„Wir haben den Event im letzten Rennen für uns entschieden“, jubelte Taktiker Simon Diesch, als er unmittelbar nach der Siegerehrung seinen Club informierte. „Im Mercedes von AMF riecht es noch intensiv nach der Sektdusche“, schmunzelte der 21-jährige Beinahe-Senior der Teilnehmer auf der Heimfahrt. Als „U22“ ist die Junioren-Liga definiert: Keiner der Segler darf dieses Alter zu Anfang des Kalenderjahres erreicht haben.
Sieben der Teams in Warnemünde sind die Jugend-Mannschaften von Vereinen in der 1. Bundesliga. „Entsprechend groß war die Leistungsspanne“, so Diesch. Auch im WYC-Team haben drei der vier Nachwuchssegler schon Bundesliga-Erfahrung. Bei einer J/70-Regatta kürzlich in Bregenz trainierte das Team um Marvin Frisch auch schon miteinander. Nur Simon Diesch war dort nicht dabei, da er zeitgleich bei der Junioren-WM im 470er segelte.
Jeweils neun Wettfahrten segelten alle 24 Teams. Wie in der Bundesliga kamen Boote vom Typ J70 zum Einsatz, in einer Flotte von sechs Booten wurde jeweils gestartet. Gesegelt wurde direkt vor dem Rostocker Hafen „mit sehr drehenden Winden von 5 bis 15 Knoten, aber wenigstens keine Schweinerennen bei Flaute“, so der Taktiker. „Das war eine super Teamleistung. Wir haben bei den drehenden Winden fast in allen Rennen die richtige Spur gefunden“, ergänzte Steuermann Marvin Frisch.
Mit einem Sieg im letzten Flight am Montagnachmittag zog das WYC-Team mit dem Düsseldorfer Yacht-Club punktgleich. Fünf Einzelsiege des Teams vom Bodensee gaben den Ausschlag für den ersten Platz. Mit nur einem Punkt mehr erreichte das Team des Bayerischen Yacht-Clubs (Starnberg) Rang drei. Auf Platz sechs kam der Konstanzer Yacht-Club. Von der Warnemünder Woche, die gerade auf der Ostsee läuft, bekamen die Segler so gut wie nichts mit.
Die Junioren-Liga wurde erst dieses Jahr als Versuch gestartet, nachdem die Bundesliga im vierten Jahr erfolgreich etabliert ist. Die beiden besten Vereine aus dem Kick-off-Event – also der WYC und der DYC – sind ebenso wie die Sieger aus vier Regional-Events für das Finale Ende Oktober in Hamburg qualifiziert. „Sensationell“, freute sich auch Oswald Freivogel, Präsident des WYC. „Ich bin mächtig stolz auf die Jungs. Das sind auch Früchte des Trainings und der Jugendarbeit in unserem Verein. Hier wächst eine tolle Basis für unser Bundesliga-Team heran.“
Bericht: Max Rieger, WYC.