünf fahren heim.

MRG. Lokalmatador Tino Ellegast hat sich im 18. Match Race Germany für die Viertelfinalrunde qualifiziert. Mit einer souveränen Vorstellung am dritten Tag des deutschen WM-Laufs der World Match Racing Tour segelten der Konstanzer Steuermann und seine Crew in die nächste Runde. Mit drei Siegen in Folge katapultierte sich das Team Ellegast am Samstag unter zwölf Teams aus zehn Ländern in der Abschlusswertung der Vorrunde auf Platz drei. Mit ihm segelten das zweitplatzierte Schweizer Team SailBox mit Skipper Eric Monnin, Matthew Jerwoods australisches Team Redline Racing, Joachim Aschenbrenners dänisches Aschenbrenner Racing Team, Mark Lees Team GBR Match Racing und Reuben Corbetts Kiwis ins Viertelfinale. Vorrundensieger Tomislav Basic und sein TB Race Team zogen mit 9:2 Punkten direkt ins Halbfinale ein und warten dort auf ihre Gegner. Von den sechs Viertelfinalistensegeln qualifizieren sich die drei besten Mannschaften fürs Halbfinale.

„Heute ist es wirklich gut gelaufen. Wir haben alle Starts gewonnen und das ist im Matchrace immer die wichtigste Voraussetzung zum Siegen“, sagte Tino Ellegast, der im Großen Preis von Deutschland mit Arne Gülzow den Konstanzer Yacht-Club repräsentiert und sich mit Felix Diesch, Max Rieger und Thosi Stemmer Verstärkung vom Württembergischen Yacht-Club ins Boot geholt hat. Zusammen segelte das Quintett am Samstag auf der Erfolgswelle. Zu den weiteren Aussichten seines Teams sagte der 35-jährige Ellegast vom Konstanzer Yacht-Club: „Wir sind völlig optimistisch, denn wir haben Bootspeed, können starten und theoretisch mit jedem Gegner voll mitfahren.“

Ellegasts junge Clubkameraden vom Schüler-Segelclub Konstanz dagegen schieden mit 1:11 Punkten aus. Steuermann Felix Schrimper sagte: „Wir haben bei unserem ersten Start bei einem WM-Lauf viel Lehrgeld gezahlt, aber auch sehr viel gelernt. Das Gefühl für die großen Boote ist im Laufe der Rennen immer besser geworden. Am liebsten würden wir jetzt gleich noch einmal durchstarten.“ Die Veranstalter hatten dem Hamburger Weltumsegler und America’s-Cup-Segler Tim Kröger eine Wild Card für das Match Race Germany gegeben. Der erfahrene Segelprofi hatte sich die Schüler-Crew aus Konstanz mit dem Deutschen Matchrace-Vizemeister Schrimper, Johannes Voigt, Sebastian Uecker und Noel Beck an Bord geholt. Kröger sagte: „Meine junge Crew hat die Herausforderungen super gemeistert und nimmt sicher ganz viel von diesem Einsatz für die Zukunft mit. Auf dieser Basis war mein kleiner Einsatz trotz vieler Niederlagen sehr lohnenswert.“ Einen Glückwunsch sprach Kröger Team Ellegast aus: „Tino und seine Jungs sind wirklich gut, haben stark gesegelt. Die könnten hier noch sehr weit kommen und wir drücken Ihnen dafür die Daumen.“

Auch für den erst 24 Jahre alten Vorarlberger Max Trippolt aus Bregenz reichte es nicht ganz zum Sprung ins Viertelfinale. Sein Trippolt Sailing Team verpasste den Cut als Vorrunden-Achte ganz knapp. „Wir sind trotzdem sehr zufrieden mit unserer Leistung und haben dieses perfekt organisierte Event sehr genossen“, so Trippolt, „wir waren an Nummer zehn gesetzt und konnten uns auf Platz acht verbessern. Wir sind gut gestartet und konnten auch Matches gegen starke Teams gewinnen. Es war vieles möglich. Am Ende waren es vor allem Flüchtigkeitsfehler, die uns um den Einzug ins Viertelfinale gebracht haben, doch wir sind mehr als zufrieden und haben sehr viel dazugelernt.“

Im Anschluss an das Vorrundenfinale fand am späten Samstagnachmittag im Regattadorf im Langenargener Gondelhafen die Wahl der Viertelfinalgegner vor großem Publikum statt. Während Vorrundensieger Basic – bereits gesetzt für das Halbfinale – das Geschehen entspannt beobchtete, durfte sich der Vorrunden-Zweite Erik Monnin zunächst seinen Gegner wählen. Die Wahl des Schweizers fiel auf das britische Team von Mark Lees. Monnin sagte: „Sicher wären wir auch gerne direkt ins Halbfinale eingezogen, doch das Viertelfinale wird uns warm halten und noch ein wenig mehr Praxis gewinnen lassen.“

Anschließend wählte sich der Vorrunden-Dritte Tino Ellegast das australische Team von Matthew Jerwood zum Duell und sagte: „Wir mögen die leichten Winde auf dem Bodensee und hoffen, dass sie noch eine Weile bleiben.“ Damit bilden Joachim Aschenbrenners Crew und Reuben Corbetts Mannschaft die dritte Vietelfinal-Paarung. Anschließend schickte Wettfahrtleiter Rudi Magg die Viertelfinalisten direkt wieder aufs Wasser zu den Auftakt-Matches der Viertelfinalrunde. Der deutsche Grand Prix der internationalen Matchrace-Elite endet am Montag mit der Siegerehrung und der Ausschüttung von 30.000 Euro Preisgeld.

ENDERGEBNIS ROUND-ROBIN-VORRUNDE
(Nach 22 Flights und 66 Duellen)

1. Tomislav Basic, 40, Split/Kroatien, TB Race Team – 9:2
2. Eric Monnin , 39, Stäfa/Schweiz, Team SailBox – 9:2
3. Tino Ellegast, 35, Konstanz/Deutschland, Team Ellegast – 6:5
4. Mathew Jerwood, 22, Australia, Redline Racing – 6:5
5. Joachim Aschenbrenner, 21, Nivå/Dänemark, Aschenbrenner Racing – 6:5
6. Mark Lees, 23, Poole/Großbritannien, GBR Match Racing – 6:4
7. Reuben Corbett, 27, Kerikeri/Neuseeland, Corbett Racing – 5:6
8. Max Trippolt, 24, Bregenz/Österreich, Trippolt Sailing Team – 5:6
9. Przemyslaw Tarnacki, 37, Danzig/Polen, Energa Yacht Racing Team – 5:6
10. Dejan Presen, 33, Ljubljana/Slowenien, Lumba Match Race Team – 4:7
11. Christian Binder, 52, Schwechat/Österreich, Flat Lake Sailing Team – 4:7
12. Tim Kröger, 50, Hamburg/Deutschland + Felix Schrimper, 18, Konstanz/Deutschland, New Wave by adidas – 1:10

Foto © Nico Martinez/MRG, mehr Fotos >

Samstag, 23. Mai 2015

12-Stunden-Schicht für die Segler im Match Race Germany

Ellegast wahrt Viertelfinalchance, Monnin und Basic führen.

Eric Monnin und sein Schweizer Team SailBox wurden ihrer Favoritenrolle im 18. Match Race Germany auch am zweiten Tag gerecht. Nach 48 von 66 Vorrundenduellen führen die Eidgenossen das Klassement des deutschen WM-Laufs der World Match Racing Tour mit sieben Siegen und einer Niederlage punktgleich mit Tomislav Basics kroatischem TB Race Team an. Die Konstanzer Lokalmatadoren um Steuermann Tino Ellegast wahrten trotz einiger Niederlagen am zweiten Tag mit drei Siegen bei fünf Niederlagen vor ihren letzten drei Duellen die Chance auf den Einzug ins Viertelfinale.

Auch am Freitag stellten leichte und drehende Winde die zwölf Teams aus zehn Ländern im Match Race Germany vor schwierige Aufgaben. Immer wieder kam es in den Matches zu Führungwechseln, Frühstarts und Penalties. Die Duelle blieben oft bis ins Ziel kriminal spannend. Beispielsweise im Rennen zwischen dem dänischen Team Aschenbrenner Racing und dem deutschen Team New Wave by adidas, in dem zunächst die Mannschaft von Joachim Aschenbrenner die Führung übernommen hatte. Auf dem ersten Vorwind-Abschnitt konnten jedoch der erst 18-jährige Steuermann Felix Schrimper und sein Team aus Konstanz mit Verstärkung des Hamburger Profi-Skippers Tim Kröger an den Dänen vorbeiziehen. Als dann eine dritte Mannschaft – das polnische Energa Yacht Racing Team von Przemek Tarnacki – in das Match zwischen Schrimper und Aschenbrenner geriet und nicht ganz regelkonform auf das deutsche Team abfiel und es damit beinahe stoppte, konnten die Dänen durch einen Befreiungsschlag hinaus auf den See wieder das deutsche Team überholen und das Rennen knapp gewinnen.

Ein späterer B-Protest der deutschen Mannschaft gegen das polnische Manöver wurde von den Schiedsrichtern abgewiesen. Skipper Kröger berichtete: „Wir waren davon ausgegangen, dass wir während eines laufenden Rennens nicht gegen ein Team aus einer anderen Begegnung protestieren können, doch die Schiedsrichter sahen es anders und sagten, dass wir genau das hätten tun sollen. Man lernt eben nie aus im Matchrace. Wir genießen die Duelle trotzdem und entwickeln uns von Match zu Match weiter.“ Weltumsegler und America’s-Cup-Teilnehmer Kröger hatte von den Veranstaltern eine Wild Card erhalten und sich den erst 18 Jahre alten Deutschen Matchrace-Vizemeister Felix Schrimper und seine Crew vom Schüler Segelclub Konstanz an Bord geholt. So bekamen die jungen Talente die Chance zu ihrer ersten Teilnahme am deutschen WM-Lauf der World Match Racing Tour. Mit nur einem Sieg bei sieben Niederlagen hat die generationsübergreifende Mannschaft bei ihrer Premiere aber keine Chance mehr auf den Einzug ins Viertelfinale.

TEAM ELLEGAST NOCH IM RENNEN
Etwas besser lief es bislang für den 35-jährigen Lokalmatador Tino Ellegast und sein Team vom Konstanzer Yacht-Club. Der auch in der Bundesliga für die Konstanzer auf Erfolgskurs segelnde Ellegast, der im vergangenen Jahr das Liga-Finale in Hamburg gewonnen hatte, bot einigen Profi-Teams Paroli und erkämpfte sich bislang drei Punkte für sein Match-Race-Germany-Konto. Damit wahrten die Baden-Württemberger ihre Chancen auf den Einzug ins Viertelfinale vor dem dritten und letzten Vorrundentag am Samstag. Drei Duelle bleiben ihnen am Donnerstag, um die dafür notwendigen Siegpunkte noch zu ersegeln. Ellegast sagte am Abend: „Wir wollen am Samstag kämpfen und haben unsere Hoffnungen noch lange nicht aufgegeben.“ Das österreichische Flat Lake Sailing Team mit Skipper Christian Binder ersegelte sich mit vier Siegen bei vier Niederlagen eine noch bessere Ausgangslage als Ellegast. Sein junger Landsmann Max Trippolt aus Bregenz hat mit zwei Siegen bei sechs Niederlagen nur noch theoretische Chancen auf den Viertelfinaleinzug.

SCHAUSPIELER SIMON LICHT ALS ADIDAS BOTSCHAFTER AN BORD
Am Abend des zweiten Regattatags erwarteten die Veranstalter mehr als 1000 Gäste zur inzwischen rund um den Bodensee in drei Ländern bekannten und legendären Party „Matchrace goes Dirndl und Lederhose, VOL 4“ mit den Eschbach Buam. Mit seinem „Wiesnkönig-Hüttenzauber“ zählt das Fest zu den Höhepunkten des deutschen Duellsegelklassikers. Unter den Gästen wird auch Schauspieler Simon Licht sein, der seit Jahren als adidas Botschafter zum Bodensee kommt und am Freitag die Wettfahrten im sogenannten „Hot Seat“ hautnah miterlebte.

Licht, bekannt aus Kinofilmen wie „Der Bader Meinhof Komplex“, der neuen Fernsehserie „Dr. Klein“ oder auch dem aktuell laufenden „Elser – Er hätte die Welt verändert“, war im umkämpften Duell zwischen dem dänischen Team Aschenbrenner und dem deutschen Team New Wave by adidas an Bord von Skipper Tim Kröger und Steuer live dabei. Licht sagte: „Ich war extrem beeindruckt, wie souverän, ruhig und professionell Skipper Timmy Kröger die junge Nachwuchs-Crew um Steuermann Felix Schrimper geführt hat. Die Jungs hatten sich mit erfahrenen Weltklasse-Teams auseinanderzusetzen und stehen ja selbst noch ganz am Anfang. Da werden Fehler gemacht, vor allem aber gelernt und nochmals gelernt. Ich war selbst Leistungssportler und weiß um die Herausforderungen. Mir haben die Jungs und ihre Einstellung sehr gefallen. Und für mich selbst ist es großartig, das Match Race wieder live erleben zu dürfen. Ich freue mich auf dieses Pfingstfest und kann es als Ausflugsziel nur empfehlen.“

ZWISCHENSTAND VORRUNDE, TAG 2
(Nach 48 von 22 Flights)
1. Eric Monnin , 39, Stäfa/Schweiz, Team SailBox – 7:1
1. Tomislav Basic, 40, Split/Kroatien, TB Race Team – 7:1
3. Przemyslaw Tarnacki, 37, Danzig/Polen, Energa Yacht Racing Team – 5:3
4. Dejan Presen, 33, Ljubljana/Slowenien, Lumba Match Race Team – 4:4
4. Joachim Aschenbrenner, 21, Nivå/Dänemark, Aschenbrenner Racing – 4:4
4. Mark Lees, 23, Poole/Großbritannien, GBR Match Racing – 4:4
4. Reuben Corbett, 27, Kerikeri/Neuseeland, Corbett Racing – 4:4
4. Christian Binder, 52, Schwechat/Österreich, Flat Lake Sailing Team – 4:4
9. Tino Ellegast, 35, Konstanz/Deutschland, Team Ellegast – 3:5
9. Mathew Jerwood, 22, Australia, Redline Racing – 3:5
11. Max Trippolt, 24, Bregenz/Österreich, Trippolt Sailing Team – 2:6
12. Tim Kröger, 50, Hamburg/Deutschland + Felix Schrimper, 18, Konstanz/Deutschland, New Wave by adidas – 1:7

Foto: © Match Race Germany - weitere Bilder >

Donnerstag, 21. Mai 2015

Berlin Skiff Bash 2015 - Festspiele der MustoSkiffs

Der Berlin Skiff Bash gehört längst zur festen Größe im MustoSkiff Regatta-Kalender. Das lange Himmelfahrts-Wochenende lockte neun Boote in die Hauptstadt und begann am Donnerstag mit einem freien Training bei herrlichen Bedingungen. Viele Segler nutzten den Tag zum Einsegeln und späteren Klönen auf dem idyllischen Vereinsgelände der ausrichtenden Seglergemeinschaft am Müggelsee (SGaM e.V.). Der Regatta-Auftakt am Freitag wurde aufgrund der trägen, drehenden Windbedingungen, die nicht mehr als 3kn in Böen versprachen, früh abgesagt. Eine unerwartete Brise gegen Mittag konnte aber immerhin noch zum Training mit Frithjof Schwerdt genutzt werden, dem amtierenden Europameister der MustoSkiffs.

Am Samstag wurden die Teilnehmer um so mehr belohnt – 3-4Bft entfesselten die Skiffs und ließen sieben Wettfahrten zu. Die Rennen waren geprägt von auffallend vielen Zweikämpfen und Positionswechseln, die die Rennen spannend und unvorhersehbar machten. Besonders an den Tonnen wurde es oft eng, nicht selten mussten im Eifer des Gefechts gekenterte Skiffs umfahren werden. Das Mittelfeld blieb eng zusammen – allein an der Spitze dominierte Schwerdt nach Belieben. Der Europameister vom Potsdamer Yacht Club e.V. gewann alle Rennen und unterstrich seine derzeitige Ausnahmestellung. Götz Moderisitzki (Mühlenberger Segel-Club e.V.) sicherte sich letztlich souverän den zweiten Platz, dahinter Jan Busch (ASV in Aachen). Erschöpft und glücklich wurde der Tag mit Bier und Würstchen gefeiert.

Der Sonntag legte noch eine Schippe drauf. Bei sonnigen 5-7Bft wurde den Seglern alles abverlangt, und für viele waren die kräftigen Böen aus wechselnden Richtungen zu viel des Guten. Vier der Teilnehmer konnten den ersten Lauf im Zeitlimit beenden, danach wurde nicht mehr angeschossen. Während einige Segler noch atemberaubende Ritte über den See genossen, wurde an Land bereits die Siegerehrung vorbereitet – an den Ergebnissen hatte sich nichts mehr geändert.

Der Berlin Skiff Bash hat seinen Ruf als absolutes Highlight der Saison mit viel guter Laune und spannenden Rennen bestätigt. Ein herzliches Danke an die gastgebende SGaM e.V. für die tolle und herzliche Organisation sowie an Seven Lamprecht von Segel-Fotografie.de für die aktionsgeladenen Bilder. Wir freuen uns auf das nächste Jahr, dann wieder mit einem begleiteten Training als besonderem Bonbon. Jan Busch. Ergebnis >

Dreikampf am Start: (v.l.) Max Döhler, Götz Modersitzki und Frithjof Schwerdt (Quelle: Segelfotografie.de)
Jan Busch (ASV in Aachen) und Martin Sattelkau (SG am Müggelsee) an der Luvtonne (Quelle: Segelfotografie.de)