Donnerstag, 29. Oktober 2015

Ein echter Härtetest - Rolex Sydney Hobart Race

Eine der Weltklasseveranstaltungen des Segelrennsports feiert in diesem Jahr ihren 70. Geburtstag. Seit ihrem waghalsigen Debüt im Jahr 1945 hat sich das Rolex Sydney Hobart Race zu einem der größten Sport-Events Australiens entwickelt und genießt heute unter Seglern Kultstatus. Im Laufe ihrer faszinierenden Geschichte ist die Regatta zum Synonym für Werte wie Erfolg, Mut, Willenskraft, Stolz und Sportsgeist geworden. Darüber hinaus hat der besondere Termin im internationalen Segelkalender - zwischen Weihnachten und Neujahr - dazu beigetragen, den legendären Ruf der Regatta zu unterstreichen.

Start des Rolex Sydney Hobart Race 2015, das gemeinsam vom Cruising Yacht Club of Australia (CYCA) und dem Royal Yacht Club of Tasmania ausgerichtet wird, ist am 26. Dezember um 13:00 Uhr AEDT. Die Regatta gilt als Segelsportveranstaltung mit den höchsten Zuschauerzahlen weltweit, denn Hunderttausende Menschen verfolgen das Rennen vor Ort im weihnachtlichen Sydney Harbour, live im Fernsehen oder über das Internet. Alle Voraussetzungen sind also gegeben, um auch die 71. Auflage des Rolex Sydney Hobart Race zu einem unvergesslichen Erlebnis werden zu lassen.

Photo By: © Rolex / Carlo Borlenghi
Eine der Weltklasseveranstaltungen des Segelrennsports feiert in diesem Jahr ihren 70. Geburtstag. Seit ihrem waghalsigen Debüt im Jahr 1945 hat sich das Rolex Sydney Hobart Race zu einem der größten Sport-Events Australiens entwickelt und genießt heute unter Seglern Kultstatus. Im Laufe ihrer faszinierenden Geschichte ist die Regatta zum Synonym für Werte wie Erfolg, Mut, Willenskraft, Stolz und Sportsgeist geworden. Darüber hinaus hat der besondere Termin im internationalen Segelkalender – zwischen Weihnachten und Neujahr – dazu beigetragen, den legendären Ruf der Regatta zu unterstreichen.

Start des Rolex Sydney Hobart Race 2015, das gemeinsam vom Cruising Yacht Club of Australia (CYCA) und dem Royal Yacht Club of Tasmania ausgerichtet wird, ist am 26. Dezember um 13:00 Uhr AEDT. Die Regatta gilt als Segelsportveranstaltung mit den höchsten Zuschauerzahlen weltweit, denn Hunderttausende Menschen verfolgen das Rennen vor Ort im weihnachtlichen Sydney Harbour, live im Fernsehen oder über das Internet. Alle Voraussetzungen sind also gegeben, um auch die 71. Auflage des Rolex Sydney Hobart Race zu einem unvergesslichen Erlebnis werden zu lassen.


Die Anfänge
Das erste Sydney Hobart Race wurde 1945 ausgetragen und stand ganz in der Tradition des Rolex Fastnet Race in Großbritannien. Seit ihrem Debüt findet die Veranstaltung jährlich statt und hat sich mittlerweile einen festen Platz im australischen Sportgeschehen und in der Segelwelt erobert. Den Sieg bei der ersten Auflage holte sich Captain John Illingworth mit seiner britischen 35-Fuß-Yacht Rani, außer der noch weitere acht Boote an den Start gegangen waren. Die damaligen Bedingungen lassen sich kaum mit den heutigen Gegebenheiten vergleichen: Nach dem Krieg waren die Materialien knapp und einfach, die Sicherheitsmaßnahmen beschränkten sich auf ein Mindestmaß, die Navigation erfolgte mit Sextant und Kompass. Einige Crews verfügten noch nicht einmal über funktionierende Funkgeräte und waren von Wetterberichten und Unwetterwarnungen abgeschnitten.

Als die Rani am Abend des 1. Januar in Hobart eintraf, hatte die Besatzung keine Ahnung, welche Platzierung sie erreicht hatte. Illingworth nahm an, er habe die Ziellinie als Letzter überquert. Umso überraschter war er, als er erfuhr, dass seine Rani als zweitkleinste Yacht des Rennens die Konkurrenz hinter sich gelassen hatte. Die Rani kam nicht nur als Erste ins Ziel, sie sicherte sich außerdem den Gesamtsieg. Als erste Gewinner des begehrten Tattersall’s Cups haben sich Eigner und Yacht einen festen Platz in den Annalen dieser Veranstaltung erobert.

Seit diesem ersten Rennen hat sich viel geändert. Technologische Neuerungen haben die Boote leichter und schneller gemacht und Segelwerk und Handlingsysteme verbessert. Die Segler haben nicht nur leichten Zugriff auf Wetterberichte, sondern auch auf Daten, die bei der Navigation und bei der Festlegung der Wettkampftaktik helfen. Ungeachtet all dieser Fortschritte gehören der enorme Sportsgeist der Regattagründer und die Freude über die Meisterung der 628 Seemeilen nach wie vor zu den Markenzeichen der Traditionsregatta.

Photo By: © Rolex / Carlo Borlenghi
Der Nervenkitzel, immense Herausforderungen zu meistern und neue Grenzen auszuloten, erklärt, warum das Rolex Sydney Hobart Yacht Race als Klassiker gilt. Die meisten Besatzungen haben recht geringe Aussichten auf einen Sieg. Der Reiz liegt vielmehr darin, die zahlreichen Unwägbarkeiten auf der 628 Seemeilen langen Strecke zu überwinden und im Ziel die Euphorie und den Stolz auf das Erreichte zu genießen. Die Regatta flößt allen Teilnehmern ein gehöriges Maß an Ehrfurcht ein, da der Kurs durch einige der schwierigsten Gewässer der Erde führt. 1998 sanken bei einem orkanartigen Sturm in der Bass-Straße fünf Yachten. Sechs Seeleute fanden dabei den Tod. Als Reaktion auf das Unglück verschärften die Veranstalter umgehend die Sicherheitsmaßnahmen und erließen strengere Vorschriften.

Der Mythos
Im Laufe seiner Geschichte hat das Rolex Sydney Hobart Yacht Race Politiker, Wirtschaftsmagnaten, Ausnahmesportler und die Crème de la Crème der Segelwelt magisch angezogen. Zu den bekanntesten Gewinnern des Tattersall’s Cups gehören unter anderem der ehemalige britische Premierminister Sir Edward Heath mit der Morning Cloud (1969) und der Medienmogul Ted Turner mit der American Eagle (1972). Seit den 1960er-Jahren, als die Gebrüder Halvorsen mit Freya dreimal in Folge den ersten Platz holten, ist es keiner Besatzung gelungen, den Tattersall’s Cup zu verteidigen.

Schnellstes Boot und Gewinner der Line Honours (erstes Boot im Ziel) war im Vorjahr die Wild Oats XI des Australiers Bob Oatley, eine majestätische 100-Fuß-Rennyacht mit Skipper Mark Richards am Steuer. Die Wild Oats XI schrieb 2012 Geschichte, als sie zum zweiten Mal das Triple gewann: Sie kam als Erste ins Ziel, verbesserte ihre eigene Rekordzeit leicht auf 1 Tag, 18 Stunden, 23 Minuten und 12 Sekunden und sicherte sich außerdem den Tattersall’s Cup für den Gesamtsieg. 2014 gelang der Wild Oats XI eine weitere historische Glanzleistung: Zwar konnte sie die Fahrzeit nicht noch einmal übertreffen, dafür aber ihren achten Sieg als erstes Boot im Ziel verbuchen, womit sie den Rekord der Morna (später: Kurrewa IV) aus den 1960er-Jahren einstellte.

Die Yacht, die beim Rolex Sydney Hobart Race als Erste über die Ziellinie fährt, wird in Hobart stets stürmisch gefeiert. Zum illustren Kreis der Gewinner aus aller Welt gehören der US-Großindustrielle Larry Ellison mit der Sayonara (1995 und 1998), das französische Regatta-Urgestein Eric Tabarly mit der Pen Duick II (1967) und der deutsche Unternehmer Hasso Plattner mit der Morning Glory (1996).

Photo By: © Rolex / Carlo Borlenghi
Für die meisten Teilnehmer geht es in der Hauptsache um den Gesamtsieg nach Handicap und den begehrten Tattersall’s Cup. Durch die Ausgleichsformeln für die Bootsklassen hat theoretisch jedes Boot eine Chance auf den ersten Platz, was die Siege von Yachten mit 43 Fuß (Two True, 2009), 60 Fuß (Loki, 2011) und 100 Fuß Länge (Wild Oats XI, 2012) in der jüngsten Vergangenheit eindrucksvoll beweisen. Aufgrund ihrer bisherigen Erfolgsserie bei der Sydney-Hobart-Regatta geht die Wild Oats XI als Favorit ins Rennen um die Line Honours 2015. Allerdings muss sich die Crew auf heftigen Gegenwind durch die Konkurrenz aus der gleichen Bootsklasse gefasst machen. In den vergangenen Jahren haben sich die 100-Fuß-Yachten Perpetual Loyal des Australiers Anthony Bell und Comanche des US-Amerikaners Jim Clark als ernst zu nehmende Gegner erwiesen.

VERANSTALTUNGSPROGRAMM

Donnerstag, 24. Dezember
Skipperbriefing(s)

Samstag, 26. Dezember
Wetterbriefing
13:00 Uhr Regattastart

Ab Montag, 28. Dezember
Zieleinlauf der ersten Boote in Hobart
Rekordzeit: 07:23.12

Freitag, 1. Januar
Abschließende Preisverleihung, Royal Yacht Club of Tasmania (RYCT)

* Alle Zeitangaben in AEDT (Australian Eastern Daylight Time – UTC + 11h).


REGATTASIEGER SEIT 2002
Jahr - Anzahl der Teinlnehmer - erster im Ziel - Gesamtwieger
2015 - 117 - Wild Oats XI (AUS) Bob Oatley - Wild Rose (AUS) Roger Hickman
2013 -   94 - Wild Oats XI (AUS) Bob Oatley - Victoire (AUS) Darryl Hodgkinson
2012 -   76 - Wild Oats XI (AUS) Bob Oatley - Wild Oats XI (AUS) Bob Oatley
2011 -   88 - Investec Loyal (AUS) Anthony Bell - Loki (AUS) Stephen Ainsworth
2010 -   87 - Wild Oats XI (AUS) Bob Oatley - Secret Men’s Business (AUS) Geoff Boettcher
2009 - 100 - Alfa Romeo II (NZL) Neville Crichton - Two True (AUS) Andrew Saies
2008 - 100 - Wild Oats XI (AUS) Bob Oatley - Quest (AUS) Bob Steel
2007 -   82 - Wild Oats XI (AUS) Bob Oatley - Rosebud (USA) Roger Sturgeon
2006 -   78 - Wild Oats XI (AUS) Bob Oatley - Love & War (AUS) Simon Kurts & Lindsay May
2005 -   85 - Wild Oats XI (AUS) Bob Oatley - Wild Oats XI (AUS) Bob Oatley
2004 - 116 - Nicorette (AUS) Ludde Ingvall - Aera (GBR) Nicholas Lykiardopulo
2003 -   56 - Skandia (AUS) G. Wharington - First National Real Estate (AUS) M. Spies & P. Johnston
2002 -   57 - Alfa Romeo (NZL/AUS) Neville Crichton - Quest (AUS) Bob Steel

Mittwoch, 28. Oktober 2015

Starbesetzung im Finale der 1. Segel-Bundesliga

Das große Finale der 1. Segel-Bundesliga vor den Toren Hamburgs steht an: Vom 29. bis 31. Oktober wird die Außenalster zur Tribüne des Kampfes der besten 18 Segelclubs Deutschlands. Wer wird die Saison mit dem Deutschen Meistertitel krönen? Mit einem Fuß auf dem obersten Treppchen steht bereits der Deutsche Touring Yacht-Club aus Tutzing. Doch die Verfolger vom Berliner Yacht-Club und der amtierende Meister aus Hamburg, der Norddeutsche Regatta Verein, machen den letzten Spieltag zu einem Herzschlagfinale. Außerdem qualifizieren sich die besten drei Clubs für die SAILING Champions League 2016. Im Tabellenkeller steckt vor dem Finale der Yachtclub Berlin-Grünau, der zum Finale alle Register zieht und Segelstar Jochen Schümann ins Rennen schickt, um den drohenden Abstieg zu verhindern.
Ist der Fast-Meister aus Tutzing noch zu stoppen? Das ist die wichtigste Frage, die sich die Segelfans in Deutschland stellen. Der Schlüssel zum Erfolg kann eines der jüngsten Teams, eine konstante Leistung, internationale Erfahrung und eine gute Vorbereitung sein. Aber reicht dem Deutschen Touring Yacht-Club (DTYC) das Polster zu seinen direkten Verfolgern vom Berliner Yacht-Club mit elf Punkten Vorsprung und dem Norddeutschen Regatta Verein mit 13 Punkten, um die Meisterschale einzusacken? Jede Platzierung des DTYC besser als Platz zwölf würde automatisch den Meistertitel bedeuten – egal, was die Konkurrenz verzapft.

„Wir haben ein junges, mutiges Team. Eine gute Vorbereitung, theoretisch wie praktisch, und ein gutes Team-Verständnis stehen bei uns ganz oben auf der Haben-Seite. Wir wollen erstmal gut segeln und können uns bedingt durch die enorm starke Konkurrenz nicht auf dem Vorsprung ausruhen“, so DTYC Team-Manager Michael Tarabochia. Julian Stückl, Patrick Follmann, Phil Blinn und Luis Tarabochia gehen als eingespielte Crew an den Start und sollen den Gesamtsieg endlich perfekt machen.

Nicht nur auf den vorderen Plätzen ist es spannend, auch im unteren Tabellendrittel ist die Luft dünn: Der dreimalige olympische Goldmedaillengewinner Jochen Schümann soll für seinen Club, den Yachtclub Berlin-Grünau, das Ruder rumreißen und den Verein vor dem Abstieg bzw. der Relegation bewahren. Aktuell stehen die Berliner auf dem 15. Rang, einem Relegationsplatz.

Bereits vor dem Finale abgestiegen sind der Konstanzer Yacht Club vom Bodensee und der Segelklub Bayer-Uerdingen aus Krefeld. Beide Clubs können den rettenden Relegationsplatz (Rang 15) nicht mehr erreichen. Die Relegation findet am 1. November ebenfalls in Hamburg statt.

Vodafone ist beim Finale der 1. Segel-Bundesliga als Technologiepartner mit an Bord. Mit Hilfe von 4G|LTE Technologie werden die notwendigen Voraussetzungen für eine professionelle Live-Übertragung geschaffen. Die Rennen können am Freitag und Samstag durch Kameras auf dem Wasser, an Land und auf den Booten optimal verfolgt werden. Über das schnelle LTE-Netz von Vodafone können große Datenmengen hochauflösender Videos von den Segelbooten auf hoher See nahezu in Echtzeit in die Sendestudios auf dem Festland übertragen werden.

Der Startschuss zur ersten Wettfahrt fällt bereits am Donnerstag um 11.00 Uhr vor dem Gelände des Norddeutschen Regatta Vereins (Schöne Aussicht 37, 22085 Hamburg). Am Freitag und Samstag können alle Segelinteressierten und Fans zu Hause wieder den Live-Stream auf www.segelbundesliga.de verfolgen (jeweils 11.45 bis 15.00 Uhr).

Die Übergabe der Meisterschale findet im Rahmen der Siegerehrung am Samstag, den 31. Oktober ab ca. 15.30 Uhr beim Norddeutschen Regatta Verein statt. Alle Zuschauer sind herzlich eingeladen, vorbeizukommen. Die vorläufige Crewliste gibt’s hier.

Der vorläufige Zeitplan für das Finale

Donnerstag, 29. Oktober 2015
10.00 Uhr: Skippers’ Meeting
11.00 Uhr: Start der ersten Wettfahrten der 1. Segel-Bundesliga

Freitag, 30. Oktober 2015
ca. 09.00 bis 17.00 Uhr: Wettfahrten der 1. Segel-Bundesliga
11.45 bis 15.00 Uhr: Live-Übertragung im Live-Center

Samstag, 31. Oktober 2015
ca. 09.00 bis 15.00 Uhr: Wettfahrten der 1. Segel-Bundesliga
11.45 bis ca. 15.00 Uhr: Live-Übertragung im Live-Center
ca. 16.00 Uhr: Siegerehrung und Übergabe der Meisterschale

Montag, 26. Oktober 2015

Routiniers des WYC sollen in Hamburg die Kohlen aus dem Feuer holen

1. Segel-Bundesliga: Event 7 in Hamburg.

Keine leichte Aufgabe haben die vier Segler, die für den Württembergischen Yacht-Club beim siebten und letzten Event der 1. Segel-Bundesliga 2015 vom 29. bis 31. Oktober in Hamburg an den Start gehen. Denn derzeit steht der WYC auf Rang zwölf in der Tabelle der 18 Vereine. Diesen Platz gilt es zu verbessern – oder auf alle Fälle zu halten. Denn die nach dem Event von Hamburg auf den Plätzen 13 bis 15 rangierenden Teams müssen in die Relegation (bereits am 1. November) gegen drei Vereine aus der zweiten Liga.

Teammanager Klaus Diesch schickt seine Routiniers nach Hamburg: Max Rieger wird steuern, Felix Diesch, Thomas Stemmer und diesmal Yannick Hafner die Crew bilden. „Vergangenes Jahr waren die Bedingungen auf der Alster nicht einfach. Ein Quentchen Glück für eine konstante Leistung ist daher in Hamburg für unser WYC-Team sicher notwendig, um sich zumindest von der Relegation fern zu halten. Das ist für Hamburg das klare Ziel“, gibt Klaus Diesch vor. Er wird selber auch nach Hamburg reisen, um das WYC-Team anzufeuern, ebenso wie PR-Vorstand Oswald Freivogel und WYC-Präsident Dr. Eckart Diesch. „Ein Teil der Crew, Max und Felix, hat bei der J70-Europameisterschaft vor einer Woche in Monte Carlo gezeigt, dass sie international ganz vorne mitsegeln können“, ist Klaus Diesch zuversichtlich. „Für uns ist es wichtig, locker an den Start zu gehen und nicht zu verkrampfen. In Überlingen hatten wir uns auf das Ergebnis fokussiert – da hat die Lockerheit gefehlt“, blickt Steuermann Max Rieger auf den Event in Hamburg. „Die stark drehenden Winde auf der Alster versprechen spannende Rennen!“

Die Wettfahrten sollen am Donnerstag um elf Uhr beginnen. 15 Wettfahrten sind wie jedes Mal pro Team vorgesehen. Gesegelt wird wiederum mit jeweils sechs gleichen J70-Yachten in einem Start. Letzte Startmöglichkeit ist am Samstag um 15 Uhr.

An der Tabellenspitze liegt der DTYC Tutzing mit elf Punkten Vorsprung vor dem Berliner Yacht-Club, weitere zwei Punkte zurück der Titelverteidiger NRV Hamburg. Mit fünf Punkten Rückstand auf den Dritten hat der SMCÜ Überlingen, für den Michael Zittlau, Niko Mittelmeier, Franziska Bäurle und Frederik Schaal (letztere beide übrigens auch WYC-Mitglieder) ins Rennen gehen, noch Chancen auf einen Podiumsplatz

Dass es nicht nur mit dem Wetter Überraschungen auf der Außenalster mitten in der Hansestadt geben kann, hat das Liga-Finale im vergangenen Jahr gezeigt. WYC-Fans wie auch die Sponsoren – die Interboot, die Mercedes-Benz-Niederlassung Ravensburg, KWS Verkehrsmittelwerbung, Oberhanss-Immobilien, Musto und die Zeppelin-Stiftung der Stadt Friedrichshafen – hoffen, dass die WYC-Segler am Samstagabend entspannt zur Meisterfeier gehen können – und keinen Leistungsschlaf für eine etwaige Teilnahme an den Relegationswettfahrten am Sonntag brauchen.

Live mitverfolgen kann man die Bundesliga-Regatten am Freitag und Samstag in einem Live-Streaming. Dort gibt es auch für alle Wettfahrten ein Online-Tracking.
Bericht: Oswald Freivogel, Presse WYC.
Beim letzten Bundesliga-Spieltag der Saison 2015 in Hamburg werden Max Rieger, Thomas Stemmer, Felix Diesch und Yannick Hafner für den WYC beim antreten. Mit dem WYC-Clubschiff erreichten Max Rieger (auf dem Foto links) und Felix Diesch (re.) kürzlich bei der EM der J70-Yachten vor Monaco als zweitbeste deutsche Mannschaft Rang zwölf!
Foto: © Sven Jürgensen/WYC

Sonntag, 18. Oktober 2015

WYC-Team bei J70-EM auf Platz 12

Nicht weniger als 60 Teams aus elf Nationen waren bei der ersten Europameisterschaft der J70-Yachten in Monaco am Start. Nach sechs Wettfahrten bei überwiegend leichten Winden kam das WYC-Clubschiff „Led Zeppelin“ mit Max und Moritz Rieger, Anian Schreiber und Felix Diesch auf einen hervorragenden zwölften Rang. Das WYC-Team war damit knapp hinter der „Touring Junior“ mit Steuermann Moritz Bohnenberger vom DTYC Tutzing (Rang neun) zweitbeste deutsche Mannschaft.

Die EM hatte mit einem Flautentag im Fürstentum begonnen. Als die Startbereitschaft am späten Nachmittag aufgehoben war, überraschte das WYC-Team mit einer Stegparty. Von der Rothaus-Brauerei hatte Max Rieger ein großes Fass Bier organisiert. Alle Segler waren am Steg vor dem mondänen neuen Clubhaus des Yacht-Club von Monaco (im Stil eines Kreuzfahrtschiffes) eingeladen.

Ob es die höfliche Zurückhaltung der anderen Crews war oder eine Spitzenleistung des WYC-Teams – jedenfalls segelte die „Led Zeppelin“ am nächsten Morgen einen astreinen Sieg im ersten Rennen. „Wir sind am Start schon sehr gut rausgekommen, segelten nach rechts. Dort kam auch der erhoffte Rechtsdreher“, so Ex-Kader-Segler Rieger. „Die Führung haben wir sauber nach Hause gesegelt“ – ein Auftakt nach Maß. Im zweiten Rennen sah es auch sehr gut aus, das Team war als achtes Boot im Ziel. Doch später auf der Ergebnis-Liste waren sie als Frühstarter disqualifiziert. Nicht weniger als 18 Boote waren rausgeflogen. Zweifel hatte auch die „Led Zeppelin“-Crew. „Wir waren uns eigentlich sehr sicher, dass wir keinen Frühstart hatten“, kommentierte der Steuermann. „Aber das muss man dann akzeptieren“, so Rieger.

Der Schwung war erst einmal weg – auch beim Wind. Erst am vierten und bereits letzten Regattatag (Freitag) ging es gleich am Morgen wieder los. Bei leichtem Wind, aber reichlich Welle wurden vier weitere Rennen nacheinander gesegelt. „Das waren alles ganz, ganz heiße Starts“, so Max Rieger über die sehr lange Startlinie. Es war schwer einzuschätzen, wo zwischen Startschiff und Begrenzungstonne die Linienpeilung wirklich auf dem Wasser war. Die einzelnen Starts der „Led Zeppelin“ waren dann nicht mehr so gut oder knapp wie am ersten Tag, „eher so hingewürgt“, sagte Rieger. „Da gehört viel Erfahrung dazu, das richtig einschätzen zu können“, erklärte der Steuermann, der zuletzt meist nur bei den Bundesliga-Wettfahrten steuerte, wo immer nur sechs Boote an einer extrem kurzen Linie starten.

Zudem drehte der Wind im Regattagebiet vor Monaco sehr, da zwei unterschiedliche Windsysteme an der Mittelmeerküste hier zusammen kamen. Mit den Plätzen 23, 30, 7 und 14 landete das WYC-Team auf Rang zwölf – noch fünf Plätze vor dem mexikanischen Weltmeister. „Wir haben uns gefreut, dass wir hier mitfahren konnten“, ist Rieger auch nach dem vielversprechenden Auftakt zufrieden mit dem Ergebnis. Alle sechs Wettfahrten wurden von einem anderen Team gewonnen – und neuer, erster Europameister der J70 ist der Italiener Luca Domenici. Die „Esprit d’Equipe“ des SMC Überlingen mit Michael Zittlau, Frederic Schaal, Franziska Bäurle und Jan Fritze segelte auf Rang 21, das zweite WYC-Team mit Yannick Hafner, Kevin Mehlig, Björn Leuthe und Conrad Rebholz landete auf Rang 36. Bericht, Oswald Freivogel, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit WYC. Ergebnis >

Steuermann Max Rieger und seine Crew Moritz Rieger, Felix Diesch sowie Anian Schreiber segelten mit dem WYC-Clubschiff „Led Zeppelin“ bei der Europameisterschaft der J70-Yachten in Monaco auf Rang zwölf
Foto: © Sven Jürgensen/WYC

Freitag, 16. Oktober 2015

Der Bodenseemeister 2015 steht fest!

Der Meisterpokal geht in diesem Jahr wieder nach Bodman! Die Mecki Messer gewinnt den Meisterpokal, herzlichen Glückwunsch der Crew um Max Meckelburg!
Bei traumhaften Bedingungen, mit Wind zwischen 7 und 15 kn, wurde das Final Race in Konstanz durchgeführt. Herzlichen Dank an den DSMC und allen Beteiligten die es wieder ermöglicht haben dieses Event durchzuführen! Vorallem ein grossen Dank an unsere Sponsoren, BAUEN.CH, Inselhotel Steigenberger und das Porsche Zentrum Hegau! Und herzliche Gratulation an alle Gewinner der Meisterschaft 2015!

Internationale Bodenseemeisterschaft 2015

ORC-Jahreswertung Kurz- und Mittelstrecke

ORC-Club Klasse 1
1. Platz GER 5078 Mecki Messer Klaus Meckelburg, SCBO 65.9
2. Platz GER 6648 Shootingstar Dr. Dieter Kurz, YCL 57.3
3. Platz Sui 911 Princip-esse Patrik Sievi, ASC 49.8

ORC-Club Klasse 2
1. Platz AUT 001 La Blanche Joachim Warnecke,BSC 17.7
2. Platz SUI 8 Xperience Jürg Sury, SVK 16.4
3. Platz AUT 122 Boreas Dietmar Lenz, YCRdh 15.8

ORC-Club Klasse 3-4
1. Platz GER 343 VIVA Wilhelm Gorbach, BSC 14.7
2. Platz GER 6469 Nicoletta Fabio König, DSMC 9.5
3. Platz SUI 54 Wuschel vor Jürg Schenkel, SVK 7.5

ORC-Sportboot
1. Platz GER 326 Bloodhound Jo Schwarz, YCL 41.5
2. Platz SUI 837 Petit frere d’emil Florian Steidle 23.9
3. Platz GER 152 senza freni due Carlo Bevoli, SMCF 18.9

Internationale Bodenseemeisterschaft 2015 - ORC-Langstreckenwertung

ORC-Club Klasse 1
1. Platz FRA 1 Shaker Uli Bemetz 72
2. Platz GER 4845 Magic Lady Stefan Rausch 69.5
3. Platz GER 33 Dyvertimento Michael Off 23.1

ORC-Club Klasse 2
1. Platz AUT 122 Boreas Dietmar Lenz, YCRdh 30.6
2. Platz GER 133 Emma Stefan Eckstein 23.2
3. Platz GER 33 Dyvertimento Michael Off, YCM 23.1

ORC-Club Klasse 3-4
1. Platz GER 343 VIVA Wilhelm Gorbach, BSC 25
2. Platz GER 1042 OPAL III Helmut Grauer, YCL 21.4
3. Platz GER 888 High Noon Andreas Jetzer, DSMC 14.3

ORC-Sportboot
1. Platz GER 326 Bloodhound Jo Schwarz, YCL 23.9
2. Platz GER 1569 Kalliste David Wagner, KS 8.3
3. Platz GER 919 macht nix Andreas Schmidt, PSG 5.2

Wanderpokale der ORC-Club - und ORC-Sportboot Klassen

MEISTER - POKAL
GER 5078 Mecki Messer Klaus Meckelburg, SCBO

ORC CLUB - POKAL
AUT 001 La Blanche Joachim Warnecke,BSC

LANGSTRECKEN - Pokal
FRA 1 Shaker Uli Bemetz, BSC

ORC SPORTBOOT - Pokal
GER 326 Bloodhound Jo Schwarz, YCL

NORTH - SAILS - POKAL
GER 6648 Shootingstar Dr. Dieter Kurz, YCL

BEILKEN - POKAL
SUI 8 Xperience Jürg Sury, SVK

VM - SAILS - POKAL
GER 343 VIVA Wilhelm Gorbach, BSC

Vereine der Deutschen Segel-Bundesliga wählen neuen Vorstand

Im Rahmen ihrer Mitgliederversammlung in Überlingen Ende September haben die 36 Vereine der ersten und zweiten Deutschen Segel-Bundesliga (DSBL) ihren Vorstand neu gewählt.

Nach drei Jahren erfolgreicher Aufbauarbeit an der Spitze der Gründungsvereine der Segel-Bundesliga zieht sich Dr. Eckart Diesch, Präsident des Württembergischen Yacht-Clubs, aus dem Vorstand des Deutschen Segel-Liga e.V. (DSL e.V.) zurück. Die Vereine und der Vorstand danken ihm für seine sehr engagierte und gelungene Arbeit im Rahmen der DSBL-Gründung und dem Etablieren der heutigen so erfolgreichen Struktur.
Den Vorstandsvorsitz übernimmt der bisherige zweite Vorsitzende Florian Weser vom Norddeutschen Regatta Verein. Zum zweiten Vorsitzenden wurde Ole v. Studnitz vom Kieler Yacht-Club gewählt. Schatzmeister Oliver Kosanke vom Mühlenberger Segel-Club wurde in seinem Amt bestätigt.

Oliver Schwall und Arne Dost, die mit ihrer Gesellschaft Konzeptwerft GmbH vor einigen Jahren die Idee der Segel-Bundesliga entwickelten, suchten von Beginn der Gründung an die Zusammenarbeit mit den Vereinen. Am 07. April 2013 wurde die Deutsche Segel-Bundesliga offiziell von insgesamt 17 Gründungsvereinen in Hamburg ins Leben gerufen. Diese Gründungsvereine schlossen sich als DSL e.V. zusammen und beauftragten die Konzeptwerft mit der Sponsorensuche sowie ihre neu gegründete Tochtergesellschaft DSBL GmbH mit der Durchführung der Deutschen Segel-Bundesliga.

Trotz der erfolgreichen, professionellen Durchführung und Organisation auf Basis von Sponsorengeldern baut die Deutsche Segel-Bundesliga nach wie vor im Wesentlichen auf hunderte ehrenamtliche Unterstützer aus den jeweils ausrichtenden Vereinen.

Heute ist der DSL e.V. der Verband aller 36 Vereine, die sich für die 1. und 2. Segel-Bundesliga qualifiziert haben. Er stellt mit seinem Vorstand drei Vertreter des fünfköpfigen Liga-Komitees, in dem die zentralen Entscheidungen für die Gestaltung und Durchführung der 1. und 2. Segel-Bundesliga getroffen werden. Der DSL e.V. ist somit das zentrale Steuerungselement. Die beiden übrigen Mitglieder des Liga-Komitees sind Oliver Schwall von der DSBL GmbH und Jobst Richter vom Deutschen Segler-Verband.
Florian Weser
Ole v. Studnitz
Oliver Konsanke

Mittwoch, 14. Oktober 2015

Non-Stop-Rekord rund um die Welt

Kaum ist die Nordostpassage entlang der Arktis unter Segeln ohne Halt bezwungen, jagt der Hamburger Hochseesegler Boris Herrmann einen neuen, noch prestigeträchtigeren Rekord. Es geht um die berühmte Jules Verne Trophy – nonstop rund um die Welt.


Diesmal gehört der Weltklasse-Navigator zu einer sechsköpfigen Crew um den französischen Skipper Francis Joyon, die am Mittwoch (14. Oktober) in La Trinité-sur-Mer vorgestellt wurde. Das Team will in weniger als 45 Tagen den Globus umrunden. Ab Anfang November steht der 31,50 Meter lange Trimaran „IDEC Sport“ auf Stand-by, um je nach Windvorhersage am Ausgang des englischen Kanals zu starten.

„Es gibt vielleicht eine Handvoll ungekrönter Königsdisziplinen im Hochseeyachtsport, diese gehört ganz sicher dazu“, beschreibt Herrmann die Hatz um die Erde, die schon lange keine 80 Tage mehr dauert, so wie es Jules Verne dereinst in seinem Roman als magische Grenze auserkor. Seit 1990 stehen die klaren, knappen Regeln der Jules Verne Trophy, die nicht viel mehr als Start- und Ziellinie definieren, sowie das Australien an Backbord (links) liegen gelassen werden muss. Je nachdem, wie dicht die Route an der Eisgrenze um die Antarktis herum möglich sein wird, sind rund 24.000 Seemeilen, also fast 45.000 Kilometer zurück zu legen.

Das Schiff für die Jules-Verne-Trophy ist keine Unbekannte
Für den geborenen Oldenburger wird das Abenteuer ein Wiedersehen mit der „Lending Club 2“, denn so hieß das Schiff zuvor. Mit ihm hatte Boris Herrmann in diesem Jahr unter anderem den Trans-Pazifik-Rekord von Los Angeles nach Hawaii gebrochen.

Auch wenn der Trimaran für die Jules Verne Trophy bei der Werft „Multiplast“ in Vannes getunt wurde, sei es doch „ein bekanntes Heimspiel mit vielen Vorteilen“. Der 22,50 Meter breite Dreirümpfer wurde 2006 nach den Zeichnungen des führenden französischen Designteams VPLP gebaut. Mit 411 Quadratmetern Segelfläche am Wind und 678 m² vor dem Wind erreicht er Spitzengeschwindigkeiten von mehr als 40 Knoten (fast 80 km/h).

Unter Deck ist das Leben wie auf allen Rennziegen ausgesprochen spartanisch. Die Crew schläft abwechselnd in kurzen Abschnitten auf Rohrkojen. Gefriergetrocknete Trekkingmahlzeiten werden mit entsalzenem Seewasser aufgekocht. Privatsphäre gibt es praktisch keine.

„Wir sind jede Woche sieben Tage 24 Stunden lang im Wettkampfmodus“, so der Wahl-Hamburger vom Kieler Yacht-Club, der schon zwei Weltregatten auf dem Kerbholz hat. 2009 gewann er mit Felix Oehme das Portimão Global Ocean Race auf einem Class 40 in Etappen um die Welt; 2012 wurde er mit Ryan Breymeier auf dem IMOCA Open 60 „Neutrogena“ Fünfter des Barcelona World Race nonstop.

Zwei Trimarane kämpfen um den Rekord
Die aktuelle Bestmarke der Jules Vernes Trophy steht bei 45 Tagen, 13 Stunden, 42 Minuten und 53 Sekunden. Aufgestellt wurde sie 2012 von Loïck Peyron mit der „Banque Populaire V“, ebenfalls ein Dreirumpfboot. Unter neuem Namen „Spindrift“ und Skipper Yann Guichard tritt es parallel zur „IDEC Sport“ an, den eigenen Rekord zu verbessern. Der mit 140 Fuß (ca. 40 Meter) deutlich längere Tri ist mit 28 Tonnen zehn schwerer und wird mit zwölf Mann gesegelt. Welches Konzept das schnellere sein dürfte, spaltet selbst die Fachwelt.

„Wir setzen auf eine hohe Geschwindigkeit auch bei mäßigen und schwächeren Winden, die es zwischendurch immer mal gibt“, erklärt der 34-Jährige Herrmann, „und haben das Boot so leicht wie möglich ausgestattet.“ Die „IDEC Sport“ wird mit einem kleineren 33,50-Meter-Rigg (kürzerer Mast) segeln als 2010. Damals hatte Franck Cammas mit demselben Boot unter dem Namen „Groupama 3“ den Jules-Verne-Rekord auf gut 48 Tage heruntergeschraubt. Ein spezielles, neu designtes Am-Wind-Segel (Code 0) soll der Schlüssel zum Erfolg werden.

Nur fünf Mann gehen einen dreistündigen Wachrhythmus. Der Skipper ist wachfrei. Alle müssen steuern, trimmen und Segel wechseln. Herrmann: „Das ist hart, sehr hart sogar, aber durchtrainiert.“ Neben dem Deutschen sind der beste Schweizer Hochseesegler Bernhard Stamm, der Top-Spanier Alex Pella sowie zwei weitere, hochambitionierte Franzosen mit an Bord. Skipper Francis Joyon hält mit 57,5 Tagen den Solo-Weltrekord nonstop um die Welt. Er setzt bei seinem nächsten Rekordversuch auf „einen der besten Navigatoren, die es gibt“. Boris Herrmann hatte erst im September mit dem Trimaran „Qingdao China“ unter Skipper Guo Chuan als Erster überhaupt die Nordostpassage nonstop unter Segeln bezwungen.
Bericht: Andreas Kling.

Motorbootverband [IBMV] zieht positive Jahresbilanz

Erfolgreicher Kompromiss um Ufersperrzonen und stabile Finanzen sorgen für gute Stimmung bei der Generalversammlung.

Konstanz (IBMV) – Ein kleiner finanzieller Überschuss und ein „tragfähiger Kompromiss“ in der Diskussion um Ufersperrzonen im Rahmen des Vogelschutzes: Der Präsident des Internationalen Bodensee Motorbootverbandes (IBMV), Paul Minz, hatte bei der Generalversammlung in Konstanz fast durchweg erfreuliche Nachrichten für die rund 60 angereisten Mitglieder aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. „Im Verhandlungsmarathon an der Seite der Segler haben wir ein Ergebnis erzielt, auf das wir gemeinsam stolz sein können“, sagte Minz und lobte den Zusammenhalt aller Wassersportler. Der Verband habe sich erfolgreich in Verhandlungen mit dem Regierungspräsidium Schwaben und Naturschutzvertretern dafür stark gemacht, die ursprünglich restriktiven Regelungen zum Vogelschutz – sie hätten ein umfassendes Ankerverbot bedeutet – „auf eine Basis zu stellen, die den Bedürfnissen von Tier und Mensch gleichermaßen gerecht wird“. Damit der Kompromiss nicht nur auf dem Papier stehe, sondern auch gelebt werde, dafür sorge die Aufklärungskampagne des Seedienstes.

Mit einer eindrucksvollen Bilanz unterstrich Seedienstleiter Ernst Kojalek die Bedeutung des Einsatzes auf dem Bodensee: Demnach leisteten von 18. Mai bis 25. August mehr als 500 Ehrenamtliche über 3000 Stunden Dienst auf dem Wasser und fuhren dabei 338 Einsätze – von der Rettung von Personen, über die Versorgung von Verletzten, bis hin zu Abschleppdiensten.

Positives wusste auch Schatzmeister Ruedi Gantenbein zu berichten: „Die Finanzen haben sich deutlich stabilisiert, wir haben im vergangenen Berichtsjahr einen kleinen Überschuss verbucht.“ Als Grund nannte Gantenbein die Sparsamkeit des Vorstands sowie den Wegfall des Verbandsmagazins „IBMV Inside“. Vorstandsmitglied Martin Lepple hatte zuvor die Umstellung auf einen Newsletter in seinem Vortrag erklärt, um Informationen aktueller und schneller an Mitglieder und Öffentlichkeit bringen zu können. Außerdem stellte er den runderneuerten Internetauftritt vor. Nachdem Kassenprüfer Albert Hausin eine korrekte Buchhaltung attestiert hatte, war die einstimmige Entlastung des Vorstandes reine Formsache.

Mit einer Reihe von Ehrungen bedankte sich der Verband bei Mitgliedern für ihren besonderen Einsatz, allen voran Andreas Lochbrunner, der als Präsident des Deutschen Seglerverbandes für seine Bemühungen in den Verhandlungen um die Uferschutzzonen die goldene Ehrennadel des IBMV aus den Händen von Minz und Werner Neyer erhielt. „Wir haben gezeigt, dass man an Motorbootfahrern und Seglern bei Verwaltungsakten nicht mehr vorbeikommt und dass es an der Zeit ist, Wassersportler nicht mehr getrennt von einander zu sehen“, sagte Lochbrunner. Eine weitere Ehrennadel erhielt Andi Löwe, der mit juristischem Sachverstand viele wichtige Verhandlungen begleitet habe. Außerdem wurde Monique von Dücker ausgezeichnet, weil sie den Seedienst in ihrem Heimatverein wieder belebt und auch Segler zur Teilnahme motiviert habe. Der IBMV ernannte Ernst Zollinger zum Ehrenhafenmeister für seine Verdienste um den Wassersport als Hafenmeister in Seegarten-Kreuzlingen.

Präsident Paul Minz mahnte die Mitglieder, auch in Zukunft am solidarischen Prinzip des Verbandes und aller Wassersportler festzuhalten. „Denn es droht neues Ungemach.“ Während die meisten Menschen auf dem Wasser Ruhe und Erholung suchten, missbrauchten immer wieder schwarze Schafe Ankerbuchten als Disco. „Wir werden mit unserem Seedienst dafür sorgen, dass die Menschen mehr Rücksicht nehmen, damit nicht wieder Regelungen von Behörden die Freiheit auf dem Wasser bedrohen.“ Bericht: Erich Nyffenegger, im Auftrag des IBMV.
IBMV Vizepräsident Werner Neyer (links) und IBMV Präsident Paul Minz (rechts) ehren Andreas Lochbrunner
Paul Minz (rechts) ehrt Andreas Lochbrunner

Ahlmann gewinnt die German Open im Herzschlagfinale

Der Wannsee in Berlin wurde zur Bühne des Duells der derzeit wohl stärksten deutschen Segler auf dem MustoSkiff – Frithjof Schwerdt und Iver Ahlmann. Der Potsdamer Yacht Club, Schwerdts Heimatverein, richtete die diesjährigen German Open aus. Es war jedoch Ahlmann, der bei Nieselregen und kalten Temperaturen zunächst besser mit den leichten, stark drehenden Ostwinden zurecht kam und alle vier Rennen des ersten Tages für sich entscheiden konnte. Auch der zweite Tag war geprägt von schwachem Ostwind, der Dreher bis zu 90 Grad zuließ und das Feld der 14 Starter immer wieder arg durcheinander würfelte. Die richtige Taktik und präzise Boots- und Körperbeherrschung waren der Schlüssel zum Erfolg, den sich Ahlmann und Schwerdt mit jeweils zwei Siegen teilten.

Am Wochenende dann schlug das Skiff-Herz höher, als sich der Wannsee bei strahlend blauem Himmel, knackig kalten Temperaturen und kräftigem Ostwind präsentierte. Die vierzehn Mustos jagten einander mit fliegenden Gennakern entlang der Pfaueninsel und boten den zahlreichen Wochenendseglern eine phantastische Szenerie. Schwerdt trumpfte nun auf und bot seinerseits eine tadellose Leistung und perfekte Bootsbeherrschung, holte sich die vier Tagessiege und rückte bis auf einen Punkt an den führenden Ahlmann heran.

Es musste also der Sonntag sein, der mit seinen letzten zwei Rennen die Entscheidung bringen würde, nachdem der nächtliche Frost von den Persennings geschüttelt war. In einer Spitzengruppe von vier Skiffs, die mit den heftigen Böen bis 26kn am besten zurecht kamen, konnte sich Schwerdt im ersten Rennen schließlich durchsetzen und die Führung übernehmen. Es war dann der Sieg im allerletzten Rennen der Regatta, der Ahlmann zum gefeierten Sieger der diesjährigen German Open kürte. Zugleich gewann Ahlmann den German Circuit 2015, die Serie von drei Schwerpunktregatten in Deutschland.

Dem Potsdamer Yacht Club danken wir für eine perfekte Organisation und tolle Regattaleitung, die Lust auf mehr macht. Außerdem danken wir Musto vertreten durch den deutschen Generalimporteur Peter Frisch, dem Designer des MustoSkiffs Joachim Harprecht und der Firma Werbe Müller aus Lübeck für die Unterstützung bei der Erstellung der Eventshirts. Alle Ergebnisse und viele tolle Fotos gibt es auf der Facebook-Gruppe „Musto Skiff GER / SUI / AUT“. Ergebnis >

Mit diesem Saisonhöhepunkt geht eine ereignisreiche Saison 2015 zu Ende. Auch im nächsten Jahr werden die MustoSkiffs wieder in Berlin zu Gast sein. Über das Himmelfahrtswochenende wird der beliebte alljährliche Berlin Skiff Bash bei der SGaM am Müggelsee ausgetragen. Die German Open 2016 hingegen soll im Juli im Rahmen der Travemünder Woche stattfinden. Bericht Jan Busch.

Iver Ahlmann bei der Rundung der letzten Luvtonne im allesentscheidenden 14. Rennen
Foto: © Sven Lamprecht, segel-fotografie.de

Sonntag, 11. Oktober 2015

Sechs Clubs sichern sich Startplatz für die 2. Segel-Bundesliga 2016


Glücksburg, 11. Oktober 2015 – Es war ein Segelevent der absoluten Superlative. 58 Clubs mit über 200 Seglerinnen und Segler aus der ganzen Republik kämpften an diesem Wochenende (09. bis 11. Oktober) auf der Flensburger Förde vor Glücksburg um den Einzug in die 2. Segel-Bundesliga 2016. Nur sechs von ihnen sicherten sich einen der sechs begehrten Startplätze. Hochspannung bis zur letzten Minute.

Die Anspannung aller Teilnehmer war durchgängig zu spüren. Jeder wollte sich einen Startplatz für die kommende Saison sichern. Diese sechs Vereine zeigten vor Glücksburg die beste Leistung und ergänzen damit in der nächsten Saison die 2. Bundesliga: Schaumburg-Lippischer Seglerverein, Duisburger Yacht-Club, Segel-Club Ville, Schlei-Segel-Club, Seglergemeinschaft Lohheider See, Seglervereinigung 1903 Berlin.

„Unser Ziel war es keine Wettfahrt schlechter als mit einem dritten Platz zu beenden. Dass es jetzt der Gesamtsieg in Glücksburg ist, ist der Wahnsinn. Es war eine Crewleistung, die uns in die 2. Liga gebracht hat. Es war ein geiles Event, wir freuen uns riesig“, sagte Niels Hentschel vom Schaumburg-Lippischer Seglerverein.

Zwei der insgesamt sechs Zweitligisten aus diesem Jahr konnten ihre Stellung in der Segel-Bundesliga behaupteten und bleiben auch in der kommenden Saison mit von der Partie: Der Segel-Club Ville und die Seglervereinigung 1903 Berlin.
Weniger groß war die Freude bei den restlichen vier Zweitligisten aus der Saison 2015, denn sie konnten ihren Klassenerhalt nicht sichern: Duisburger Segel-Club, Segel-Club Münster, Yachtclub Strelasund, Yacht-Club Langenargen.

Die 58 Clubs hatten Dank der perfekten Organisation und den zahlreichen freiwilligen Helfern des Flensburger Segel-Clubs und des Deutschen Hochseesportverband HANSA ein tolles Wochenende. Gesegelt wurde auf Einheitsbooten der Typen J/70 und Bavaria B/one.

Die Komplettbesetzung der 18 Vereine für die 2. Segel-Bundesliga 2016 steht erst Anfang November nach dem Finale der 1. Bundesliga in Hamburg (29. bis 31. Oktober) und der Relegation für die 1. Bundesliga (01. November) ebenfalls in Hamburg fest.

 Bericht: Julia Egge, Deutsche Segel-Bundesliga GmbH.

© DSBL

Donnerstag, 8. Oktober 2015

Konstanzer Schlusslicht der Folkeboote und Imperia Cup der Drachen

Am 3. und 4. Oktober fand beim Konstanzer Yachtclub gemeinsam mit der traditionellen Ranglistenregatta der Nordischen Folkeboote, dem "Konstanzer Schlußlicht", erstmals der Imperia Cup der Drachen statt. Die Meldezahlen waren bei den Folkebooten mit 14 Booten stabil, bei den Drachen für eine neue Regatta mit 10 Booten für die kommenden Saisons vielversprechend.

Der Konstanzer Trichter lag zunächst in der „Knautschzone“ zwischen zwei entgegengesetzten Windsystemen; dass am selben Wochenende zusätzlich die Schweizer Bundesliga im Wettfahrtgebiet stattfand, erschwerte die Suche nach einer geeigneten Bahn für die Wettfahrtleitung um Markus Giel zusätzlich.

Die ersten beiden Startversuche mit Kurs Südwest mussten dann auch abgebrochen werden, doch am frühen Nachmittag setzte sich die Ost-Strömung durch, die für zwei Wettfahrten stabil stand. Eine dritte Wettfahrt wurde bei abflauender Tendenz bereits abgekürzt. Die vierte Wettfahrt wurde dennoch bei unveränderter Bahnlänge gestartet und nicht abgekürzt, so dass die Sonne bereits untergegangen war, als die letzten Boote nach knapp zwei Stunden ins Ziel kamen.

Der Sonntag brachte zunächst Regen über flachem Wasser; dennoch lief die Wettfahrtleitung aus, um sich keine Chance entgehen zu lassen, noch weitere Rennen in die Wertung zu bringen. Die Geduld aller Beteiligten auf dem Wasser wurde belohnt: es klarte auf und aus Osten setzte sich eine Brise von etwa zwei beaufort durch, die nach dem Start noch etwas zulegte und die Veranstaltung sportlich zu einem sehr ansprechenden Schlusspunkt brachte.

Bei den Folkebooten siegte Rainer Willibald, GER 705 (Gaienhofen) vor Matthias Beck und Martin Graf. Bei dem Imperia Cup der Drachen gewann Andi Hermann (Überlingen) vor Hans-Dieter Lang und Urs Ruppli. Hier finden Sie die Gesamt-Ergebnis-Liste
Volkeboote an der Kreuz, Foto © Drachen-Flotte-Bodensee
Kulisse von Konstanz, Foto © Drachen-Flotte-Bodensee

Mittwoch, 7. Oktober 2015

Segel-Bundesliga Qualifikation 2016 in Glücksburg

60 Clubs kämpfen vor Glücksburg um den Einzug in die Liga.

Jeder will ihn, nur Sechs bekommen ihn: Einen Startplatz für die 2. Segel-Bundesliga 2016. Auch im dritten Jahr der Deutschen Segel-Bundesliga ist die Begeisterung der deutschen Segelclubs an dem innovativen Formats ungebrochen. Am kommenden Wochenende (09. bis 11. Oktober) kämpfen auf der Flensburger Förde vor Glücksburg wieder 60 Clubs um eines der begehrten Eintrittstickets für die 2. Segel-Bundesliga 2016.

Auch in diesem Jahr glühten bei den Verantwortlichen der Deutschen Segel-Bundesliga in Hamburg wieder die Telefonleitungen: Weit über 60 Clubs aus ganz Deutschland wollten an der Qualifikation für die 2. Segel-Bundesliga teilnehmen. Denn nur über diese Regatta kann der Einstieg in die 2. Segel-Bundesliga geschafft werden. Am Ende nehmen an der Qualifikation 54 “neue“ Vereine sowie die letzten sechs Clubs aus der 2. Segel-Bundesliga 2015 (Plätze 13 bis 18) teil. Die ersten sechs der Qualifikation sichern sich einen Startplatz für die 2. Bundesliga 2016.

Besonders angespannt sind die letzen sechs Clubs 2. Segel-Bundesliga – also die Plätze 13 bis 18 aus der Saison 2015. Das Finale in Überlingen ist keine zwei Wochen her und schon geht es um den Verbleib in der Segel-Bundesliga, denn eine dritte Liga oder Regionalligen gibt es (noch) nicht. Diese sechs Clubs wollen vor Glücksburg ihren Platz in der 2. Bundesliga um jeden Preis verteidigen: Segel-Club Münster, Yacht-Club Langenargen, Segel-Club Ville, Seglervereinigung 1903 Berlin, Duisburger Segel-Club und Yachtclub Strelasund.

„Alle unsere Crewmitglieder für Glücksburg sind schon mehrfach in der Bundesliga gesegelt und wissen daher, wie es geht. Seitdem es die 2. Segel-Bundesliga gibt, ist der Duisburger Segel-Club mit dabei und wir wollen genau wie der Hamburger Sport-Verein im Fußball immer in der Bundesliga bleiben. Notfalls über die Qualifikation. Wir packen das“, erklärt Alexander Jansen vom Duisburger Segel-Club selbstbewusst.

Gesegelt wird auf den Booten, die auch in der 1. und 2. Segel-Bundesliga zum Einsatz kommen: Der J/70 und der Bavaria B/one. Der Flensburger Segel-Club ist an diesem Wochenende in Kooperation mit dem Deutschen Hochseesportverband HANSA wieder der ausrichtende Verein.

Nach dem Training am Donnerstag und Freitagvormittag fällt der Startschuss zur ersten Wettfahrt am 9. Oktober um 14.00 Uhr vor dem Gelände des Deutschen Hochseesportverband HANSA (DHH): Philosophenweg 1, 24960 Glücksburg. Wer am Ende die Bugspitze vorne hat und im nächsten Jahr in der 2. Bundesliga segelt, steht am Sonntag nach den Wettfahrten gegen 16.00 Uhr fest.
Bericht: Julia Egge, Deutsche Segel-Bundeliga.

Vorläufige Crewliste >
Yacht-Club Langenargen (YCL) kämpft um den Verbleib in der 2. Liga, Foto © Sven Jürgensen/DSBL

Imperia-Cup Konstanz: Doppelsieg für Klassik Drachen

Andy Hermann, Markus Betz und Daniel Altmeyer (RVUE) gewannen souverän den neu ausgeschrieben Imperia-Cup beim Konstanzer Yacht Club.

Mit besten Segelbedingungen präsentierte sich der Bodensee am Einheits-Wochenende im Konstanzer „Trichter“.

5 Wettfahrten, davon vier am Samstag, waren die Ausbeute der Regatta-Crew um Dave Segberts, die einen guten Job auf dem Wasser machte. Der Ost-Wind mit bis zu 10 Knoten bescherte den Seglern bei blauem Himmel & Sonnenschein ein tolles Segelwochenende. Platz 2 sicherte sich Hans-Dieter Lang (GER 942) mit Tochter Pia (YCI) und Heiko Wollmann (YCM), die die Wettfahrtserie mit einem Laufsieg in der 5. Wettfahrt beendeten.

Auf Rang 3 platzierte sich die Flottenpräsidentin vom Thunersee Silvia Barben (TYC) mit Urs Ruppli (YCS) und Olof Pietzko (YRK) an der Vorschot. Michael Reinert mit seinem 9-jährigen Sohn Friedrich und Markus Dick vom Bodensee-Yacht-Club Überlingen, die ebenfalls mit einem Klassik-Drachen unterwegs waren, überzeugten mit guten Resultaten und platzierten sich auf dem 4. Gesamtrang.

Die Damen-Crew um Christian Lauber mit „Drachennachwuchs“ an Bord, ersegelten sich einen respektablen 5. Platz. Die Drachen Klassik-Wertung sicherte sich Andy Hermann GER 150 (A&R) vor Michael Reinert GER 301 ebenfalls auf einem A&R Drachen und Markus Mayer GER 420. Ein herzliches Dankeschön gebührt dem Konstanzer Yacht-Club für die Organisation.

Drachen Klassik:
Erfreulich festzustellen ist, dass vermehrt wieder Klassik-Drachen an den Regatten teilnehmen. Dies würdigt die Drachenflotte Bodensee mit einer zusätzlichen eigenen Klassik-Wertung und Preisen

Die Drachen-Regattasaison 2015 am Bodensee ist somit Geschichte. Mit über 30 Teilnehmern an den Regatten war die Saison sehr erfolgreich. Ein absolutes Highlight war mit Sicherheit das 26 Boot starke Teilnehmerfeld Anfang Mai bei der Schwerpunktregatta in Staad. Die Drachenklasse gehört zu den stärksten One Design Klassen am Bodensee und erfreut sich an zunehmender Beliebtheit.

Bericht: Stefan Bleich, Drachen-Flottenkapitän Bodensee. Ergebnis > .
Drachennachwuchs
Imperia Cup Konstanz 2015
Imperia Cup Konstanz 2015 - Start
Klassik Drachen
Kulisse vor Konstanz

Dienstag, 6. Oktober 2015

Der Regatta Club Bodensee gewinnt das Saisonfinale

Weitere lokale Teams aus Kreuzlingen, Bottighofen und Romanshorn mit hervorragenden Resultaten.

Bei idealen Wind- und Wetterbedingungen lieferten sich die besten Segelclubs der Schweiz ein packendes Saisonfinale auf dem Bodensee. Wettfahrtleiter Felix Somm konnte an drei Tagen 34 Wettfahrten starten. Mit einem Sieg im letzten Rennen gewinnt der Regattaclub Bodensee (St. Gallen) eine bis zuletzt spannende Regatta vor der Société Nautique Rolloise (Genfersee) und dem Regattaclub Oberhofen (Thunersee). Zwei lokale Teams, die Seglervereinigung Kreuzlingen und die Seglervereinigung Bottighofen, erreichten den Rang 6 bzw. 7. Mit dem Finalgewinn sichert sich der Regattaclub Bodensee zu¬sammen mit dem Regattaclub Oberhofen (Sieger des Swiss Sailing League ACT 1) die Teilnahme an der SAILING Champions League 2016.
Strahlende Sieger vom Regattaclub Bodensee: Julian Flessati (Skipper), Tobias Rüdlinger (Pos.1), Stefan Amman (Pos.2) und René Ott (Pos.3) / Foto (©) 2015 SSL/Claudia Somm
Während drei Regattatagen kämpften die führenden Segelclubs der Schweiz um Meisterehren, einen Startplatz in der SAILING Champions League und um die Qualifikation für die erste und zweite Schweizer Segel Nationalliga 2016.

Dank optimalen Wind- und Wetterbedingungen konnten 34 Regatten unter Wettfahrtleiter Felix Somm bei leichten bis mittleren Winden gesegelt werden. Kurze, schnelle Rennen auf einheitlichen, von der Liga gestellten, Sportbooten J 70 forderten das ganze seglerische Können der Teilnehmer. Nicht das Material sondern Teamarbeit, Taktik und perfekte Segelmanöver entschieden über Sieg oder Niederlage. Regelverstösse (Fouls) wurden wie beim Fussball durch ein sechsköpfiges Schiedsrichterteam auf dem Wasser sofort mit Pfiff und Flaggensignal bestraft und das fehlbare Team musste als „Penalty“ mit seinem Boot eine Strafdrehung um die eigene Achse durchführen.

Am Donnerstag, 1. Oktober waren Trainings angesetzt, um den teilnehmenden Clubs Gelegenheit zu geben, sich mit dem Segelrevier und den Booten vertraut zu machen. Ab Freitag standen dann Regatten auf dem Programm. Bei leichtem Ostwind wurden 14 Wett¬fahrten durchgeführt. Die Top Clubs setzten sich bereits an die Spitze, wobei die Abstände äusserst gering blieben. Der Regattaclub Bodensee führte, dicht gefolgt von der Société Nautique Rolloise und dem Regattaclub Oberhofen. Ein weiterer Favorit, die eben noch in der SAILING Champions League hervorragend gesegelten Genfer, kamen mit den leichten Winden nicht zurecht und fanden sich überraschend auf Platz 15 im Mittelfeld wieder.
Ein perfekter Start - Foto (c) 2015 SSL / Claudia Somm
Auch der Samstag brachte wieder beste Bedingungen mit Sonne und einem zum Nachmittag hin auffrischenden Ostwind. Bei stärkerem Wind zeigten die Genfer mit zwei Laufsiegen ihre Klasse und konnten so wieder aufschliessen. An der Spitze wurde es nun noch enger. Der RC Bodensee behauptete den ersten Rang weiterhin vor Rolle, verfolgt von 6 weiteren Clubs im Abstand von nur 2 Punkten.

Der Sonntag begann damit spannungsgeladen, hatten 8 Clubs, der RC Bodensee (SG), die Société Nautique Rolloise (VD), der Segelclub Tribschenhorn (LU), die Seglervereinigung Kreuzlingen (TG), der Regattaclub Oberhofen (BE), die Société Nautique Genève (GE), der Yachtclub Bielersee (BE) und die Bordée de Tribord (La Neuveville, BE) noch Chancen auf einen Podestplatz.

In den letzten Rennen am Sonntag machte der Regattaclub Bodensee mit einem Laufsieg dann den Gesamtsieg für sich klar. Die Société Nautique Rolloise konnte mit zwei dritten Plätzen ihre Position halten. Der Regattaclub Oberhofen setzte sich durch zwei Laufsiege von der Verfolgergruppe ab und eroberte so noch den dritten Gesamtplatz.

Das gut motivierte Team der Seglervereinigung Kreuzlingen (Skipper Tom Ruegge) fand sich im einheimischen Revier immer besser zurecht und es gelang mit zwei Laufsiegen auf den Rang 6 vorzustossen. Die Mannschaft der Seglervereinigung Bottighofen (Skipper Benu Seger) erreichte mit konstanter Leistung Rang 7. Die junge Crew des Yacht Clubs Kreuzlingen konnte am Sonntag keine guten Resultate mehr erzielen und verlor den Anschluss ans Mittelfeld.

Mit dem dritten Gesamtplatz konnte der Regattaclub Oberhofen auch seine bisherige Führung in der Liga knapp behaupten, während sich der Regattaclub Bodensee dank seines Sieges von Platz 3 auf Platz 2 verbessern konnte. Damit wird die Schweiz in der SAILING Champions League 2016 durch den RC Oberhofen und den RC Bodensee vertreten.

Die Regattaserie und das Rahmenprogramm wurden durch den Yacht Club Kreuzlingen organisiert. Es standen mehr als 40 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer auch aus befreundeten Clubs im Einsatz. Am Samstag lief das BSB-Schiff, die MS St. Gallen, als Zuschauerschiff aus dem Hafen. Der Ablauf der Wettfahrten wurde kommentiert und konnte vom Oberdeck live mitverfolgt werden.

Mit einem Oktober-Festabend im Clubhaus des YC Kreuzlingen und einem Nachtessen auf der MS St. Gallen im BSB-Hafen wurde den Seglerinnen und Seglern aus der ganzen Schweiz ein tolles Rahmenprogramm geboten. Bericht: Felix Somm / Ulrich Dinkelacker.

Rangliste: Würth - Swiss Sailing League Finale 2015
Organisation: Yachtclub Kreuzlingen
1 RCB Regattaclub Bodensee
2 SNR Société Nautique Rolloise
3 RCO Regattaclub Oberhofen
4 ScT Segelclub Tribschenhorn
5 YCB Yachtclub Bielersee
6 SVK Seglervereinigung Kreuzlingen
7 SVB Seglervereinigung Bottighofen
8 SNG Société Nautique Genève
9 ZYC Zürcher Yachtclub
10 BdT Bordée de Tribord
11 SCE Segelclub Enge
12 TYC Thunersee Yachtclub
13 SCM Segelclub Murten
14 CNV Club Nautique de Versoix
15 SCC Segelclub Cham
16 ZSC Zürcher Segelclub
17 SVT Seglervereinigung Thalwil
18 SCMd Segelclub Männedorf
19 YCZ Yachtclub Zug
20 SSCRo Segel-Sport-Club Romanshorn
21 YCL Yachtclub Luzern
22 CNP Club Nautique de Pully
23 CVN Cercle Voile de Neuchâtel
24 YCK Yachtclub Kreuzlingen
25 YCLo Yachtclub Locarno
26 YCSp Yachtclub Spiez

YCRo führte Schweizermeisterschaften durch

Vom 01.10. bis 04.10.2015 fanden in der Hafenstadt Romanshorn für die Bootsklassen ESSE 850 und 5.5m IC Schweizermeisterschaften, für die H-Boote eine Klassenmeisterschaft statt. Der Yachtclub Romanshorn organisierte diesen seglerischen Grossanlass gekonnt.

Bereits am Dienstag, 29.09. und Mittwoch, 30.09., waren die Hafenmeister Dani Müller und Charly Steppacher gefordert, die schnittigen Regattaboote zu wassern und die Masten zu stellen. Die herrschende Bise liess dabei die Seglerherzen höher schlagen. Am Folgetag begrüsste der Clubpräsident Markus Villiger die Crews und wünschte unfallfreie und sportlich hochstehende Wettfahrten. Nachdem die Boote den letzten Schliff erhielten, schlief der Wind ein. So warteten die Crews und die Wettfahrtleitung auf einen erlösenden Hauch. Da dieser ausblieb, musste der erste Regattatag am frühen Abend ohne Lauf beendet werden.

Auch der Freitag zeigte sich wettermässig wohl von der besten Seite, aber Wind war weit und breit nicht zu sehen. Mehrere Startversuche wurden durchgeführt, aber kein Lauf konnte zu Ende gesegelt werden. So schloss dann auch der Freitag mit einer Nullwertung.

Leicht angespannt blickten am Samstag die Wettfahrtleiter Ralph Müntener und Ivo Gonzenbach auf den See. Sie konnten dann Entwarnung geben und unter regulären Bedingungen vier Läufe mit den ESSE 850 und den 5.5m IC-Klasen, mit den H-Booten zwei Läufe, durchführen. So freute sich der OK-Präsident Marco Bühler am samstäglichen Seglerabend, dass trotz anfänglicher Flaute die Meisterschaften gesegelt werden können. Er kündigte einen frühen Start am Folgetag an. Der Stadtrat Peter Eberle überbrachte bei dieser Gelegenheit die Grüsse des Stadtrats und bedankte sich bei den Sportlern fürs Kommen und beim YCRo für die gute Zusammenarbeit. Aufgrund des frühen sonntäglichen Treffens löste sich die gesellige Runde bald auf. Mit einem herzlichen Dank an die Brüggli Gastronomie für die exzellente Bewirtung endete dieser Anlass.

Der Sonntag startete mit Regen und massiv kälteren Temperaturen. Die Windverhältnisse konnten als akzeptabel eingestuft werden, leider war die Windrichtung zu Beginn nicht überall konstant. Trotzdem konnten zu den bereits gefahrenen Läufen weitere dazugezählt werden.

Nachdem die Wettfahrten beendet waren, fuhren die schnittigen Schiffe in den Hafen zurück. Vor der Rangverkündigung wurden die Boote mit zwei Krananlagen gekonnt und schnell ausgewassert. Bereits durften die YCRo-Verantwortlichen erste positive Rückmeldungen ob der professionellen Organisation entgegennehmen.

Der Schluss bildete die Rangverkündigung. Leider musste die Klasse der H-Boote nach der Rückstufung von einer Schweizer- zu einer Klassenmeisterschaft aufgrund eines zu kleinen Feldes konstatieren, dass mit drei Läufen auch die Klassenmeisterschaft nicht gewertet werden kann. Als Sieger wurde die Crew Sven Holzer/Wolfgang Holzer/Dieter Kuhn ausgerufen.

Arnold Egli, SWISS SAILING-Delegierter, erklärte die Rechtmässigkeit und Gültigkeit der Schweizermeisterschaften für die Klassen ESSE 850 und 5.5m IC. Die Crew Sevestre/Staub/Butty/Gillard kürte sich klar und eindeutig zu Schweizermeistern bei den ESSE 850, bei den 5.5m IC siegte ebenso klar die Crew Haissly/Berthoud/Stampfli.

Marco Bühler konnte dann eine unfallfreie, seglerisch hochstehende Schweizermeisterschaft mit internationaler Beteiligung mit einem grossen Dank an Sportler, Sponsoren, Hafenstadt Romanshorn, OK, Helfer, Jurymitglieder und das Wirteehepaar des Restaurants „zur Mole“ als beendet erklären.
Bericht: Markus Villiger, YCRo. Ergebnisse >
ESSE 850, Foto © YCRo Jürg Bollier
5.5er, Foto © YCRo Jürg Bollier
H-Boote, Foto © YCRo Jürg Bollier

Blue Planet Flug-Trophy 2015 beim YCRhd

Am 3. und 04. Oktober fand die traditionelle Blue Planet Flug-Trophy vor Fußach beim Yacht-Club Rheindelta statt. Die ausgeschriebenen Wettfahrten konnten zur allgemeinen Zufriedenheit und nach Plan durchgeführt werden.

Am Samstag wurde der generell vorherrschende Ostwind durch den Südeinfluss gestört, so kam es zu einer vorwiegend durch Leichtwind geprägten Wettfahrt. Die Gunst der Stunde nutzten die gewohnt leichtfüßigen Katamare und Yachten. Holy Smoke beendete die Regatta vor der Go On und Svenja.

Am Sonntag wurde dann bei Regen und verhältnismäßig viel Wind das Up and Down gestartet. Wie zu erwarten konnten hier andere Teilnehmer ihre Stärken ausspielen. Der Gesamtsieg war der Go On aber nicht mehr zu nehmen. Zur Abrundung eines schönes Segelwochenendes wurden die Segler im Hafen wieder bei strahlendem Sonnenschein begrüßt und konnten die perfekt organisierte Gastro des Clubs genießen. Ergebnis >
Blue Planet Flug-Trophy 2015 © YCRhd - weitere Bilder >

Best Evolution Preis

Zum ersten Mal wurde anlässlich der 5.5mIC Schweizermeisterschaft in Romanshorn (YCRo) der Preis für den BEST EVOLUTION vergeben.

André Bernheim/Mark Buchecker/Urs Werner mit SUI 182 haben als 4. im Gesamtklassement den wertvollen Preis (kein Wanderpreis) souverän gewonnen. Wir gratulieren herzlich und freuen uns mit ihnen.

Dem Wunsch vieler erfolgreicher und guter Segler mit älteren Booten entsprechend wurde dieses Jahr erstmals der neue Preis vergeben. Er soll in Zukunft fester Bestandteil der Prämierung anlässlich von Schweizermeisterschaften werden, um die Kategorie CLASSIC und EVOLUTION gezielt, auch zur Stärkung der 5.5er-Klasse insgesamt, zu fördern und die Leistung der Crews dieser wertvollen Boote entsprechend zu würdigen.

Da keine Klassiker an der SM 2015 teilgenommen haben, konnte nur der Preis für die Evolution vergeben werden. Thomas Treib.

Montag, 5. Oktober 2015

Der Regattaclub Bodensee gewinnt das Finale

Nach einem regnerischen Vormittag mit leichten drehenden Winden zeigte sich der Bodensee am Sonntagachmittag nochmals von seiner schönsten Seite. Sonnenschein und ein herrlicher Ostwind bis zu 3 Bf brachten perfekte Segelbedingungen für ein spannendes Finale. Mit einem Sieg im letzten Lauf machte der Regattaverein Bodensee seine ausgezeichnete Teamleistung perfekt und gewann das hochkarätige Swiss Sailing League Finale verdient. Auf Platz 2 folgte die Société Nautique Rolloise vor dem Regattaclub Oberhofen auf Platz 3.
Foto (c) 2015 – Claudia Somm / SSL
Die Wetterprognosen sagten Regen aber auch Wind für den letzten Segeltag der Swiss Sailing League 2015 voraus. Beim Morgenbriefing herrschten auch genau solche Bedingungen und die Teams freuten sich auf rasante Gleitfahrten mit den J-70 Sportbooten. Bereits bei ersten Startschuss um 0900 drehte der Wind aber in Richtung Süden, flaute ab, wurde löchrig und drehend. Trotzdem gelangen zwei Wettfahrten mit denen die noch offenen Rennen vom Vortag abgeschlossen werden konnten. Im Zwischenklassement führte weiterhin der Regattaclub Bodensee nun mit zwei Punkten vor Rolle und 6 Punkten vor dem Segelclub Tribschenhorn aus Luzern.

Nach längerem Warten zeigte sich gegen Mittag wieder die Sonne und unerwartet setzt ein herrlicher Ostwind. Dieser erlaubte weitere 6 Wettfahrten, was das Total der gesegelten Rennen auf 34 brachte. Die führenden Clubs nutzten die tollen Bedingungen um ihre Führung zu festigen. Der Regattaclub Oberhofen konnte sich mit 2 Laufsiegen noch von Platz 5 auf Platz 3 verbessern und komplettierte damit das Podest. Herzliche Gratulation an alle Teams für eine hochkarätige sportliche Leistung. Die Segler sind von den kurzen, schnellen und spannenden Regatten begeistert.

IDM Laser Standard und Radial beim WYC

Lukas Feuerherdt, Constanze Stolz und Keanu Prettner sind die neuen Meister.

Mit den Medal-Races in allen drei Gruppen ist die Internationale Deutsche Meisterschaft (IDM) in den drei Laser-Klassen Standard, Radial-Herren und Radial-Damen zu Ende gegangen. Die neuen Meister heißen Lukas Feuerherdt (SC Märkischer Adler, Brandenburg) im Laser Standard, Constanze Stolz im Laser Radial-Damen und Keanu Prettner im Laser Radial-Herren. Knapp 100 Seglerinnen und Segler waren beim Württembergischen Yacht-Club in Friedrichshafen-Seemoos am Start.

„Die Wetterbedingungen können oft während einer Meisterschaft ganz anders sein als vorher“, hatte WYC-Präsident Dr. Eckart Diesch bei der Siegerehrung auf seine Worte zur Begrüßung vor der Regatta Bezug genommen. Denn auf die vorausgehende tagelange Ostwindlage folgten während der IDM drei Tage Sonne und nur sehr leichter Wind sowie ein Tag mit starkem Regen und brauchbarem Südwind. Zur Siegerehrung schien wieder die Sonne, von den Schweizer Bergen leuchtete frischer Schnee über den Bodensee. „Das Wetter-Timing hatte einfach nicht gestimmt“, so Diesch – aber Segler können als Natursportler mit solchen Entwicklungen umgehen. „Da hast du als Wettfahrtleiter keine Freunde mehr“, bekannte auch Markus Finckh, der diese Aufgabe für den WYC meistern musste. „Wir sind stolz darauf, dass wir als Erste das neue Clubhaus nutzen konnten“, bedankte sich Bernd Buchert, Vorsitzender der Laser-Klassenvereinigung, beim gastgebenden WYC. Denn das neue Clubhaus in Seemoos wird erst kommende Woche eingeweiht.

Nach vier Wettfahrten (statt der geplanten acht) an den ersten drei Regattatagen waren am Sonntagmorgen die Medal-Races der jeweils besten zehn Teilnehmer auf dem Programm gestanden. Strömender Regen empfing die Segler, aus Süd wehten zwei bis drei Windstärken, nachdem die Front in den frühen Morgenstunden durchgezogen war. Schafft es Vizeweltmeister Philipp Buhl (SC Alpsee/Immenstadt) aus Sonthofen, im Laser Standard seinen Kieler Freund Lukas Feuerherdt doch noch abzufangen, war die große Frage. An der Luvtonne war sie so gut wie geklärt. Buhl rundete nur als Neunter die erste Wendemarke, konnte danach nur unwesentlich Plätze gut machen. Feuerherdt hatte sich an seine Fersen geheftet – und wahrte seinen Vorsprung in der Gesamtwertung. Dem Kieler reichte Platz acht im Medal-Race, um Deutscher Meister zu werden. Buhl war Siebter im Ziel – und somit zum wiederholten Male nur Vizemeister. „Eigentlich hätte ich auf Lukas segeln und dann Gas geben müssen. Aber gegen meinen Kumpel hat die Aggressivität gefehlt“, so der Vize-Welt- und Vize-Europameister Buhl. „Ich hatte das Glück, dass ich – auch durch Philipps Hilfe – eine Wildcard für die IDM bekommen hatte. Meine Strategie war es, ohne Druck und völlig frei zu segeln“, so der 23-jährige Sportstudent aus Kiel. Fast ein Jahr – seit der vorjährigen Meisterschaft – war Feuerherdt nicht mehr auf dem Laser. „Ich hatte die ganze Woche ein gutes Gefühl“, ist neue Meister zufrieden. „Der WYC war ein super Ausrichter. Nur mit dem Wind hatten wir Pech“, so Feuerherdt, der erst zum zweiten Mal (nach einer Optimisten-Regatta 2005) am Bodensee war. Vor zwei Jahren gehörte er noch zum Kader und trainierte mit Philipp Buhl gemeinsam. „Es hat sich gelohnt, dass wir hier her gefahren sind“, grinste der frischgebackene Meister.

Bei den Damen gab es im Vergleich zum Zwischenstand einen Wechsel an der Spitze des Klassements. „Ich hatte vorher gar nicht so auf die Punkte geschaut“, erklärte die neue Meisterin Constanze Stolz (Düsseldorfer YC). „Ich war ganz überrascht, wie mein Trainer kam und sagte, es habe gereicht.“ Als Dritte war die 20-Jährige, die Kiel Psychologie studiert, ins Medal-Race gegangen. Spitzenreiterin (und Titelverteidigerin) Pauline Liebig (DSMC Konstanz) kam nur als Neunte ins Ziel und war mächtig verärgert, dass sie ihren Vorsprung damit verspielt hatte. „Auf der Leetour hat sich das Feld zusammengeschoben – und ich war an der Tonne außen.“ Noch auf der kurzen Kreuz ins Ziel bemühte sich Pauline Liebig, einen Platz gut zu machen, riss sich die Mütze vom Kopf. Doch um einen Punkt verpasste sie die Titelverteidigung, obwohl sie vorher mit drei ersten und einem zweiten Platz klare Spitzenreiterin gewesen war.

Im Laser Radial-Herren war der Österreicher Keanu Prettner (Union YC Neusiedler See) vor dem Medal-Race schon 18 Punkte voraus – fast uneinholbar. Verfolger Max Stein (YC Langenargen) hatte im Medaillenrennen schon an der Luvtonne einen klaren Vorsprung erkämpft und baute diesen souverän aus. Prettner segelte zwar am Ende des Feldes und machte es spannend. Doch er war als Achter im Ziel und wahrte damit einen kleinen Vorsprung. „Ich bin zufrieden. Das war doch klar“, so Vizemeister Stein, der in Kürze noch den YC Langenargen vor dem Abstieg aus der zweiten Segel-Bundesliga retten muss. Bericht: Oswald Freivogel, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit WYC.

Int. Deutsche Meisterschaft beim Württembergischen Yacht-Club in Friedrichshafen auf dem Bodensee 1. bis 4. Oktober 2015 4 Wettfahrten + Medal-Race

Laser Standard - 33 Teilnehmer
1. Lukas Feuerherdt, Segelclub Märkischer Adler, 24 Punkte
2. Philipp Buhl, Segelclub Alpsee Immenstadt, 27 Punkte
3. Theodor Bauer, Röbeler Segler-Verein „Müritz“, 28 Punkte
4. Alexander Ebert, Seglergemeinschaft am Müggelsee, 29 Punkte
5. Nik Aaron Willim, Schlei-Segel-Club, 30 Punkte
6. Max Wilken, Röbeler Segler-Verein „Müritz“, 42 Punkte
7. Timm Schöning, Kieler Yacht-Club, 45 Punkte
8. Eric Malach, Norddeutscher Regatta Verein, 49 Punkte
9. Philipp Loewe, Verein Seglerhaus am Wannsee, 50 Punkte
10. Jan Müller, Segelgemeinschaft Zeuthen, 51 Punkte

Laser Radial Damen - 22 Teilnehmer
1. Constanze Stolz, Düsseldorfer Yachtclub, 22 Punkte
2. Pauline Liebig, Deutsch-Schweizerischer Motorboot-Club Konstanz, 23 Punkte
3. Hannah Anderssohn, Warnemünder Segel-Club, 24 Punkte
4. Svenja Weger, Potsdamer Yacht Club, 27 Punkte
5. Jara Seide, Segelverein Ciconia Storkow, 31 Punkte
6. Pia Kuhlmann, Schaumburg-Lippischer Seglerverein, 38 Punkte
7. Julia Kühn, Konstanzer Yachtclub, 45 Punkte
8. Valerie Malach, Norddeutscher Regatta Verein, 46 Punkte
9. Anna Klara Krömke, Sportverein Stahl Finow e.V. Abteilung Segeln, 60 Punkte
10. Nina Loser, Augsburger Segler-Club, 68 Punkte

Laser Radial Herren („open“) - 33 Teilnehmer
1. Keanu Prettner, Union Yacht Club Wolfgangsee, 25 Punkte
2. Maximilian Stein, Yacht-Club Langenargen, 30 Punkte
3. Paul Bothe, Sportverein Einheit Güstrow e.V. Abteilung Segeln, 44 Punkte
4. Julius Seumer, Segelclub Edersee, 51,3 Punkte
5. Thomas Leukel, Kaarster Segelclub, 52,7 Punkte
6. Philipp Roitsch, Norddeutscher Regatta Verein, 53 Punkte
7. Nick Federspiel, Württembergischer Yacht-Club, 57 Punkte
8. Thomas Büttner, Baltische Segler-Vereinigung, 66 Punkte
9. Nico Naujock, Wassersportverein 1921, 69 Punkte
10. Peter Kraus, Förderverein Segeln Überlingen, 70,7 Punkte

Die vollständigen Ergebnislisten Sie hier >

Die Damen im Radial auf Vorwindkurs, Foto © WYC/Göbner
Sonne, aber wenig Wind: Start im Laser Standard am Freitag, Foto © WYC/Göbner
Die Sieger im Laser Standard: Meister Lukas Feuerherdt (Mitte) mit Vizemeister Philipp Buhl (l.) und Theodor Bauer, Foto © WYC/Göbner
Die Sieger bei den Damen im Radial: Meisterin Constanze Stolz (Mi.), rechts Vizemeisterin Pauline Liebig und Hannah Anderson, Foto © WYC/Göbner
Die Sieger bei den Herren im Radial: Keanu Prettner (Mi.) mit Vizemeister Max Stein (links) und Paul Bothe, Foto © WYC/Göbner
Start beim Medal-Race der Damen im Radial am Sonntagmorgen, Foto © WYC/Göbner
Die Herren im Radial beim Medal Race an der Luvtonne, links Max Stein auf dem Weg zum Vizemeistertitel, Foto © WYC/Göbner
Die Laser Standard beim Start zum Medal-Race am Sonntagmorgen, Foto © WYC/Göbner
Da strahlt Lukas Feuerherdt: Er ist neuer Deutscher Meister in der olympischen Laser-Klasse, Foto © WYC/Göbner
Die Herren im Laser-Radial auf Vorwindkurs bei schönsttem Wetter am Donnerstag, Foto: © Lancé/WYC