Donnerstag, 12. Mai 2016

Nach gelungener Generalprobe

Die große Segelschau beginnt, das 19. Match Race Germany startet am Donnerstag.

Die Generalprobe zum 19. Match Race Germany begann am Mittwoch auf dem Bodensee vor Langenargen sonnig. In zwei Gruppen machten sich die zwölf Segel-Teams aus acht Ländern mit den großen Yachten im deutschen Duellsegel-Klassiker vertraut, probten Manöver und genossen die prächtige Kulisse zwischen den Alpen, Schloss Montfort und dem fröhlich-bunt beflaggten Langenargener Gondelhafen mit dem internationalen Regattadorf. „Unser Team hat in den letzten Wochen im Endspurt Tag und Nacht gearbeitet. Jetzt kann unser Pfingstfest unter Segeln beginnen. Wir freuen uns auf großen Segelsport und die Fans, die über Pfingsten mit uns feiern“, sagte Veranstaltungschef Harald Thierer.

Die weiteste Anreise hatte die Crew von Steuermann Kohei Ichikawa aus dem von Langenargen rund 10.000 Kilometer entfernten Tokio. Das japanische Quintett mit dem Teamnamen Gekko erreichte Langenargen am Mittwochmittag 18 Stunden nach dem Abflug aus Tokio und startete direkt ins erste Training durch. „Das hat Spaß gemacht! Es ist sehr schön hier auf dem Bodensee und wir freuen uns auf die Duelle ab morgen.“

Für einige Crews hatte die Arbeit sogar schon vor Beginn der Generalprobe begonnen. Sie mussten mehrere Laufrunden absolvieren, um letzte nicht erlaubte Kilos loszuwerden und das Gewichtslimit für die Mannschaften von maximal 437.5 Kilogramm (bei fünfköpfigen Crews durchschnittlich 87.5 Kilo pro Segler) einzuhalten, bevor es zum ersten Mal auf den See ging. Die Crews segeln die Matchrace-Yachten in aller Regel zu fünft. Nur das japanische Team Gekko unterbietet das Maximalgewicht auch mit einer sechsköpfigen Mannschaft noch knapp und nutzt diesen Vorteil zum Start mit einem Sextett.

Zum Freien Training wehte am Mittwoch eine leichte Bodenseebrise, die den Seglern und ersten neugierigen Zuschauern einen Vorgeschmack auf die kommenden Regattatage gab. „Wir freuen uns sehr, hier an den Start gehen zu dürfen“, sagte der Schweizer Nelson Mettraux. Der 23-jährige ist Spross einer erfolgreichen Seglerfamilie vom Genfer See. Zwei seiner drei Schwestern segelten mit dem SCA-Frauenteam im Volvo Ocean Race um die Welt, während Nelson Mettraux selbst zu den europäischen Aufsteigern im Matchrace zählt und auch die Tour de France à La Voile bestreitet.

Zu den Favoriten im 19. Match Race Germany zählt der zehnmalige Eissegel-Weltmeister Karol Jablonski, der im 32. America’s Cup mit dem spanischen Team ins Halbfinale segelte. Für den deutschen Grand Prix hat er eine Crew mit Lokal-Matadoren angeheuert. Mit ihm kämpfen Adrian Bleninger (24) und Michael Seifahrth (23, beide vom Yacht-Club Langenargen), sowie Conrad Rebholz (24) und Yannick Hafner (23, beide vom Württembergischen Yacht-Club) um den Großen Preis von Deutschland. Jablonski war schon einmal 18 Monate lang in Folge die Nummer Eins der Matchrace-Weltrangliste und steht für den furiosen Angriffsstil des Duellsegelns. Nach dem ersten gemeinsamen Training mit seiner neuen jungen Crew sagte Jablonski: „Die Jungs sind gut. Wir haben den Einsatz heute zum Teambuilding nutzen können.“

Seine Premiere im Match Race Germany feiert das Innotio Match Race Team vom Schüler Segel Club Konstanz. Skipper Adrian Maier-Ring und seine Crew mit Lukas Ammon, Christoph Hardt, Wanja Märkle-Huss und Jon Steinlein stellen sich der internationalen Konkurrenz mit viel Vorfreude: „Wir verfolgen das Spektakel rund ums Match Race Germany seit unserer Jugend und freuen uns sehr, dieses Jahr am Event teilnehmen zu dürfen. Für uns sind die Duelle auf den Einrumpfyachten nach wie vor die Paradedisziplin des Matchracings.“

Die ersten der insgesamt 66 Begegnungen in der sogenannten „Round Robin“-Qualifikationsrunde, in der jedes der zwölf Teams einmal auf jedes andere trifft, beginnen am Donnerstag ab 9 Uhr und werden von ZDF-Reporter Nils Kaben vor Ort live kommentiert. Auch das internationale Regattadorf ist am Donnerstag erstmals geöffnet. Am Abend wird die Fest- und Live-Band-Pfingstserie in der Erdinger Urweiße Hütt’n eingeläutet. Das Match-Race-Warm-Up steht unter dem Motto „Schlager & More“ und wird von DJ Heiko Berger präsentiert. Der Eintritt ist wie auch zu allen folgenden musikalischen Party-Höhepunkten und Band-Auftritten frei. Bericht: Match Race Germany.

Teilnehmer, Nationen & Teamnamen
Pierre Rhimbault (FRA, Matchtogether)
Vladimir Lipavsky (RUS, Ost Legal Sailing)
Przemek Tarnacki (POL, Energa Yacht Racing Team)
Dejan Presen (SLO, Lumba Match Race Team)
Philip Bendon (IRL, Bendon Race Team)
Lukasz Wosinski (POL, Delphia Sailing Team)
Maxime Mesnil (FRA, Co Pilotes By Normandie Elite Team)
Nelson Mettraux (SUI, Geneva Match Race Team)
Kohei Ichikawa (JPN, Team Gekko)
Bojan Rajar (SLO, Eureka Sailing Team)
Adrian Maier-Ring (GER, Innotio Match Race Team)
Karol Jablonski (POL/GER, Jablonski Racing)