Freitag, 1. Juli 2016

„Schuft“ besiegt „Domina“

Neue Stadtmeister im Segeln

Dieses Jahr war der Württembergische Yacht-Club wieder an der Reihe, die Stadtmeisterschaft der Segler von Friedrichshafen auszurichten. 44 Mannschaften aus allen vier Häfler Segelvereinen (SMCF, WVF, ESC und WYC) waren am Mittwochabend am Start – und in den beiden Wertungsgruppen gab es neue Sieger. Stadtmeister der großen und schnellen Yachten wurde der 45 qm Nationale Kreuzer „Schuft V“ mit Skipper Christian Severens (WYC), bei den kleineren Booten Gabriele Rütten (ebenfalls WYC) mit dem „Erpel“.


Wettfahrtleiter Timo Seifert (vom SMCF ausgeliehen) schickte die Armada um 18.30 Uhr am Seezeichen 39 vor Friedrichshafen bei leichtem Westwind auf den Kurs, der zu einer Wendemarke vor Seemoos führte. Das Feld zog sich bereits ziemlich auseinander: An der Spitze segelten die schnelleren Schiffe, Titelverteidiger „Scylla“ von Walter Müller, die „Domina“ mit Angelika Rothmund und auch der Oldtimer „Schuft“. Auf dem Rückweg wurde der Wind schwächer – und so war es spannend zu sehen, wer sein Glück auf welchem Weg zur zweiten Wendemarke, wiederum vor der Stadt, suchte. „Scylla“ probierte es auf dem kürzesten Weg unter Land, „Domina“ und „Schuft“ suchten deutlich weiter
draußen bei etwas mehr Wind, aber auf längerem Wege, ihren Vorteil.

Als erstes Boot („first ship home“) im Ziel war die „Domina“ nach nur 43 Minuten und 36 Sekunden, gefolgt von „Scylla“ und dem „Schuft“. Für die Wertung in den beiden Gruppen wurden die gesegelten Zeiten jedoch mit dem Yardstickfaktor (einem Maß für die potentielle Geschwindigkeit eines Bootstyps) umgerechnet – und da hatte der „Schuft“ mit Christian und Leon Severens mit Conrad Rebholz um knapp zwei Minuten die Nase vorne und holte sich den Titel „Stadtmeister“ in der Gruppe der Boote mit einer Yardstickzahl unter 100. Zweite wurden hier die „Domina“ mit der Crew von Angelika Rothmund vor der Scylla“ von Walter Müller. Auf Rang vier segelte wieder ein rund 100 Jahre alter Oldtimer: die Sonderklassen-Yacht „Wolkuse“ mit Jochen Frik am Steuer.

Bei den kleinen Yachten (Yardstickzahl 100 und höher) gewann überraschend die „Erpel“ vom WYC, eine etwa acht Meter lange Yacht des Schweizer Bootstyps M1. „Das neue Eignerpaar Gabi und Arno Rütten schöpft inzwischen das Speed-Potential des Schiffes richtig gut aus. Die zwei sind klasse gesegelt und haben andere Titelanwärter und -verteidiger auf die Plätze verwiesen“, kommentierte WYC-Regattaobmann Günther Widmer das Ergebnis. Auf Rang zwei segelte der 22 qm Schärenkreuzer „Ingali II“ mit Klaus Steinlein, Marco Beisert und Jakob Gruber vom Wassersportverein Fischbach mit einer guten Minute Rückstand. Die Mitfavoriten „Strahl“ mit Willi und Patrick Egger sowie „Manjana“ mit Olaf und Justin Venger (jeweils WYC) kamen auf die Ränge drei und vier.

Während die ersten Boote auch der zweiten Wertungsgruppe nach einer guten Stunde im Ziel waren, herrschte erst einmal Flaute – so dass noch auf der Bahn befindliche Boote keine Chance mehr hatten, auch mit der Yardstickwertung noch in die vorderen Plätze zu kommen.

Max Rieger, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit WYC / Ergebnisse >
WYC-Präsident Oswald Freivogel gratuliert dem neuen Stadtmeister in der Gruppe der größeren Boote, Christian Severens (re.)
Gabi Rütten (re.) ist neue Stadtmeisterin in der Gruppe der kleineren Boote. Ihr gratulieren WYC-Präsident Oswald Freivogel (Mitte) und WYC-Regattaobmann Günther Widmer (li.)