Im Jahr 2015 kamen in Thurgauer Gewässern drei Personen ums Leben. Anfang März verstarb ein 41-jähriger Mann bei einem Tauchunfall vor Bottighofen. Anfang Juli ertrank eine 60-jährige Frau beim Schwimmen vor Arbon und Mitte Mai wurde ein 12-Jähriger beim Baden in der Thur bei Eschikofen von der Strömung erfasst und konnte ebenfalls nur noch tot geborgen werden.
Bei Wiedehorn geriet Mitte Juli ein 50-jähriger Schwimmer unter Wasser und gilt seither trotz umfangreicher Suchmassnahmen noch immer als vermisst.
Die Zahl der Verletzten ist mit zwei Personen nochmals tiefer als im Vorjahr. Dabei handelte es sich um einen Jugendlichen, der sich beim Sprung ins untiefe Wasser Verletzungen zuzog und um eine Jugendliche, die sich beim Sturz von einer Stützmauer am Hochrhein verletzte.
Die Gesamtzahl der Unfälle auf dem Thurgauer Teil des Bodensees und Hochrheins stieg mit 16 registrierten Unfällen (2014: 13 Unfälle) leicht an. Dies dürfte unter anderem auf das sehr schöne Wetter während der Sommermonate zurückzuführen sein. Insgesamt mussten 111 Personen aus Seenot gerettet werden, dies entspricht beinahe eine Verdoppelung gegenüber dem Vorjahr (63). Die Schadenssumme aller Unfälle ist mit rund 44‘750 Franken 50 % höher als 2014.
Auf der Hochrheinstrecke gab es im vergangenen Jahr vier Unfälle (2014: 1) zu verzeichnen. Zudem kam es immer wieder zu brenzligen Situationen, weil Freizeitkapitäne die Kraft des Wassers und die Gefahren der Hindernisse unterschätzen. Deshalb führte die Seepolizei insbesondere an Tagen mit hohem Verkehrsaufkommen Kontrollfahrten durch.
Mit der Präventionskampagne „Keine Haie im Rhein“ wurde zudem mit prägnanten Plakaten und Botschaften auf die Gefahren des Fliessgewässers aufmerksam gemacht. Diese Präventions- und Kontrollbemühungen werden auch im laufenden Jahr fortgeführt.
Die Anzahl der Windwarnungen, gemeldet von der MeteoSchweiz in Kloten und dem Deutschen Wetterdienst in Stuttgart, blieben gegenüber dem Vorjahr gleich. Die Trefferquote der Meteorologen war dabei hoch.
Bei den Vermögensdelikten blieb die Situation stabil. 13 Schiffsmotoren wurden gestohlen, was gegenüber 2014 einer Zunahme von vier Aussenbordmotoren entspricht. Von den fünf als gestohlen gemeldeten Schiffen konnten vier wieder aufgefunden und an die Besitzer zurückgegeben werden.
Die Taucher der Seepolizei der Kantonspolizei Thurgau wurden 2015 zu 15 Einsätzen aufgeboten. Sie bargen beispielsweise Schiffe und Fahrzeuge und führten technische Kontrollen durch. Zudem mussten fünf Leichen geborgen werden. Die ebenfalls zur Seepolizei gehörende Ölwehr verzeichnete fünf Einsätze.
Der Bodenseepegel bewegte sich im Frühjahr nach starken Regenfällen auf eher hohem Niveau und fiel dann aber während der langen Trockenperiode im Sommer stetig ab.
Gesamter See: Mehr Unfälle, weniger Verletzte
Auf dem gesamten Bodensee und dem Hochrheinabschnitt bis Schaffhausen ereigneten sich im Jahr 2015 insgesamt 194 Unfälle. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies eine Zunahme von 20 Ereignissen. Diese forderten 54 Verletzte (2014: 58) und 19 Tote (9).
Im vergangenen Jahr mussten 448 Personen gerettet werden (296). Die Schadenssumme aller Unfälle beläuft sich auf rund 506’890 Euro, was gegenüber dem Vorjahr einer Abnahme um 450‘000 Euro entspricht.
Ein Schiff der Seepolizei ist bei Sturm auf dem Untersee im Einsatz. © Bild: Kapo TG |