Dienstag, 7. Juli 2015

Stürmisches Fahrwasser

hanseboot Rund Bornholm mit 46 Startern, IDJM der Bic Techno & Bundesliga-Finale im stürmischen Fahrwasser.

Mit schönstem Sonnenschein und anständig Wind starteten heute die Regatten vor Warnemünde erneut etwas verspätet, da erst mit dem abflauenden Wind der Mittagszeit gesicherte Startbedingungen für alle Teilnehmer hergestellt waren. So auch bei den Surfern der Bic Techno 293. „Da heute bis zu 25 Knoten Windgeschwindigkeit auf unserer Bahn gemessen wurden, haben nur die sechs erfahrensten Jungs an den Wettfahrten teilgenommen.

Allgemein waren es aber super Segeltage und die Kinder sind jetzt einfach erschöpft.“ Mit diesen Worten resümiert Wettfahrtleiterin Anja Müller die Internationale Deutsche Jugendmeisterschaft (IDJM) der Bic Techno. Die mutigen Surfer, die sich heute auf die Ostsee trauten, waren alle unter 17 Jahre alt. Stephan Hecker vom Chiemsee konnte seinen Titel auch in diesem Jahr nach insgesamt fünf Wettfahrten verteidigen. Der Schüler hat somit gute Voraussetzungen für einen Spitzenplatz bei der Europameisterschaft, die Ende des Monats in Lettland stattfinden wird. In der U15 Wertung siegte der Zwölfjährige Felix Kupky aus Berlin.

Auch die Segler in der Bootklasse Streamline beendeten heute ihre Regatta.

Als souveräne Sieger gingen mit drei ersten und einem zweitem Platz Adrian Mertens, Konstantin Gänge und Tilo Müller aus Berlin hervor.

Da viele Piratensegler ihre Boote und Energie für die anstehende IDM schonen wollten, segelten heute nur acht der 23 Crews raus. Somit gewannen überraschend Christopher Jantz und Christian Eckart aus Finow/Brandenburg.

Unter den gleichen Bedingungen gingen auf der selben Bahn stark dezimiert die Flying Junior an den Start. Die „fliegenden Holländer“ Bart van den Hondel und Jori Vermeij behaupteten ihren ersten Platz. Bei den Seascape führt am zweiten Segeltag punktgleich die Greifswalder Crew um Anne Krüger vor dem Rostocker Team von Wolfgang Gutacker. Andreas Linke und Andreas Malcher führen das Feld der Dyas nach zwei Wettfahrten am ersten Regattatag an.

hanseboot Rund Bornholm mit kompaktem Teilnehmerfeld „Bis Donnerstag solltet ihr zurück sein“, riet Wetterexpertin Anett Mickoleit vom Deutschen Wetterdienst aus Hamburg vor der Hochseeregatta hanseboot Rund Bornholm. Bei der Steuermannsbesprechung analysierte sie die Wettervorhersagen und -verhältnisse vor den Seglern im Yachthafen Hohe Düne. Ein Raunen ging durch die versammelte Seglergemeinde, als einzelne Windrichtungen und Wetterprognosen vorgestellt werden. Stürmische 40 Knoten in Böen, Schauer und Gewitter sowie eine maximale Welle von drei Metern sind für die kommenden Tage angesagt. Das Wetter ist „wechselnd“, kommentierte Mickoleit knapp. „Von viel Wind bis zur Flaute ist für alle was Passendes dabei“, scherzt Wettfahrtleiter Uwe Wenzel und ergänzt:

„Taktisch anspruchsvoll.“ Für Segler Tom Bernstein von der „Imagine“-Crew ist der Umgang mit der Flaute der Schüssel zum sportlichen Erfolg. „Am Wind haben wir sehr gute Chancen“, prognostiziert der Greifswalder, der die Regatta mit seiner Crew als Training unter vollen Regattabedingungen für das international bekannte Fastnet Race in England bestreitet.

Insgesamt sind 46 Boote von ursprünglich 63 angemeldeten um 16.00 Uhr gestartet. Grund für das vergleichsweise eher kompakte Teilnehmerfeld ist die Wetterprognose. Viele Segler haben sich daher entschieden, auf anderen Booten anzuheuern und fremde Crews aufzufüllen.

Die Crew um Sergey Pavlenko der „BLAGODARNOST‘ 2“ aus Russland bringt einen internationalen Charakter in die Wettfahrt, bei der mit Heiko Zimmermann auf der „Uijuijui“ auch der hanseboot Projektleiter dabei ist.

Aufgrund des Standortwechsels auf die Hohe Düne wurde die Ziellinie etwas weiter südlich verschoben. Die ersten Rückkehrer werden für Dienstag erwartet, am Donnerstag sollten sie spätestens zurück sein. Ein Grund ist neben der Wetterprognose auch die Siegerehrung um 17.00 Uhr auf der Bühne am Leuchtturm.

Segel-Bundesliga-Finale mit glücklichen Seglern im Ostseebad Das zweite gemeinsame Wochenende der laufenden Saison der Deutschen Segel-Bundesliga verlangte den 36 Clubs der beiden Ligen in Warnemünde (4. bis 6. Juli 2015) ihr ganzes Können ab. Die besten Allrounder setzten sich am Ende eines hochspannenden Wochenendes durch. In der 1. Bundesliga gewinnt der Deutsche Meister, der Norddeutsche Regatta Verein aus Hamburg, in der 2. Liga dominiert der Bayerische Yacht-Club. Tabellenführer der 1.

Bundesliga bleibt der Deutsche Touring Yacht-Club vom Starnberger See, in der 2. übernimmt der Lindauer Segler-Club den Top-Platz. Am heutigen Finaltag gab es nach dem Warten der letzten Tage wieder einen dieser Segeltage, an dem einfach alles passt und bei traumhaften Wind- und Wetterbedingungen die Sportler das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht bekommen. Dass der abgestiegene Bayerische Yacht-Club dieses Jahr den direkten Wiederaufstieg ins Oberhaus des deutschen Segelsports schaffen möchte, hat die Crew mit Steuermann Philipp Hibler, Andreas Plettner, Andreas Achterberg und Leopold Lindner an der Ostsee beeindruckend bewiesen. Mit sieben Siegen in neun Rennen und zwei zweiten Plätzen bleibt die Weste fast weiß. Die Lokalmatadoren des Akademischen SegelVereins Warnemünde wurden in ihrer Heimat hervorragende Sechste und liegen in der Tabelle der 2. Bundesliga nun an fünfter Stelle. „Wir sind nicht grundlegend enttäuscht und haben uns jedes Mal wieder ganz gut nach vorn gemöhlt“, sagt Alexander Willsch. „Es wäre mehr für uns drin gewesen, aber am Ende gewinnt nun mal der, der am wenigsten Fehler macht.“  Bericht: Gesine Schuer. Fotos: © WW.
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