Überwiegend leichte, drehende Winde herrschten bei der Meisterschaft auf dem Plauer See in Mecklenburg-Vorpommern, an der 32 Teams teilnahmen. „Mit dem ersten Tag waren wir nicht wirklich zufrieden“, blickte Vorschoter Philipp Autenrieth (26) zurück. Mit den Plätzen 2-7-3-12 hatten sie zwei gute Ergebnisse und zwei Ausrutscher gesegelt. Am zweiten Tag blieben die Ausrutscher aus: 3-4-1 war eine der besten Tagesserien. „Wir haben super in die Bedingungen hineingefunden, haben uns gut entwickelt und sind mit der Aufgabe gewachsen“, bilanzierte Steuermann Simon Diesch (21). Mit den Plätzen 4 und 1 am dritten und vorletzten Tag schlossen Diesch/Autenrieth zum führenden Team auf, den Berlinern Uta und Frank Thieme. Punktgleich gingen die beiden Crews am Dienstag ins Medal Race der besten zehn Boote.
„Unser Plan war es, unsere direkten Gegner zunächst mit Matchrace-Taktik ein wenig unter Druck zu setzen und dann ab der letzten Minute vor dem Start unser eigenes Ding zu segeln“, schilderte Philipp Autenrieth. Der Plan ging auf – und Diesch/Autenrieth starteten in Luv des Feldes, waren schnell bei nunmehr 15 bis 18 Knoten Wind (gute vier Beaufort) unter sonnigem Himmel unterwegs. Mit 40 Metern Vorsprung erreichten sie die erste Luvmarke. Mit einem Böenfeld kamen die Verfolger noch einmal näher, doch bis ins Ziel vergrößerten Diesch/Autenrieth letztlich den Abstand auf das Doppelte. Als Erste im Ziel hatten sie auch den Gesamtsieg in der Tasche, unabhängig von den Plätzen der Mitbewerber. „Mit dem Wind zu segeln war entscheidend. Die Gegner musste man bei diesen Bedingungen eher ausblenden. Wir haben uns da schnell anpassen können“, ist Simon Diesch (bisher zweifacher Deutscher Juniorenmeister) mit dem Ergebnis zufrieden.
Zweite insgesamt wurden Uta und Frank Thieme, die im Medal Race nur als Sechste ins Ziel kamen. Sie gewannen dafür die Master-Wertung. Auf Rang drei segelten Theres Dahnke und Birte Winkel (Plauer WV/Schweriner YC), die damit auch bestes Damen-Team waren.
Voller Begeisterung ist auch WYC-Präsident Oswald Freivogel. „Nach Olympia ist vor Olympia. Wir sind stolz auf das neue Team, das vom WYC unterstützt wird. Die Kampagne gleich mit einem solchen Erfolg zu starten, ist ein dicker Pluspunkt. Es wäre natürlich super, wenn wir nach den tollen Ergebnissen von unserem Surfer Toni Wilhelm in London und Rio gleich wieder ein ‚heißes Eisen’ im Verein haben“, so Freivogel.
Im Frühjahr hatten Simon Diesch und Philipp Autenrieth schon getestet, ob sie in der olympischen Jolle zusammenpassen. Mit guten Ergebnissen in Mallorca, Südfrankreich und England haben sie in der Weltrangliste bereits Platz 44 erreicht. Die Meisterschaft auf dem Plauer See war ihre erste Regatta auf einem Binnenrevier. Zehn Tage ist nun Ausspannen und Organisieren angesagt, dann geht es wieder zum Training ans Mittelmeer und zu den nächsten Regatten in Imperia und Palamos. Ergebnis >
Bericht: Max Rieger, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit WYC.
Sieger 470er IDM 2016: Simon Diesch (r.) WYC und Philipp Autenrieth (l.) BYC Foto: Team GER-11 |
Freude über den Meistertitel im 470er bei Simon Diesch (l). WYC und Philipp Autenrieth (BYC) Foto: Team GER-11 |