WYC / Gleich zwei Teams des gastgebenden Württembergischen Yacht-Clubs standen beim zweiten Lauf der Bodenseemeisterschaft 2017 der J70-Klasse – die „Lake Constance Battle, Vol. 2“ – ganz oben auf dem Treppchen. Das Team Klaus Diesch, Patrick Egger, Marius Bock und Felix Diesch gewann vor der Crew Dennis und Kevin Mehlig, Yannick Hafner und Max Bäurle. Dritte wurden die Schweizer Massimo Soriano, Lea Rüegg, Hanno Ferner und Fabien Ruf vom RC Bodensee. 26 Teams waren am Wochenende (6. und 7. Mai) am Start.
Wettfahrtleiter Conrad Rebholz konnte alle zwölf vorgesehenen Rennen segeln lassen. Zwei kurze Läufe wurden am Samstagmittag bei zwei Beaufort aus Nord bis Nordost gesegelt, ehe sechs weitere Wettfahrten bei auflebendem Westwind (bis zu fünf Beaufort) an diesem Tag absolviert wurden. Vier weitere Läufe folgten am Sonntagmittag, so dass frühzeitig das komplette Programm gesegelt war. Wind ist den Seglern wichtiger als schönes Wetter – und so nahmen die knapp über 100 Seglerinnen und Segler den kalten Regen in Kauf.
Der Auftakt war für das Team von Klaus Diesch auf der „Mothership“ des WYC etwas holprig. „Am Anfang mussten wir uns noch eingewöhnen“, so Diesch über den zwölften Platz im ersten Lauf. „Aber bei mehr Wind sind wir dann immer schneller geworden. Je mehr Druck in den Segeln war, umso besser sind wir zurecht gekommen“, resümiert er. „Die Starts hätten vor allem besser gehen können“, analysierte er einen Schwachpunkt, „aber irgendwie sind wir dann immer wieder ganz gut durchs Feld gekommen – vor allem dank der sicheren taktischen Ansagen von Felix.“ Vorschoter Patrick Aggeler hatte eine Platzwunde an der Augenbraue erlitten, als ihn der Genacker-Schäkel am Samstag getroffen hatte. Mit einem Pflaster über dem Auge konnte er aber weiter segeln.
Mit zwei Wettfahrtsiegen am Sonntag (und einem am Samstagabend) kam Dieschs „Mothership“-Crew am Ende auf 28 Punkte (bei drei Streichern) – und damit sieben Zähler weniger als die Verfolger um Dennis Mehlig. Mit ebenfalls drei ersten Plätzen, aber insgesamt 33 Punkten hatte auch das Mehlig-Team noch einen klaren Vorsprung auf die drittplatzierten Schweizer. Auf Rang vier segelte das zweite Schweizer Team um Steuermann Urs Oldani vom YC Zug, Fünfte wurden die derzeitigen Spitzenreiter der 2. Segel-Bundesliga, die Segler um den jungen Konstanzer Felix Schrimper. Auf Rang sechs kam das dritte Team des WYC: Marvin Frisch, Lukas Ammon, Thomas Stemmer und Johannes Scheffold auf der „Led Zeppelin“, dem Clubschiff des WYC.
WYC-Präsident Oswald Freivogel ist „mächtig stolz“ auf die Leistung der WYC-Crews: „Trotz Regen und Kälte war es ein super Tag für das ganze J70-Team“, sagte er nach der Siegerehrung am Sonntagnachmittag – und bedankte sich vor allem bei der Wettfahrtleitung, deren Chef seinen Geburtstag auf dem Startschiff verbracht hatte. „Conrad Rebholz hat mit großer Souveränität 12 ausgezeichnete Wettfahrten geleitet.“ Auch WYC-Regattaobmann Günther Widmer ist froh, dass alle zwölf Wettfahrten über die Bühnen gingen: „Vergangenes Jahr hatten wir nur Flaute bei dieser Regatta. Über den Wind können wir uns diesmal wirklich nicht beschweren!“
In der Gesamtwertung der Bodenseemeisterschaft der J70-Klasse – bei der das Boote, nicht der Steuermann gewertet wird – führt nach zwei von fünf Läufen nun klar die „Mothership“ des WYC.
Bericht: Max Rieger, WYC.
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