Hart kämpften auch David Bargehr, der noch an den Folgewirkungen seiner schweren Bizepsverletzung elaboriert, und Partner Lukas Mähr im 470er. Das Vorarlberger Duo musste einen kleinen Rückschlag hinnehmen, mit Platz 4 im Gesamtklassement liegt man aber weiterhin voll auf Kurs in Richtung Medal Race. Auch Niko Kampelmühler/ Tom Czajka wurden Opfer des starken Windes, ein Mastbruch in der zweiten Wettfahrt bedeutete das vorzeitige Ende des dritten Wettfahrttages.
Die OeSV-Damen Tanja Frank/ Lorena Abicht sowie Angelika Kohlendorfer/ Lisa Farthofe im 49er FX-Feld gingen unter den Starkwindbedingungen an ihre Grenzen (die definitiven Platzierungen waren zum Versandzeitpunkt noch nicht verfügbar).
Der wechselnde Wind und die hohen Wellen forderten auch bei den Para World Sailing Championships ihren Tribut. Kurt Badstöber konnte sich in der ersten Wettfahrt noch mit einem 25. Platz sicher ins Ziel fahren, auf die zweite Wettfahrt verzichtete der österreichische 2.4 mR-Segler aus sicherheitstechnischen Gründen.
Alles unter Kontrolle
Thomas Zajac und Barbara Matz stellten heute einmal mehr ihr Können unter Beweis. Zwar war die Nacra 17 – Flotte durch einen späteren Start windtechnisch etwas begünstigt, aber die böigen und drehenden Bedingungen brachten trotzdem zahlreiche Teams ans Limit.
„Es war natürlich körperlich sehr anstrengend, vor allem für mich. Aber es ist uns eigentlich alles gut gelungen. Wir hatten das Boot durchgehend gut unter Kontrolle, während andere Teams deutlich mehr gekämpft haben. Jetzt müssen wir uns bis morgen rasch erholen, denn wir wollen unsere Topposition unbedingt halten“, gab Barbara Matz zu Protokoll.
David Bargehr & Lukas Mähr (© David Pichler/www.dapic.rocks) |
Zajac/ Matz hatten heute ihren Bilanz um einen dritten und vierten Platz, einem Wettfahrtssieg und einem Platz 2 im letzten Rennen des Tages ergänzt. Damit hält das Nacra 17 Team mit 17 Punkten weiter seine Position an der Tabellenspitze.
Thomas Zajac & Barbara Matz (© David Pichler/www.dapic.rocks) |
„Ein Überlebenskampf bei brutal viel Wind“ - so brachte David Bargehr den heutigen, dritten Wettfahrtstag der olympischen Klassen im Rahmen der Kieler Woche auf den Punkt. Bei Windspitzen mit bis zu 30 Knoten war das 470er Feld von der ersten Wettfahrt an voll gefordert.
„Wir haben voll gekämpft und sind an unsere körperlichen Grenzen gegangen. Auf Grund meiner Verletzung habe ich noch nicht meine maximale Leistungsfähigkeit zurück. Aber bei der Leistungsdichte und diesen extremen Bedingungen wird jeder Fehler, jedes Defizit bestraft. Für morgen ist erneut viel Wind angesagt, deswegen steht für heute Abend Regeneration im Fokus. Wir wollen morgen wieder ganz vorne mitmischen,“ so der 470er Steuermann Bargehr.
Hart traf es die 470er-Teamkollegen Niko Kampelmühler und Thomas Czajka. Zum starken Wind gesellte sich noch ein Nose-Dive, ein Druck, dem der Mast nicht Stand halten konnte.
Doch Thomas Czajka nahm es gelassen: „Das ist ein Klassiker im 470er und trifft jeden mal. Wir trimmen bereits am Ersatzmast, morgen sind wir wieder dabei. Prinzipiell waren wir mit heute zufrieden, konnten bei gutem Speed gut zwischen sechsten und elften Platz mithalten. Die Top 5 sind natürlich eine Klasse für sich. Aber wenn alles läuft, ist für uns ein Top 10 –Platz drinnen!“
Schlachtfeld
Auch die weiteren OeSV-Teams hatten mit dem böigen und stark drehenden Wind zu kämpfen.
„Es war einer der harten Tage in der Kieler Woche. Unser 49er FX- Teams haben Stärke gezeigt, aber für die Silber Fleet war heut einfach zu viel Wind. Zahlreiche Boote sind bereits in der ersten Wettfahrt gekentert, und es kam zu Startverzögerungen, bis alle gerettet waren“, zog OeSV-Sportdirektor Georg Fundak Resümee.
Auch Tanja Frank und Lorena Abicht blieben davon nicht verschont. Die beiden hatten gestern mit Platz 25 nur knapp den Einzug in die Goldfleet verpasst.
„Wir sind total erledigt. Zu Beginn waren wir mit unserem Feld auf der äußeren Bahn und eigentlich war es ein einzige Schlachtfeld. Wir waren top motiviert, haben voll gekämpft. Aber eine Kenterung und ein Materialproblem mit dem Spie haben uns die erste und zweite Wettfahrt gekostet. Nach einem Bahnwechsel war zwar die Welle besser, aber der ablandige Wind hat es noch böiger und drehender gemacht und so waren auch die zwei anschließenden Wettfahrten nicht besser, Verletzung und Frühstart inklusive,“ erklärte die sichtlich erschöpfte Steuerfrau Frank. Bericht: Mag. Anna Sollereder.
Zwischenstand Kieler Woche Tag 3, 23.Juni 2017
470er M
1. Matthew Belcher/ Will Ryan (AUS), 5 Punkte
2. Pavel Sozykin/ Denis Gribanov (RUS), 15 Punkte
3. Malle Winkel/ Matti Cipra (GER), 17 Punkte
4. David Bargehr/Lukas Mähr (AUT), 17 Punkte
12. Nikolaus Kampelmühler/Thomas Czajka (AUT), 49 Punkte
14. David Bidermann/Jann Schüpbach (SUI), 55 Punkte
26. Yves Mermod/Cyril Schüpbach (SUI), 94 Punkte
49er FX
34. Tanja Frank/ Lorena Abicht (AUT), 138 Punkte
35. Angelika Kohlendorfer/Lisa Farthofer (AUT), 141 Punkte
38. Livia Naef/Nelia Puhze (SUI), 153 Punkte
Nacra 17 mixed
1. Thomas Zajac/ Barbara Matz (AUT), 17 Punkte
2. Jan Hauke Erichsen/ Ann Kirstin Wedemeyer (GER), 19 Punkte
3. Maksim Semenov/ Alina Shchetinkina (RUS) , 27 Punkte
49er
52. Marco Baumann/ Jakob Flachberger (AUT), 184 Punkte
2.4 mR Parasailing World Championships
28. Kurt Badstöber (AUT), 108 Punkte
420er
9. Morgan Lauber/Léo Tétaz (SUI) 11 Punkte
16. Yanis Saje/Lukas HAberl (AUT)
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