Freitag, 20. Oktober 2017

Herbstregatta Romanshorn 2017

Die Herbstregatta in Romanshorn bot einen ausgezeichneten Abschluß des Bodensee-Cups 2017.

Immerhin 13 Boote aus der Schweiz, Frankreich und Deutschland kamen zum herbstlichen Finale der Finn-Regattasaison am Bodensee nach Romanshorn. Die Regatta, bei der diesjährig zum 2. Mal für die Finns teilnahmen, wird sich sicherlich fest in den Regattaplan der Klasse etablieren, ein sehr guter Zeitpunkt (nach dem Gardasee), eine hervorragende Clubanlage, sehr guter Service und Freundlichkeit des Clubs und natürlich eine um diese Jahreszeit an unserem See perfekte Kulisse, mit bereits schneebedecktem Säntis und Arlberg im Hintergrund bieten einen würdigen Ausklang.

Das Süd-Ost Ufer des Bodensees ist seglerisch nicht ganz unproblematisch, der West-Ost Gradient wird hier schon häufig durch den Alpeneinfluss gestört, so auch am Samstag: Bereits beim zünftigen Weißwurstfrühstück (danke an die Sponsoren) bei strahlendem Sonnenschein „kam der Säntis immer näher“ – das bedeutet Föhndruck aus Süd/Südost der gegen den Westwind drückte, der sonst am Bodensee herrschte.

Trotzdem gab das Team um Wettfahrtleiterin Susanne Schulze Ihr bestes um noch 2 Wettfahrten herauszuquetschen. „kurze und knackige“ Wettfahrten kündigte die Wettfahrtleitung bei der Steuermanns-Besprechung an – kurz waren die Kurse der beiden gestarteten Wettfahrten wahrhaftig, - einige der Finnisti schauten sich um und suchten nach den Opti-B lern für die der Kurs schon recht klein gewesen wäre – aber knackig waren die beiden bei fast 0 Wind gestarteten Wettfahrten ganz und gar nicht. Waren in der ersten Wettfahrt noch „spuren von Wind“ enthalten waren diese in der zweiten nur in ganz homöopathischen Dosen an einigen Stellen vorhanden.
 
Nichtsdestotrotz hatte der Lokalmatador Hans bei beiden Wettfahrten die Nase zuerst im Ziel (wobei die Nase bei der Hans eigenen Kamasutra-Leichtwind-Haltung an Bord nicht unbedingt immer das Körperteil ist, das nach vorne zeigt). Im ersten Lauf legten SUI 32 (Urs Huber) und GER 19 (Bollo) einen Frühstart hin, dieses zu erkennen fiel den beiden nicht schwer. Dank Transparenz-Offensive auf dem Startschiff wurde die Position der Boote in den letzten 30 Sekunden vor dem Start lauthals der Wettfahrt-Crew durchgegeben, sodass alle Teilnehmer stets wussten ob Sie klar waren oder nicht. Bernd Rimmele nutzte dies um nochmals einzutauchen - vom Schiff kam „277 KLAR !“ und jeder wusste was er zu tun hatte (falls er etwas tun konnte, da ja die Windkraft sehr überschaubar war und eine nicht zu unterschätzende Wasserströmung wirkte).

Die 2. Wettfahrt war wie gesagt noch flauer als die erste, sodass der Autor nachdem er mehrmals versucht hatte die Flautenrichtung zu identifizieren noch vor der Luvtonne den Hafen ansteuerte und daher die spannenden Details der 2. Wettfahrt verpasste (Zieltonnen wurden mitgenommen etc.).

Beim Einlaufbier und einer warmen Suppe (Hut ab für eine Regatta in Helvetica !) wurden die Heldentaten dann natürlich noch etwas ausgeschmückt und es folgte ein plauschiger Abend mit ausgezeichneten Spaghetti und vielen Geschichten.

Am Sonntag dann anderes Wetter – Regen anstatt Sonne – aber trotzdem noch kein Wind. Die Wettfahrtleitung entschied trotzdem um 10:00 Uhr aufs Wasser zu gehen und Tatsächlich, gegen 12:00 Uhr kam der Westwind mit 2-3 böigen Beaufort durch. Sehr zur Überraschung der Wettfahrtleitung, die bereits vor dem Start auf dem wiederum sehr kurz gelegten Kurs die Flagge zur Bahnverkürzung aufhängten. So gelang dem Autor der kürzeste Lauf seiner Karriere – nach 8 Minuten und 40 Sekunden kam er als erster durchs Ziel, die Verfolger Hans SUI 1, Sepp FRA 40 und Michael SUI 95 lieferten sich einen lustigen Pump und damit verbundenen Kringel-Kampf um die Leetonne und Thomas SUI 63 konnte profitieren und als 2. Ins Ziel rutschen.

Die nächsten Wettfahrten auf „normalem“ Kurs waren dann halt doppelt so lang aber immer noch in Sprintlänge. Michal Good SUI 95 gewann die 2. vor dem Autor und der Autor wiederum die 3. Im Foto-Finnisch mit Thomas Gautschi SUI 63. So dass insgesamt Michael Good SUI 95, der auch am ersten Tag wenig Punkte kassierte, vor dem Autor (Bollo) und Hans Fatzer landete.

Insgesamt war es eine tolle Regatta, die Wettfahrtleitung war „stets bemüht“ aber lernfähig und wird sicherlich beim nächsten Mal noch besser agieren. Der YCRo ist ein toller Club mit sympathischen Menschen, die sich alle Mühe geben, dass es dem Segler gut geht. Bericht: Bollo GER 19.

Ergebnisse
Herbstregatta Romanshorn 2017, Foto: © M. Villiger/YCRo