Mit der Eisarsch-Regatta des Lübecker Yacht-Club ist es ein wenig wie mit dem Grünkohl: Erst der Frost macht ihn so richtig gut. Und so ist es kein Wunder, dass sich nach dem Kälteeinbruch vor einigen Tagenn die Meldeliste für das Segel-Winterspektakel auf der Wakenitz schon kräftig gefüllt hat.
Kälte scheint garantiert, coole Typen auch, wenn die Eisarsch-Gilde des LYC zu dem vorweihnachtlichen Segelevent schlechthin einlädt: Am Samstag, 3. Dezember, zwängen sich gestandene Seemänner ab 25 Jahren in kleine Opti-Kisten und wetteifern auf der Wakenitz um eine Trophäe der besonderen Art. Seit 1969 geht es bei der Kult-Regatta um mehr als nur die Ehre. Es geht darum, zum Ausklang des Jahres den vielleicht eigenwilligsten Pokal des deutschen Segelsports, einen eiskalten Po-Po, zu ergattern. Über 60 Meldungen sind schon eingegangen.
Nationale und internationale Meister, Weltumsegler und America's-Cup-Teilnehmer haben sich schon an dem Unternehmen versucht. Und es gibt echte Experten dieses besonderen Wettkampfs, der zur Freude der Zuschauer nicht mit spektakulären Start- und Tonnenmanövern in Sichtweite geizt und auch für manche unfreiwillige Bade-Einlage der Athleten sorgt.
Der Hamburger Sven Kruse (Foto) strebt bereits seinen fünften Sieg beim Eisarsch an. Damit wäre er der alleinige Rekord-Sieger. Vor zehn Jahren gewann das Leichtgewicht von der Alster erstmals den Pokal, 2008 wiederholte er seinen Sieg. Und nach dem Erfolg von 2013 machte er im vergangenen Jahr das Sieger-Quartett voll. „Ich komme wieder und nehme einen fünften Sieg in Angriff“, kündigte Kruse im vergangenen Jahr direkt nach der Siegerehrung an, und tatsächlich gehörte er zu den ersten Meldungen, die auf dem Meldeportal (www.manage2sail.com) eingegangen sind.
Das Spektakel beginnt traditionell schon weit vor dem Start. Denn das Startgeld wird nach Gewicht des Teilnehmers berechnet (0,25 Euro pro Kilogramm), womit sich zum öffentlichen Wiegen (ab 11 Uhr) die Männer oftmals ihrer Kleidung bis zur Unterwäsche entledigen. Mit dem Startschuss um 14 Uhr wird es dann aber ernst, und es gibt tolle Bilder der großen Optimisten-Flotte vor dem Lübecker Panorama.
Das Spektakel beginnt traditionell schon weit vor dem Start. Denn das Startgeld wird nach Gewicht des Teilnehmers berechnet (0,25 Euro pro Kilogramm), womit sich zum öffentlichen Wiegen (ab 11 Uhr) die Männer oftmals ihrer Kleidung bis zur Unterwäsche entledigen. Mit dem Startschuss um 14 Uhr wird es dann aber ernst, und es gibt tolle Bilder der großen Optimisten-Flotte vor dem Lübecker Panorama.
Segler aus Schleswig-Holstein, Hamburg und Berlin haben ihr Kommen angekündigt. Und die Meute wird nicht lockerlassen, um sich dem Titelverteidiger auf dem Sturm zu einem weiteren Sieg in den Weg zu stellen. Allen voran das Trio des Lübecker SV mit Meno Bülow, Ingo Hüter und Michael Westfehling (Foto von links). Zusammen gewannen sie in den vergangenen vier Jahren den Clubpreis ("Die drei Ärsche") und landeten alle drei unter den Top-Ten im vergangenen Jahr. Hüter (2014) und Bülow (1997) gewannen auch schon den Eisarsch.
Dass den Seglern nicht kalt wird, dafür sorgt das ein oder andere wärmende Kurzgetränk vor dem Start. Von Land aus heizt Livemusik dem Geschehen ein, der Live-Kommentar von Walter Mielke, dem langjährigen Obersten Wettfahrtleiter der Travemünder Woche, sorgt für die nötigen Informationen für die mitgereisten Fans. Nach Regattaschluss geht es zum gemütlichen Teil in die Vereinsgaststätte des LYC, und zur Siegerehrung gibt es neben diversen Wanderpokalen bestes Lübecker Marzipan für die erfolgreichen Teilnehmer.
Meldungen sind über das Meldeportal www.manage2sail.com abzugeben. Meldeschluss ist der 30. November. Informationen gibt es bei Chef-Organisator Jan Stemmler (0172-5383153, jan.stemmler@lyc.de). Bericht: LYC; Fotos © Udo Ott/LYC.
Zeitplan, Samstag, 3. Dezember
11 Uhr: Beginn offizielles Wiegen, Regattabüro öffnet
13 Uhr: Wiegeschluss
13 Uhr: Steuermannbesprechung am Clubhaus (Roeckstr. 54, 23568 Lübeck)
14 Uhr: Regattastart (Geplant sind zwei Up-and-Downs)
Ab ca. 16 Uhr: Siegerehrung im Clubhaus. Je nach Wind und Wetter ist die Dauer der Wettfahrt wie immer ungewiss.