Montag, 4. Juli 2016

Sébastien Schneiter und Grégoire Siegwart gewinnen

Der Genfer Segler Sébastien Schneiter, der diesen Sommer an den Olympischen Spielen in Rio teilnehmen wird und sein Teampartner, Grégoire Siegwart, haben die Schweizer Ausgabe der Red Bull Foiling Generation für sich entschieden. In diesem einzigartigen Format hatten 32 junge Segeltalente die Chance mit den Katamaranen der Zukunft zu segeln. Das Gewinnerteam wird im Oktober am internationalen Finale in Newport (USA) am Start sein.

32 vielversprechende Schweizer Nachwuchssegler zwischen 16 und 20 Jahren boten im Genfer Seebecken ein einzigartiges Spektakel. Im Rahmen der Red Bull Foiling Generation segelten sie bei einer Geschwindigkeit von bis zu 60 km/h ganze 14 Regatten an Bord des eindrucksvollen Foiling-Katamarans, Flying Phantom.

Die finalen Wettkämpfe wurden an diesem Sonntag bei einem viel schwächeren Wind bestritten als am Anfang der Woche. Die Seglerin Asya Luvisetto und ihr Teampartner Grégoire Peverelli, welche die Lucky Loser Runde dominierten und sich so einen Platz im Finale sicherten, waren in absoluter Bestform. Sie traten an diesem Sonntag gegen die grossen Favoriten Sébastien Schneiter / Grégoire Siegwart, Janik Roempp / Nils Theuninck und Guillaume Rol / Alexis Mégevand an, die sich bereits am Vortag qualifizieren konnten.

Das Finale wurde bei schönstem Sonnenschein ausgetragen. Als Erste gestartet, hat das Duo Schneiter / Siegwart seinen Vorsprung stets vergrössert und liess seinen Gegnern keine Möglichkeiten. Schneiter, der sich bereits für die Olympischen Spiele 2016 qualifiziert hat, holte sich den erwarteten Sieg.

Die grosse Überraschung an der Schweizer Red Bull Foiling Generation war der zweite Platz des Duos Luvisetto / Peverelli, sowie der wohlverdiente dritte Platz von Guillaume Rol / Alexis Megevand. Die Mitglieder des Sailing Teams der Société Nautique de Genève konnten an diesem Wochenende sowohl ihr Können wie auch ihre Vielseitigkeit unter Beweis stellen.

„Der Start war sehr wichtig“, sagte Sébastien Schneiter am Ende des Rennens. „Diese Woche hat mir grosse Freude bereitet. Ich fand auch die ganze Organisation enorm professionell. Natürlich haben mir die Erfahrungen, die ich bei der Qualifikation für die Olympiade gesammelt habe, geholfen. Ich habe aber auch sehr viel von den Coaches gelernt, die uns die ganze Woche begleitet haben.“

Grégoire Siegwart, der Cousin von Schneiter, hat es sehr genossen mit der Familie zu segeln. „Ich bereite mich ebenfalls für die Olympischen Spiele vor. Aber erst für 2020 und mit einer 470er Jolle“, fügt er hinzu. „Mit Foiling-Katamarans zu segeln, ist vollkommen anders. Diese Erfahrung war einfach genial.“

Zu Tränen gerührt, haben Luvisetto / Peverelli immer noch Mühe zu realisieren, was sie gerade erreicht haben. „Das ist genial. Ich hätte nie gedacht, dass wir so weit kommen“, freut sich Asya, Weltmeisterin in der Laser 4.7 Klasse 2014. „Grégoire und ich waren ein tolles Team. Die Kommunikation unter uns war sehr gut und wir haben einander vollkommen vertraut.“ Zufrieden mit seiner Leistung schreibt Grégoire diesen zweiten Platz vor allem dem neu Erlernten zu. „Im Gegensatz zu Asya hatte ich überhaupt keine Erfahrung mit Katamaranen. Aber die Coaches waren super professionell und haben ihr ganzes Wissen mit uns geteilt.“

Red Bull Foiling Generation ist ein Segelevent wie kein anderer: Junge Talente erlernen an Bord von Foiling-Katamaranen die Segeltechnik der Zukunft. Die Tour wird in 15 Etappen über 2 Jahre ausgetragen und endet am internationalen Finale in Newport (USA), das vom 21.-23. Oktober 2016 stattfinden wird und wofür sich Schneiter / Siegwart qualifiziert haben. Insgesamt treten weltweit 400 junge Talente gegeneinander an.

Die Österreichischen Olympiasieger (2000 & 2004), Roman Hagara und Hans-Peter Steinacher, sind die Sportdirektoren dieses Anlasses. Sie standen die ganze Woche den jungen Talenten zur Seite und gaben ihnen wertvolle Tipps. Alexis Megevand, Drittplatzierter der finalen Rangliste wusste diese Unterstützung sehr zu schätzen. „Die Professionalität des gesamten Events hat mich sehr beeindruckt. Das war eine einzigartige Chance für uns und wir haben sehr von den Ratschlägen der Profis des America’s Cup profitiert.“

Die Red Bull Foiling Generation wurde bei besten Wetterverhältnissen auf dem Wasser vor der Société Nautique de Genève ausgetragen. „Dieser Wettkampf führt junge Segler in die Foiling-Technik ein. Hier entdecken sie diesen innovativen Aspekt des Segelns. Das belebt auch unseren Sport auf wunderbare Art und Weise“, sagt Pierre Girod, Präsident der SNG. „Die Société Nautique von Genf hat sich sehr über die Zusammenarbeit mit Red Bull gefreut. Denn unser Club, der junge Segler ausbildet, ist immer auf der Suche nach neuen Talenten.“

Rennleiter, John Craig, der bei allen Ausgaben der Red Bull Foiling Generation zugegen ist, findet, dass die Schweizer Teilnehmer auf einem guten Niveau segeln: „Gewisse sind aussergewöhnlich talentiert und zählen zu den Besten, die ich bis jetzt gesehen habe. Das Gewinnerteam der Genfer Ausgabe wird am Weltfinale gute Chancen haben. Ich bin sehr stolz, dass der Youth America’s Cup jungen Seglern die Möglichkeit bietet, beim America’s Cup mitzumachen. Acht Segler haben das bereits geschafft! Mit Red Bull bieten wir also ein Format, das sich an Jugendliche ab 16 Jahren richtet und ihnen die Türen zu den wichtigsten Segelevents der Welt öffnet.“

Bericht: Bernhard Schopfer. Bilder © Loris Von Siebenthal / Red Bull Content Pool.