Cowes (UK) – Das Schweizer Segelteam Safram, welches an den bedeutendsten europäischen Regatten teilnimmt, hatte sich einer ganz besonderen Herausforderung gestellt: Sie transportierten ihren Katamaran vom Genfersee zur Isle of Wight, um am J.P. Morgan Asset Management Round the Island Race teilzunehmen. Letztere ist eine legendäre Regatta, nicht zuletzt aufgrund ihrer hohen Anzahl an Teilnehmern (mehr als 1'500 Boote in diesem Jahr) sondern auch aufgrund ihres Landschaftsbildes mit den weltberühmten Needles und den nicht minder berühmten rauen Seebedingungen.
Die Regatta machte ihrem Ruf alle Ehren – und so blies der Wind bereits beim Start mit gut 20 Knoten und frischte im Solent weiter auf bis auf 25 Knoten. Beim Übergang ins offene Meer hatten sich aufgrund der Wind- und Strömungsverhältnisse hohe Wellen gebildet. Diese Bedingungen sollten sich als zu anspruchsvoll erweisen für einen Katamaran dieser Grösse, der in seiner Bauweise mehr auf leichtere Winde ausgelegt ist: er verlor den Mast, die Teammitglieder blieben glücklicherweise alle unverletzt.
« Wir sind zufrieden, denn das Boot lief im Solent sehr gut, wir hatten ein sehr schönes Rennen bis hinauf zu den Needles », erzählt Steuermann Christophe Peclard. « Es war beeindruckend, in einem Feld aus so bedeutenden Booten zu segeln. Die Teamarbeit war sehr gut, doch dieser Sport verlangt einem Boot mechanisch viel ab, und der Katamaran war diesem Wellengang schlicht nicht gewachsen. Wir wissen noch nicht genau, woran es gelegen hat, dass der Mast runter kam, wir vermuten jedoch die Unterstruktur des Bootes. Ohne diese Havarie hätten wir ein sehr schönes Rennen segeln und beenden können! »
« Mit einer gegen uns laufenden Strömung, welche zum Wind dazu kam, bliesen uns 26 Knoten entgegen mit sehr steilen Wellen vor den Needles », fügt der Skipper und Initiator des Projekts, Rodolphe Gautier, hinzu. « Trotz des Missgeschicks konnten wir das Spektakel geniessen, als wir nach Cowes zurückgeschleppt wurden und die 1'500 Boote im Solent kreuzten, schlicht grossartig! Es war ein wagemutiges Unterfangen aber auch eine sehr bereichernde Erfahrung, auch wenn wir es natürlich bevorzugt hätten, unser Boot intakt zu halten! Es war für das gesamte Team ein ereignisreicher Tag, der uns für immer unvergesslich bleiben wird. »
« Das Boot ist bereits in seinem Transporter verstaut, welcher uns von unserem Partner, dem Logistikunternehmen Safram, zur Verfügung gestellt wird ». Das Team wird in den kommenden Wochen mit Reparaturarbeiten am Boot beschäftigt sein und alles daran setzen, optimal für die nächste Herausforderung vorbereitet zu sein: die Centomiglia auf dem Gardasee (ITA), am 10. September. Das Team wird versuchen, den Sieg, welchen es dort 2015 errungen hat, zu wiederholen!
Fotos : © Shaun Roster; Bericht: Sophia Urban, MaxComm Communication.
• Christophe Peclard - Steuermann
• Fabien Froesch - Nummer 1
• Fabian Racloz - Nummer 2
• Yves Guntern - Trimmer
• Antoine Lauriot-Prévost - Trimmer
• Rodolphe Gautier - Trimmer/Skipper