Donnerstag, 22. Juni 2017

Tag 1 Kieler Woche - Abgerechnet wird im Ziel

Drehender und inkonstanter Wind forderte die Teilnehmer am ersten Wettfahrtstag für die olympischen Klassen im Rahmen der Kieler Woche. Wenig beeindruckt zeigten sich davon das 470er Duo David Bargehr/ Lukas Mähr sowie Thomas Zajac/ Barbara Matz im Nacra 17. Mit souveräner Leistung übernahmen beide Teams in ihren Klassen die Führung. Thomas Czajka und Niko Kamplmühler verpassten im 470er nur knapp einen Top 10 Platz im Zwischenergebnis. Tanja Frank/ Lorena Abicht konnten im 49er FX vor allem in den erste beiden Wettfahrten ihr Potential zeigen. Kurt Batstöber, der in der 2.4 mR Klasse die Para World Sailing Championships bestreitet, rangiert nach zwei Wettfahrten auf Platz 32.

Einstand nach Maß
In Anbetracht der längeren Trainings- und Wasserpause waren Thomas Zajac und seine Partnerin Barbara Matz ohne hochgeschraubte Erwartungen in Kiel an den Start gegangen. Zu Unrecht, wie das Nacra 17 mixed - Duo gleich am ersten Wettfahrtstag bewies. Nach einem siebten Platz (Streicher) in der ersten Wettfahrt fand das OeSV-Team in seinen Rhythmus und setze sich mit zwei anschließenden Wettfahrtssiegen an die Tabellenspitze.

Entsprechend positiv fiel auch das Urteil von Coach Angelo Glisoni aus: „Wir hatten drei Wettfahrten mit teilweise wirklich verrückten Windbedingungen. Die Starts von Thomas und Barbara waren bei allen drei Wettfahrten wirklich gut. Und sie haben den ändernden, inkonstanten Wind sehr gut gemanaged, was sehr schwierig war. Wir sind sehr zufrieden mit heute und zuversichtlich, dass wir in den kommenden Wettfahrten weiterhin konstant gute Leistung zeigen werden können.“

Kämpfen bis zum letzten Meter
Mit dem launischen Wind kamen auch die Vorarlberger David Bargehr und Lukas Mähr mehr als nur gut zurecht. Mit einem dritten Platz und einem Wettfahrtssieg verwiesen sie die favorisierten Australier, Matthew Belcher hat nicht nur Olympia Gold und Silber sondern auch sieben WM-Titel in der Tasche, punktegleich auf Platz 2.

„Es war heute sehr schwierig zum Segeln, die Bedingungen haben sich schnell und laufend geändert. Deshalb war es für uns wichtig, dass wir unseren Plan durchziehen und das ist uns gelungen. Schnelles Reagieren und Einstellen auf die sich ändernden Bedingungen war heute unser Trumpf. Bis auf die letzten Meter war alles offen, wir haben hart gekämpft und erst im Ziel wurde abgerechnet,“ zog David Bargehr eine positive Bilanz über die ersten zwei Wettfahrten.

Weniger zufrieden zeigten sich ihre 470er Kollegen Thomas Czajka und Niko Kampelmühler, die den Einzug in die Top 10 im Zwischenergebnis nur knapp verpassten: „Es war okay, aber wir können nicht restlos zufrieden sein. Taktisch hatten wir die richtigen Entscheidungen im Kopf, konnten sie dann aber nicht wie gewünscht umsetzen. Der Wind war schwierig zu lesen, extrem böig und kantig, mit großen Unterschieden. Wir hatten Schwierigkeiten im Mittelfeld auf der richtigen Seite zu fahren. Aber morgen wollen wir konsequenter umsetzen, was wir im Kopf haben.“

Geduldsprobe
Geduldig mussten sich hingegen die Teilnehmer der 49er FX-Klasse zeigen. Nach zwei Wettfahrten erzwang der Wind eine mehrstündige Pause, die die Teams am Wasser wartend verbrachten. Nach einem Bahnwechsel konnte die dritte und letzte Wettfahrt des Tages doch noch absolviert werden.

Entsprechend gemischt fiel auch das Resümee von Tanja Frank aus:
„Die ersten zwei Wettfahrten waren recht gut, vor allem in Anbetracht der schwierigen Bedingungen. Vom ersten Platz auf den letzten und umgekehrt war alles drin. Es war wirklich spannend und wir haben das gut gemeistert. Wir sind sehr happy, dass wir da vorne mit gefahren sind. Das lange Warten und der Bahnwechsel waren dann nicht optimal. Sollte morgen mehr Wind sein, wird das für uns eine große Herausforderung!“

Mit ihrer Partnerin Lorena Abicht belegt die Olympiabronzemedaillengewinnerin von Rio aktuell Platz 18 im Zwischenergebnis.

Angelika Kohlendorfer und Lisa Farthofer legten zu Beginn einen Frühstart hin, konnten jedoch in den beiden anschließenden Wettfahrten bis zum Schluss in den Top 10 mitfahren. Tag 1 beschloss das 49er –FX Team auf Platz 28.

Marco Baumann und Jakob Flachberger belegen bei ihrem Debüt in der 49er-Klasse in Zwischenergebnis

Im Rahmen der Kieler Woche finden auch die Para World Sailing Championships statt. Unter den 79 teilnehmenden Nationen findet sich auch Österreich, Kurt Badstöber segelt in der 2.4 mR unter Rot-weiß-roter Fahne.
Bericht: Mag. Anna Sollereder, Kommunikationsatelier.

Zwischenstand Kieler Woche Tag 1, 21.Juni 2017
470er (Zwischenstand nach 2 Wettfahrten)
1. David Bargehr/Lukas Mähr (AUT), 4 Punkte (3/1)
2. Matthew Belcher/ Will Ryan (AUS), 4 Punkte (2/2)
3. Simon Diesch/ Philipp Autenrieth (GER), 11 Punkte (7/4)
11. Nikolaus Kampelmühler/Thomas Czajka (AUT), 24 Punkte (11/13)

49er FX (Zwischenstand nach 3 Wettfahrten, 1 Streicher)
1. Victoria Jurczok/ Anika Lorenz (GER), 2 Punkte ((26)/1/1)
18. Tanja Frank/ Lorena Abicht (AUT), 12 Punkte (5/7/(20))
28. Angelika Kohlendorfer/Lisa Farthofer (AUT), 23 Punkte ((26 UFD)/13/10)

Nacra 17 mixed (Zwischenstand nach 3 Wettfahrten, 1 Streicher)
1. Thomas Zajac/ Barbara Matz (AUT), 2 Punkte ((4),1,1)
2. Jan Hauke Erichsen/ Ann Kirstin Wedemeyer (GER), 4 Punkte (1/(3)/3)
3. Kevin Bonnevie/ Isaura Maenhaut (BEL), 4 Punkte, (2/2/(4))

49er (Zwischenstand nach 3 Wettfahrten, 1 Streicher)
1. Josh Porebski/ Trent Rippey (NZL), 2 Punkte ((4), 1, 1)
2. David Gilmour, Joel Turner (AUS), 4 Punkte, (1,(4),3)
3. Robert Scheidt, Gabriel Borges (BRA), 4 Punkte (1,3, (7))
58. Marco Baumann/ Jakob Flachberger (AUT), 41 Punkte (( DNC), 29, 12)

2.4 mR Parasailing World Championships – Zwischenstand nach 2 Wettfahrten
1. Daniel Bina (CZE), 4 Punkte (1,3)
2. Heiko Kröger (GER), 6 Punkte (4,2)
3. Damien Seguin, 8 Punkte (7,1)
32. Kurt Badstöber (AUT), 63 Punkte, (46 DNS, 17)

Sämtliche Ergebnisse und Informationen finden Sie unter:www.kieler-woche.de
SAP – Livetracking
David Bargehr & Lukas Mähr (©David Pichler/www.dapic.rocks)
Thomas Zajac & Barbara Matz (©David Pichler/www.dapic.rocks)