Sieben Lacustre-Teams sind von Freitag (5. Mai) bis Sonntag (7. Mai) in den Bregenzer Segel-Club gekommen – und haben sich von Trainer Roman Koch drei Tage lang zeigen lassen, wie man einen Lacustre schneller segeln kann.
„Da geht es nicht um die eine geniale Veränderung am Schiff oder im Handling,“ meinte der zweifache Soling-Weltmeister. „Nach vorn zu kommen ist die Summe vieler kleiner Veränderungen.“ Am wichtigsten ist der Start, ein guter Start ist das halbe Ergebnis. Und Starts wurden bis zum Abwinken geübt. Immer in Dreierserien zu je drei Minuten. Drei Minuten Vorbereitung, Start. Die Zeit läuft weiter. Sofortiges umdrehen, neuer Start. Nach dem dritten Start ging es 200 Meter nach Luv zu einer Tonne und mit Spi wieder zurück. Der Trainer zeichnete alles auf Video auf. Startvorbereitung, Start, Wenden, Spisetzen, Halsen, Spibergen und taktisches Anfahren an die Tonne. Freitag und Samstag wurden die Dreiersequenzen im Dutzend gefahren, die Mannschaften waren hochmotiviert und anschließend rechtschaffend müde – und kamen doch noch mal zusammen und begutachteten die Manöver im Video. „Da siehst du unglaublich viel,“ meinte Co-Organisator Josef Bitsche. „Das sieht auf dem Wasser manchmal ganz anders aus als anschließend im Film.“
Am Freitag gab es Traumbedingungen: Warmes Wetter, Sonne und zwei Windstärken. Für Samstag war Regen angesagt, der blieb aber tagsüber aus, dafür hatte es erneut zwei Beaufort. „Ihr habt alle große Fortschritte gemacht,“ meinte Roman Koch. „Am zweiten Tag waren die Starts ziemlich gut, eine deutliche Verbesserung, alle waren viel näher an der Linie. Auch die beiden Neueinsteiger.“ Am Sonntag dann herrschte Flaute. Kein Wind, dafür viel Regen. Der ganze Tag bis in den frühen Abend wurde genutzt, um Regeln und Regattataktik zu besprechen. Wann wende ich, wann bringe ich mit einer Halse meinen Gegner in die Bredouillie. Was ist die Todeszone und warum verlieren viele Segler auf der Layline Plätze.
„Mir hat das wahnsinnig viel gebracht,“ meinte Bodensee-Lacustrepräsident Ernst Zollinger. Zum Schluss wurde jedes Team individuell besprochen, daraus entwickelte sich eine allgemeine Diskussion übers Handling.
„Am Ende gewinnt nicht der schnellste Segler mit dem besten Material. Sondern der mit den wenigsten Fehlern,“ fasste Josef Bitsche zum Schluss die drei Tage zusammen. Für 2018 hat die Lacustre-Klasse schon das nächste Training mit Roman Koch angesetzt.
Stephan Frank, Presse Lacustre Bodensee.