Die Gesamtzahl der Unfälle auf dem Thurgauer Teil des Bodensees und Hochrheins stieg mit 20 registrierten Unfällen gegenüber dem Vorjahr um vier an, liegt jedoch im langjährigen Mittel. Insgesamt mussten 62 Personen aus Seenot gerettet werden, dies entspricht beinahe einer Halbierung gegenüber dem Vorjahr (111). Die Schadenssumme aller Unfälle ist, bedingt durch mehrere Schiffsbrände, mit rund 145‘000 Franken markant höher als im Vorjahr.
Am 25. Dezember rettete die Seepolizei der Kantonspolizei Thurgau vor Steckborn eine gekenterte Kajakfahrerin aus dem Untersee. Foto: © kapo TG |
Vier Personen wurden bei Schiffsunfällen und zwei beim Baden verletzt. Zwei Personen zogen sich Verletzungen bei Schiffsbränden zu und fünf Personen mussten mit Unterkühlungen ins Spital gebracht werden. Ein Schwimmer musste nach der Kollision mit einem Motorschiff zur Versorgung einer Schnittwunde ins Spital gebracht werden.
Auf der Hochrheinstrecke gab es im vergangenen Jahr mit drei Unfällen einen weniger als im Vorjahr zu verzeichnen. Zudem kam es immer wieder zu brenzligen Situationen, weil Schlauchbootfahrer und andere Rheinbenutzer die Kraft des Wassers und die Gefahren der Hindernisse unterschätzen. Deshalb führte die Seepolizei insbesondere an Tagen mit hohem Verkehrsaufkommen
Kontrollfahrten durch.
Mit der Präventionskampagne „Keine Haie im Rhein“ wurde zudem mit prägnanten Plakaten und Botschaften auf die Gefahren des Fliessgewässers aufmerksam gemacht. Die Kontrolltätigkeiten werden in der kommenden Saison mit einer neuen Präventionskampagne unterstützt.
Die Anzahl der Windwarnungen, gemeldet von der MeteoSchweiz in Zürich und dem Deutschen Wetterdienst in Stuttgart, blieben gegenüber dem Vorjahr stabil. Die Trefferquote der Meteorologen war dabei hoch.
Die registrierten Vermögensdelikte stiegen im vergangenen Jahr markant an. 30 Schiffsmotoren wurden gestohlen, was gegenüber 2015 einer Zunahme von 17 Motoren entspricht. Von den fünf als gestohlen gemeldeten Schiffen konnten zwei wieder aufgefunden und an den Besitzer zurückgegeben werden.
Die Taucher der Seepolizei der Kantonspolizei Thurgau wurden 2016 zu 18 Einsätzen aufgeboten. Sie bargen beispielsweise Schiffe und Fahrzeuge und führten technische Kontrollen durch. Zudem mussten zwei Leichen geborgen werden. Die ebenfalls zur Seepolizei gehörende Ölwehr verzeichnete sieben Einsätze.
Der Bodenseepegel bewegte sich im Frühjahr nach starken Regenfällen auf eher hohem Niveau und fiel dann während der langen Trockenperiode im Sommer stetig ab. Gesamter See: Weniger Unfälle und Verletzte Auf dem gesamten Bodensee und dem Hochrheinabschnitt bis Schaffhausen ereigneten sich im Jahr 2016 179 Unfälle. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies eine Abnahme von 15 Ereignissen.
Diese forderten 39 Verletzte (2015: 54) und 14 Tote (19). Im vergangenen Jahr mussten 304 Personen gerettet werden (448). Die Schadenssumme aller Unfälle beläuft sich auf rund 1,3 Mio. Euro, was gegenüber dem Vorjahr einer Zunahme von 800‘000 Euro entspricht. Der Untergang eines Arbeitsschiffes in Lindau schlug dabei mit 430‘000 Euro zu buche. (kapo TG)