Samstag, 11. Juli 2015

Segeln unmöglich, Kiten gefährlich

Wochenende setzt zum Marathon an.

WW / Von einem gemütlichen Strandtag war man in Warnemünde in diesen Tagen weit entfernt. „Sandtag“ trifft es schon eher und der Ratschlag aus der Presseabteilung der WARNEMÜNDER WOCHE an den Medienpartner NDR ist eine Umbetitelung der Sendung am frühen Abend in „Sand und Leute“. Grund: der heftige Sturm mit bis zu neun Windstärken ließ nicht nur erneut alle Wettfahrten ausfallen, sondern führte auch zu regelrechten Verwehungen.

Auf Sand angewiesen sind hingegen die Junioren des Beachhandball Cups 2015. Nachdem die „Großen“ vergangenes Wochenende beim Beachhandball-Turnier ordentlich ins Schwitzen kamen, sind morgen nun die Kids dran. Von 10.00 bis 15.00 Uhr kämpfen fünf Mädchen- und fünf Jungenmannschaften im Sand gegeneinander. Gespielt werden 2x10 min, bei einem Gleichstand gibt es ein Penaltywerfen. Ab 15.15 Uhr werden dann auf der Bühne am Leuchtturm die Gewinner gekürt.

Ausblick: Die Windprognose für den morgigen Sonntag steht, und da bleibt die 78. WARNEMÜNDER WOCHE ihren Umschwüngen treu. Für die Mecklenburgische Bäderregatta haben sich derzeit 25 Yachten angemeldet. Die Bäderregatta – die traditionell von Warnemünde nach Kühlungsborn und wieder zurück führt – bildet den Abschluss der beliebten Seeregatten innerhalb der WARNEMÜNDER WOCHE. Beginn ist am Samstag um 10.00 Uhr. Um den Rückstand etwas aufzuholen, sind die Starts der Wettfahrten vorsorglich zwei Stunden nach vorn gezogen worden, um am Ende mehr Rennen als geplant durchführen zu können.

Kitesurfer performen als einzige „Bootsklasse“ im Sturm
Am ersten Wettkampftag der Kitesurf-Trophy zeigte sich die Ostsee von seiner harten Seite. Nachdem im gestrigen Training ein Höhenrekord von über 15 Metern gemessen wurde (digitale Messung „Woo“) entschied Headjudge Moe Homolla aus Sicherheitsgründen, die Teilnehmer abweichend vom geplanten Team-Format einzeln gegeneinander antreten zu lassen. Mit spektakulären Sprüngen performten die Kitesurfer der Kitesurf-Trophy in den ruppigen Bedingungen. „Solche Bedingungen – vielleicht nicht ganz so extrem – haben wir uns immer für die Kitsurfer gewünscht. Die für jeden beeindruckenden hohen und weiten Sprünge heute kommen toll bei unseren Besuchern an – man fühlt sich fast wie bei einer Moto-Cross-Show, nur am Wasser“, so Mike Knobloch, Projektmanager der WARNEMÜNDER WOCHE.

Zum Ende der spektakulären Heats in der Disziplin „Big Air“, steigerte sich das Niveau ein weiteres Mal. Style und sichere Landung saßen trotz extremer Bedingungen. Die Sieger der Big Air-Wertung bzw. die Gesamtsiegerehrung findet am Sonntag den 12. Juli um 16.00 Uhr statt.

Krönendes Ende des Tages war eine „Supersession“ aller Teilnehmer bei der die einzige angetretene Dame im Feld, Sinja Kersberg, und der leider aufgrund eines Materialfehlers unglücklich gestürzte Christian Hinrichs eine tolle MARINEPOOL-Windjacke mit nach Hause nehmen konnten. Der Tag der Kitesurfer klang mit einem Riders Beer in der Sport & Beach Arena aus. Die Windvorhersage für morgen besagt, dass die Sportler Zeit haben werden, sich vom heutigen Tag zu erholen.

Empfang des Oberbürgermeisters als politischer Höhepunkt der Segelwoche Neben der Eröffnung ist der Empfang des Oberbürgermeisters der Hansestadt Rostock, Roland Methling, der protokollarische und politische Höhepunkt der 78. WARNEMÜNDER WOCHE.

Aufgrund des Sturmes konnte der Empfang notgedrungen nicht in der viel gelobten Sport & Beach Arena stattfinden, sondern wurde kurzfristig in den Lokschuppen auf der Mittelmole verlegt. Schnell stellte sich heraus, dass auch hier eine besondere Stimmung entstehen kann. Das lag nicht zuletzt an der optimistischen Lockerheit der kurzen Reden von Roland Methling, Jürgen Bohn und Jürgen Missing. Mit auf dem Podium stand John Braedder, Bürgermeister der Guldborgsund Kommune, der sich freute, dass er einen touristischen Flyer vorstellte, der dazu animieren soll, die Fähre zu nutzen und Süddänemark und Nordostdeutschland zu erkunden.

Trotz aller Lockerheit war die Hauptbotschaft der Ansprachen, insbesondere des Stadtoberhauptes, klar: Lasst uns gemeinsam den Segelstandort Rostock & Warnemünde stärken und den eingeschlagenen Weg konsequent fortsetzen, um für die internationalen Segelwettbewerbe und die Olympischen Spiele 2024 und 2028 den Nachwuchs erfolgreich zu qualifizieren. Zwei Segeltrainer und jährliche finanzielle Zuschüsse der Stadt sind hier ebenso wichtige Bausteine wie das dankenswerte Engagement von Sponsoren und langjährigen sowie neuen Partnern.

Ihnen galt der Dank Methlings ebenso wie der neuen Vereinsspitze des WSC sowie allen Helfern des maritimen Festes.

Locker und professionell präsentierten sich zwischen den Reden und dem Buffet als „Augenschmaus“ die Models unter der Regie von Ulrike Klein, die eigentlich im Rahmen der „2. FashionWeek“ in der Arena am Strand auftreten sollten. (Sie wurde auf den 19. Juli 2015, Einlass 18.30 Uhr, verlegt.) Auch hier war der Lokschuppen keine „Notlösung“, sondern der hölzerne „Laufsteg“ zwischen den Schienen war wie dafür gemacht. Bericht: Gesine Schuer.

Die Kitesurfer waren mutig, aber auch sie hatten zu tun mit den rauhen
Bedingungen, Foto © Pepe Hermann
Der wirbelnde Sand sorgte für regelrechte „Verwehungen“ in Warnemünde, Foto © Pepe Hermann
WW neues Logo, Foto © Pepe Hermann