Sonntag, 11. Juni 2017

Budweiser Cup - Helgoland-Edinburgh

Die 83. Nordseewoche ist vorbei. Mit der 31 Fuß langen Tramontane hat in der vergangenen Nacht auch die kleinste Teilnehmeryacht im Budweiser Cup das Ziel in Edinburgh erreicht.

Bei der seit fünfzig Jahren zur Nordseewoche gehörenden Edinburgh-Regatta, die als einziges echtes Hochseerennen Deutschlands in diesem Jahr erstmals als Budweiser Cup ausgetragen wurde, gab es dabei auch gleich einen neuen Segelrekord: Die zwanzig Meter lange STP65 "Milan" hatte mit der Crew um Skipper Dr. Uwe Lebens die Überfahrt in unter 41 Stunden geschafft und jagte damit dem bisherigen Rekordhalter Norbert Plambeck den Zeitrekord der Nordseewoche auf dieser Strecke ab. Der fegte 2009 mit seiner Baltic 51 "Hexe" in etwas mehr als 47 Stunden über die Nordsee nach Schottland.

Korrektur
Entgegen der ersten Meldung hat die "Milan" den Rekord für die schnellste Segelzeit von Helgoland nach Edinburgh nicht gebrochen. Den referenzierten Rekord von knapp 47 Stunden aus dem Jahr 2003 hatte Norbert Plambeck bereits bei der Nordseewoche 2009 mit der gleichnamigen Yacht "Hexe", diesmal einer German Frers 80, um zehn Stunden unterboten und fegte in 37h 4m und 50 Sekunden über die Nordsee. Dieser Rekord der Segelyacht "Hexe" von 2009 wurde NICHT von der "Milan" unterboten.
Milan beim Capitell Cup Rund Helgoland (Foto: © A. Specht)
Das Ranking nach gesegelter Zeit ist aber nur die halbe Miete beim Budweiser Cup Helgoland Edinburgh. Wichtiger sind die Ergebnisse nach berechneter Zeit, bei der die Leistungen der Crews unter Berücksichtigung der Bauformen verglichen werden: Auch hier liegt die "Milan" mit etwas über vier Stunden noch deutlich vor der zweitplatzierten "Aquis Granus" vom Akademischen Seglerverein der RWTH Aachen und Skipper Robert Rohde.

In diesem Jahr hatten die Teilnehmer des Nordseewoche Abschlussrennens eine abwechslungsreiche Regatta zu meistern. Wie von Nordseewoche Wetterberater und Diplom Meteorologe Dr. Meeno Schrader bereits vor dem Rennen angekündigt, hatten die Yachten mit Schwachwind zu Beginn des Budweiser Cups, Sturm in der Mitte und geradezu Flaute am Ende vor dem Ziel zu kämpfen. Aussichten, die bereits bei der Teilnehmerbesprechung auf Helgoland das Feld deutlich schrumpfen ließen. Von den verbliebenen 14 Yachten am Start brachen fünf das Rennen im Laufe der gut 420 Meilen (800 km) langen Reise ab. Darunter auch die Moana, die mit gebrochenem Mast zurück nach Esbjerg musste.

Damit passt der Budweiser Cup in den Gesamtverlauf der am vergangenen Pfingstwochenende ausgetragenen Nordseewoche, die Wettfahrtleiter Albert Schweizer noch als sehr abwechslungsreich beschrieben hatte. Auch hier begannen die Rennen bei leichten Winden während des Minox Cup Cuxhaven Helgoland. Im Laufe des Wochenendes schlugen sie dann aber zu perfektem Segelwetter beim Capitell Cup Rund Helgoland und dem Vomex a Cup Helgoländer Acht um.

Über 130 Yachten hatten sich zu dem Spektakel auf den Weg zu Deutschlands Hochseeinsel gemacht und verwandelten den Hafen wie jedes Jahr mit weit über 1000 Seglern in das Zentrum der deutschen Offshore Segelszene.

Die 84 Nordseewoche findet am Pfingstwochenende 2018 (18. – 21. Mai 2018) statt. Meldungen können ab Beginn der Messe boot 2018 abgegeben werden. Bericht: Hinnerk Weiler.

Eine Übersicht über das gesamte Ranking und alle Detailergebnisse sind auf Nordseewoche zu finden.