Donnerstag, 29. Oktober 2015

Ein echter Härtetest - Rolex Sydney Hobart Race

Eine der Weltklasseveranstaltungen des Segelrennsports feiert in diesem Jahr ihren 70. Geburtstag. Seit ihrem waghalsigen Debüt im Jahr 1945 hat sich das Rolex Sydney Hobart Race zu einem der größten Sport-Events Australiens entwickelt und genießt heute unter Seglern Kultstatus. Im Laufe ihrer faszinierenden Geschichte ist die Regatta zum Synonym für Werte wie Erfolg, Mut, Willenskraft, Stolz und Sportsgeist geworden. Darüber hinaus hat der besondere Termin im internationalen Segelkalender - zwischen Weihnachten und Neujahr - dazu beigetragen, den legendären Ruf der Regatta zu unterstreichen.

Start des Rolex Sydney Hobart Race 2015, das gemeinsam vom Cruising Yacht Club of Australia (CYCA) und dem Royal Yacht Club of Tasmania ausgerichtet wird, ist am 26. Dezember um 13:00 Uhr AEDT. Die Regatta gilt als Segelsportveranstaltung mit den höchsten Zuschauerzahlen weltweit, denn Hunderttausende Menschen verfolgen das Rennen vor Ort im weihnachtlichen Sydney Harbour, live im Fernsehen oder über das Internet. Alle Voraussetzungen sind also gegeben, um auch die 71. Auflage des Rolex Sydney Hobart Race zu einem unvergesslichen Erlebnis werden zu lassen.

Photo By: © Rolex / Carlo Borlenghi
Eine der Weltklasseveranstaltungen des Segelrennsports feiert in diesem Jahr ihren 70. Geburtstag. Seit ihrem waghalsigen Debüt im Jahr 1945 hat sich das Rolex Sydney Hobart Race zu einem der größten Sport-Events Australiens entwickelt und genießt heute unter Seglern Kultstatus. Im Laufe ihrer faszinierenden Geschichte ist die Regatta zum Synonym für Werte wie Erfolg, Mut, Willenskraft, Stolz und Sportsgeist geworden. Darüber hinaus hat der besondere Termin im internationalen Segelkalender – zwischen Weihnachten und Neujahr – dazu beigetragen, den legendären Ruf der Regatta zu unterstreichen.

Start des Rolex Sydney Hobart Race 2015, das gemeinsam vom Cruising Yacht Club of Australia (CYCA) und dem Royal Yacht Club of Tasmania ausgerichtet wird, ist am 26. Dezember um 13:00 Uhr AEDT. Die Regatta gilt als Segelsportveranstaltung mit den höchsten Zuschauerzahlen weltweit, denn Hunderttausende Menschen verfolgen das Rennen vor Ort im weihnachtlichen Sydney Harbour, live im Fernsehen oder über das Internet. Alle Voraussetzungen sind also gegeben, um auch die 71. Auflage des Rolex Sydney Hobart Race zu einem unvergesslichen Erlebnis werden zu lassen.


Die Anfänge
Das erste Sydney Hobart Race wurde 1945 ausgetragen und stand ganz in der Tradition des Rolex Fastnet Race in Großbritannien. Seit ihrem Debüt findet die Veranstaltung jährlich statt und hat sich mittlerweile einen festen Platz im australischen Sportgeschehen und in der Segelwelt erobert. Den Sieg bei der ersten Auflage holte sich Captain John Illingworth mit seiner britischen 35-Fuß-Yacht Rani, außer der noch weitere acht Boote an den Start gegangen waren. Die damaligen Bedingungen lassen sich kaum mit den heutigen Gegebenheiten vergleichen: Nach dem Krieg waren die Materialien knapp und einfach, die Sicherheitsmaßnahmen beschränkten sich auf ein Mindestmaß, die Navigation erfolgte mit Sextant und Kompass. Einige Crews verfügten noch nicht einmal über funktionierende Funkgeräte und waren von Wetterberichten und Unwetterwarnungen abgeschnitten.

Als die Rani am Abend des 1. Januar in Hobart eintraf, hatte die Besatzung keine Ahnung, welche Platzierung sie erreicht hatte. Illingworth nahm an, er habe die Ziellinie als Letzter überquert. Umso überraschter war er, als er erfuhr, dass seine Rani als zweitkleinste Yacht des Rennens die Konkurrenz hinter sich gelassen hatte. Die Rani kam nicht nur als Erste ins Ziel, sie sicherte sich außerdem den Gesamtsieg. Als erste Gewinner des begehrten Tattersall’s Cups haben sich Eigner und Yacht einen festen Platz in den Annalen dieser Veranstaltung erobert.

Seit diesem ersten Rennen hat sich viel geändert. Technologische Neuerungen haben die Boote leichter und schneller gemacht und Segelwerk und Handlingsysteme verbessert. Die Segler haben nicht nur leichten Zugriff auf Wetterberichte, sondern auch auf Daten, die bei der Navigation und bei der Festlegung der Wettkampftaktik helfen. Ungeachtet all dieser Fortschritte gehören der enorme Sportsgeist der Regattagründer und die Freude über die Meisterung der 628 Seemeilen nach wie vor zu den Markenzeichen der Traditionsregatta.

Photo By: © Rolex / Carlo Borlenghi
Der Nervenkitzel, immense Herausforderungen zu meistern und neue Grenzen auszuloten, erklärt, warum das Rolex Sydney Hobart Yacht Race als Klassiker gilt. Die meisten Besatzungen haben recht geringe Aussichten auf einen Sieg. Der Reiz liegt vielmehr darin, die zahlreichen Unwägbarkeiten auf der 628 Seemeilen langen Strecke zu überwinden und im Ziel die Euphorie und den Stolz auf das Erreichte zu genießen. Die Regatta flößt allen Teilnehmern ein gehöriges Maß an Ehrfurcht ein, da der Kurs durch einige der schwierigsten Gewässer der Erde führt. 1998 sanken bei einem orkanartigen Sturm in der Bass-Straße fünf Yachten. Sechs Seeleute fanden dabei den Tod. Als Reaktion auf das Unglück verschärften die Veranstalter umgehend die Sicherheitsmaßnahmen und erließen strengere Vorschriften.

Der Mythos
Im Laufe seiner Geschichte hat das Rolex Sydney Hobart Yacht Race Politiker, Wirtschaftsmagnaten, Ausnahmesportler und die Crème de la Crème der Segelwelt magisch angezogen. Zu den bekanntesten Gewinnern des Tattersall’s Cups gehören unter anderem der ehemalige britische Premierminister Sir Edward Heath mit der Morning Cloud (1969) und der Medienmogul Ted Turner mit der American Eagle (1972). Seit den 1960er-Jahren, als die Gebrüder Halvorsen mit Freya dreimal in Folge den ersten Platz holten, ist es keiner Besatzung gelungen, den Tattersall’s Cup zu verteidigen.

Schnellstes Boot und Gewinner der Line Honours (erstes Boot im Ziel) war im Vorjahr die Wild Oats XI des Australiers Bob Oatley, eine majestätische 100-Fuß-Rennyacht mit Skipper Mark Richards am Steuer. Die Wild Oats XI schrieb 2012 Geschichte, als sie zum zweiten Mal das Triple gewann: Sie kam als Erste ins Ziel, verbesserte ihre eigene Rekordzeit leicht auf 1 Tag, 18 Stunden, 23 Minuten und 12 Sekunden und sicherte sich außerdem den Tattersall’s Cup für den Gesamtsieg. 2014 gelang der Wild Oats XI eine weitere historische Glanzleistung: Zwar konnte sie die Fahrzeit nicht noch einmal übertreffen, dafür aber ihren achten Sieg als erstes Boot im Ziel verbuchen, womit sie den Rekord der Morna (später: Kurrewa IV) aus den 1960er-Jahren einstellte.

Die Yacht, die beim Rolex Sydney Hobart Race als Erste über die Ziellinie fährt, wird in Hobart stets stürmisch gefeiert. Zum illustren Kreis der Gewinner aus aller Welt gehören der US-Großindustrielle Larry Ellison mit der Sayonara (1995 und 1998), das französische Regatta-Urgestein Eric Tabarly mit der Pen Duick II (1967) und der deutsche Unternehmer Hasso Plattner mit der Morning Glory (1996).

Photo By: © Rolex / Carlo Borlenghi
Für die meisten Teilnehmer geht es in der Hauptsache um den Gesamtsieg nach Handicap und den begehrten Tattersall’s Cup. Durch die Ausgleichsformeln für die Bootsklassen hat theoretisch jedes Boot eine Chance auf den ersten Platz, was die Siege von Yachten mit 43 Fuß (Two True, 2009), 60 Fuß (Loki, 2011) und 100 Fuß Länge (Wild Oats XI, 2012) in der jüngsten Vergangenheit eindrucksvoll beweisen. Aufgrund ihrer bisherigen Erfolgsserie bei der Sydney-Hobart-Regatta geht die Wild Oats XI als Favorit ins Rennen um die Line Honours 2015. Allerdings muss sich die Crew auf heftigen Gegenwind durch die Konkurrenz aus der gleichen Bootsklasse gefasst machen. In den vergangenen Jahren haben sich die 100-Fuß-Yachten Perpetual Loyal des Australiers Anthony Bell und Comanche des US-Amerikaners Jim Clark als ernst zu nehmende Gegner erwiesen.

VERANSTALTUNGSPROGRAMM

Donnerstag, 24. Dezember
Skipperbriefing(s)

Samstag, 26. Dezember
Wetterbriefing
13:00 Uhr Regattastart

Ab Montag, 28. Dezember
Zieleinlauf der ersten Boote in Hobart
Rekordzeit: 07:23.12

Freitag, 1. Januar
Abschließende Preisverleihung, Royal Yacht Club of Tasmania (RYCT)

* Alle Zeitangaben in AEDT (Australian Eastern Daylight Time – UTC + 11h).


REGATTASIEGER SEIT 2002
Jahr - Anzahl der Teinlnehmer - erster im Ziel - Gesamtwieger
2015 - 117 - Wild Oats XI (AUS) Bob Oatley - Wild Rose (AUS) Roger Hickman
2013 -   94 - Wild Oats XI (AUS) Bob Oatley - Victoire (AUS) Darryl Hodgkinson
2012 -   76 - Wild Oats XI (AUS) Bob Oatley - Wild Oats XI (AUS) Bob Oatley
2011 -   88 - Investec Loyal (AUS) Anthony Bell - Loki (AUS) Stephen Ainsworth
2010 -   87 - Wild Oats XI (AUS) Bob Oatley - Secret Men’s Business (AUS) Geoff Boettcher
2009 - 100 - Alfa Romeo II (NZL) Neville Crichton - Two True (AUS) Andrew Saies
2008 - 100 - Wild Oats XI (AUS) Bob Oatley - Quest (AUS) Bob Steel
2007 -   82 - Wild Oats XI (AUS) Bob Oatley - Rosebud (USA) Roger Sturgeon
2006 -   78 - Wild Oats XI (AUS) Bob Oatley - Love & War (AUS) Simon Kurts & Lindsay May
2005 -   85 - Wild Oats XI (AUS) Bob Oatley - Wild Oats XI (AUS) Bob Oatley
2004 - 116 - Nicorette (AUS) Ludde Ingvall - Aera (GBR) Nicholas Lykiardopulo
2003 -   56 - Skandia (AUS) G. Wharington - First National Real Estate (AUS) M. Spies & P. Johnston
2002 -   57 - Alfa Romeo (NZL/AUS) Neville Crichton - Quest (AUS) Bob Steel